2019-03-23
Wir hatten wirklich fest vor, nach Jordies Tod mit dem Kapitel Hund abzuschließen. Gerade mal zwei Monate haben wir durchgehalten. Wahrscheinlich können das nur Hundefreunde nachempfinden. Wir wollten einfach noch ein weiteres Mal das Glück genießen, das ein Leben mit Hund bedeutet. Zugegeben, wir sind auch ganz schön egoistisch. Wir wollten keinen Hund retten, der sonst keine Chance hat, oder einem alten Hund den Lebensabend verschönern. Nein, wir haben in erster Linie an uns gedacht. Dreimal haben wir großes Glück mit Schäferhundrüdenwelpen vom Züchter gehabt und wollten beim allerletzten Versuch kein Experiment wagen.
Gestern haben wir "Reno vom Friedenspark" kennengelernt. Er ist schon vier Monate alt und steht an der Schwelle vom Welpen zum Junghund. Die erste Kontaktaufnahme war direkt positiv. Die Fotografierversuche zusammen mit seiner Schwester, die beim Züchter verbleibt, gestalteten sich äußerst schwierig. Keiner wollte stillhalten.
Als das Schwesterchen weggebracht wurde, änderte sich das schnell. Konzentration und Aufmerksamkeit pur.
Als Mama Nele auf der Bildfläche erschien, ging die Toberei aber schnell wieder los.
Die Begeisterung darüber hielt sich bei Nele allerdings in Grenzen. Sie ist die jungen Rabauken endgültig leid. Man sieht ihr die Schwangerschaft mit 11 großen Welpen kaum noch an, aber jetzt will sie ihre Ruhe haben. 4 Welpen haben die schwere und lange Geburt leider nicht überstanden. Die dreijährige "Erstgebärende" hat ihre sieben Babies liebevoll großgezogen, aber jetzt ist genug. Da hat es der Papa "Kaspar von Tronje" links auf dem Familienfoto entschieden leichter gehabt. Wer von den Welpen wohl Reno ist?
Reno haben wir sofort ins Herz geschlossen. Da gab es dann nicht mehr viel zu überlegen. Das Geschäftliche wurde abgeschlossen, die Verpflegung für die nächsten Wochen mitgenommen und dann hieß es Abschied nehmen von der Mama. Na, sollte da doch noch etwas Wehmut aufgekommen sein?
Von Wehmut war bei Reno nichts zu spüren. Neugierig und aufmerksam verfolgte er die vielen Eindrücke von der Autobahn von meinem Schoß aus. In seinem neuen Zuhause angekommen wurde erst einmal alles inspiziert und sofort in Besitz genommen.
Hier wurde Reno auch erst einmal in Aaron umgetauft. Weder auf den einen noch auf den anderen Namen hört er, aber das wird natürlich geübt. Er konnte aber ganz unmissverständlich nach seinem Mittagessen fragen.
In erster Linie ist allerdings beim "Stubenreinwerden" Handlungsbedarf. Als "Geschäftsstelle" in der Wohnung hat er sich das pinke Liegekissen in der Diele ausgesucht und zwar immer kurz bevor, oder nachdem wir draußen waren. Es muss an der Farbe liegen. Ein echter Junge ruht eben nur auf hellblau und findet pink zum ... Na ja, da müssen wir eben noch dran arbeiten.
Dafür apportiert er schon wie ein Großer. Der Waldspaziergang heute war das reinste Abenteuer. Was es da alles zu entdecken gab. Auf die Leine können wir dort verzichten, er hat zu uns sofort Bindung aufgenommen.
Wenn allerdings ein anderer Hund auftaucht, wird er größenwahnsinnig und will sich auf ihn stürzen und zermalmen.
Es wird also in der nächsten Zeit nicht langweilig, viele Aufgaben warten auf uns und das ist gut so, wir haben es ja nicht anders gewollt.
Wir finden, Aaron ist ne total coole Socke und wird uns noch viel Freude bereiten.