2019-05-22
Kaum zu glauben, dass zwischen diesen beiden Fotos gerade mal zwei Monate (und fast 10 kg) liegen!
2019-03-22 Aaron, 4 Monate alt, am Einzugstag bei uns 2019-05-21 Aaron, 6 Monate alt
Der Zahnwechsel ist inzwischen abgeschlossen und aus dem Welpen ist ein selbstbewusster Junghund geworden. Sein linkes Ohr, das zwischenzeitlich total schlapp gemacht hatte, hat sich dank liebevoller Massage stolz aufgerichtet. Seine Räubereien sind seltener geworden, aber hin und wieder überkommt es ihn in einem unbewachten Augenblick dann doch schon mal. Kaputt gemacht hat er aber bisher noch nichts.
In der kurzen Zeit haben wir auch realisiert, was wir uns da ins Haus geholt haben, unsere Nummer vier unterscheidet sich nämlich erheblich von seinen drei Vorgängern - und das waren schon ganz besonders tolle Hunde.
Ich hätte mir z. B. nie vorstellen können, jemals einen Hund mit Möhren- oder Apfellekkerlies belohnen zu können. Für eine Möhre läßt Aaron sogar seinen geliebten Rinderknochen liegen.
Der große Unterschied liegt allerdings darin, dass wir in Aaron einen besonders triebigen Alpharüden bekommen haben. Das kann Segen sein, aber auch Fluch. Er ist aber auf jeden Fall eine Herausforderung.
Segen
Ein triebiger Hund hat ein hohes Energieniveau, will "action", ist leicht zu motivieren und daher besonders gut geeignet für z.B. den Hundesport. Schließlich wurden ursprünglich Hunde aus der Leistungszucht für die Arbeit bei der Jagd oder dem Hüten der Herde gezüchtet. Diese Hunde wollen/müssen arbeiten. Suchspiele im Wald sind z.B. kleine Aufgaben, die Aaron und seiner Nase viel Spaß machen. Hierbei zeigt er auch große Ausdauer.
Fluch
Wird ein triebiger Hund nicht entsprechend ausgelastet, gefordert und gefördert, aber vor allen Dingen auch erzogen, sind die Probleme vorprogrammiert.
Zugegeben, wir waren anfangs ganz schön irritiert, als der Welpe Aaron sich wie ein wildgewordener Handfeger auf jeden Artgenossen stürzen wollte. Glücklicherweise ist das Vergangenheit. Es gibt keine Probleme bei Hundebegegnungen und auf der Hundewiese kommt er mit allen Spielgefährten klar.
Besonders schön daran ist aber, dass er sofort aus der schönsten Spielsituation abrufbar ist, da er weiß, zur Belohnung fliegt bei Frauchen oder Herrchen irgend etwas, und dafür läßt er alle Hundekumpel stehen. Und da macht sich der Trieb wieder positiv bemerkbar. Ein fliegender Gegenstand (Stock, Tannenzapfen, Ball) ist das Maß aller Dinge. Da wir aber keinen Balljunkie haben wollen, der bei der "Jagd" nach dem Objekt nicht mehr ansprechbar ist, haben wir ein paar Schwierigkeiten eingebaut, wie z.B. das Kommando "Sitz" auf Distanz und aus der Bewegung...
...oder den Richtungsapport.
Diese Aufgaben verlangen sehr viel Disziplin von einem so jungen Hund. Aaron hat das so schnell gelernt. Auch das Schwimmenlernen ging ganz schnell. Zwischen Wassergewöhnung und Seepferdchen lag eine halbe Stunde und Herrchen musste nur ein klein wenig nachhelfen.
Diese zwei Monate haben unser Leben ganz schön verändert, aber vor allen Dingen bereichert. Aaron ist sehr anhänglich und verschmust, hört fast immer, kann seine in der ganzen Wohnung verstreut liegenden Spielsachen in das dafür vorgesehene Körbchen aufräumen, man kann ihn überall problemlos mitnehmen, aber er bleibt auch schon ein paar Stunden alleine Zuhause. Wir sind meistens ohne Leine unterwegs, ist sie aber mal nötig, bleibt sie locker. Jedes Trainingsangebot wird freudig angenommen - kurz und gut - ein Traumhund. Wir sind ganz schön stolz auf unseren Aaron, aber auch ein wenig auf uns, was wir in der kurzen Zeit gemeinsam geschafft haben. Jetzt freue ich mich auf ausgedehnte Wanderungen mit ihm.