2020-11-20
Zwei Jahre ist unser Powerpaket heute geworden und 37,5 kg bringt es auf die Waage. Ein Jahr ist vergangen seit dem letzten Zwischenbericht, der mit folgenden Satz endet: "wir sind gespannt, was noch alles auf uns zukommt".
Es ist einiges auf uns zugekommen, Positives, aber auch Negatives.
Was ihn immer noch auszeichnet ist sein unbändiger Bewegungsdrang. Manchmal haben wir den Eindruck, er explodiert vor Energie und Lebensfreude. Galopp ist immer noch seine liebste Fortbewegungsart. Seine Neugier und Verfressenheit helfen uns sehr bei der Erziehung. Für ein kleines Stück Möhre oder Trockenfutter tut er alles. Sein Arbeits- und Lerneifer kennt keine Grenzen. Am liebsten würde er den ganzen Tag apportieren, suchen, Tricks üben, zeigen, was er alles kann und lernen, was noch nicht so gut klappt. Und da kommen wir schon zur Kehrseite der Medaille. Wir mussten erst lernen, mit so einem Energiebolzen umzugehen. Seine drei Vorgänger waren nämlich aus einem anderen Holz geschnitzt. Anfang des Jahres fiel er mit einigen Verhaltensweisen auf, die uns Sorgen machten. Eine Hundetrainerin öffnete uns bei einem dreistündigen Hausbesuch Anfang des Jahres die Augen für unsere Fehler. Statt Aarons ständigen Forderungen nach action nachzugeben, mussten wir Ruhe in den Hund bringen und ihn runterfahren. Dass waren anstrengende Wochen und Monate, aber das Training hat sich gelohnt. Aaron ist zwar immer noch hibbelig und aufgeregt, aber nicht mehr überdreht und kann gut zur Ruhe kommen.
Witzig ist, dass er sich selber positive Verhaltensweisen angewöhnt hat. So weiß er z.B., dass er uns nicht vor Aufregung anspringen soll, wenn er alleine Zuhause war und wir nach Hause kommen. Seine Freude ist dann so groß, dass er nicht weiß, wohin mit seiner Energie. Als Lösung aus diesem Konflikt ist er auf die Idee gekommen, meinen Pantoffel zu schnappen und mir zu bringen, das hält ihn auf dem Boden und er braucht nicht mehr zu springen. Wenn er die Haustür hört, schnappt er sich den Pantoffel und wartet schon an der Wohnungstür. Cleverer Hund, oder?
Meinem Hobby, wandern und fotografieren, bin ich in diesem Jahr kaum nachgekommen. Zu groß war die Sorge, dass Aaron in der Zeit, in der ich mit der Kamera beschäftigt bin, dummes Zeug macht, z.B. jagen. Ich habe keine Ahnung, wie ich es geschafft habe, aber jetzt sitzt Aaron geduldig zu meinen Füßen, wenn ich die Kamera herunternehme und präsentiert irgend ein Stöckchen, das er sich schnell gesucht hat. Natürlich erwartet er dann ein Lob und möchte Stöckchen suchen. Ich kann wieder in Ruhe fotografieren und genieße meine Wanderungen mit diesem tollen Begleiter.
Jetzt hat sich unser Zusammenleben beruhigt und Aaron ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Natürlich ist seine Erziehung längst nicht abgeschlossen, wird sie vielleicht auch nie sein, aber er ist zu einer großen Bereicherung in unserem Leben geworden.