Eine Tour mit dem Wohnmobil
vom 24.09. - 28.09.2012
Nach unserem gemeinsamen Urlaub ins Alte Land nach Stade freute ich mich sehr darauf, mit einem gemieteten Wohnmobil eine Tour ins Blaue zu machen.
Alles war gut vorbereitet. Das richtige Wohnmobil ausgesucht, interessante Ziele per Internet ausgekundschaftet und die notwendigen Sachen zusammengepackt.
Geplant war ein teilintegrierter KNAUS Sport 650 MEG mit drehbaren Sitzen und Fernseher für meine einsamen Abende, denn ich wollte alleine fahren.
Aber alles kam ganz anders.
Voller Vorfreude fuhr ich mit dem Bus nach Opladen. Doch zu meiner großen Enttäuschung war das von mir gemietete Wohnmobil nicht in Ordnung. Die Batterie schaltete sich nach kurzer Standzeit aus, so daß ich die Abende im Dunkeln hätte verbringen müssen, falls ich keinen externen Stromanschluß finden sollte.
Die einzige Alternative, die mir der Verleiher anbot, war ein Alkovenwohnmobil ohne Drehsitze und ohne Fernseher. Das fing ja gut an. Als Trostpflaster spendierte der Verleiher großzügig 50,00 €.
Aber es wurde noch besser, denn schon am ersten Abend versagte die Spülung der Toilette. Der Tipp vom angerufenen Verleiher: "Nehmen Sie doch den Duschschlauch" baute mich aber doch nicht so richtig auf.
Doch nun zu den einzelnen Zielen:
Zunächst ging es am Montagnachmittag noch nach Attendorn, denn die Attahöhle hatte ich letztmalig vor bestimmt vierzig Jahren besucht. Der Besuch hat sich unbedingt gelohnt. Es ist faszinierend, wie sich die Stalaktiten und Stalakmiten über die Jahrtausende entwickelt haben.
Dann ging es darum, einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Zwar gab es den laut Internet vorhandenen Wohnmobilstellplatz wegen Straßenbauarbeiten nicht, doch ich übernachte- te gemeinsam mit zwei weiteren Wohnmobilen auf einem Hügel über der Stadt.
Das Lichtermeer war ein toller Anblick. Der heftige Regen in der Nacht hörte sich unter der warmen Decke im Wohnmobil richtig toll an.
Am nächsten Morgen sollte die Fahrt nach Koblenz gehen. Zu meiner großen Überraschung erreichte ich den geplanten Stellplatz auf Anhieb. Ich war total begeistert von der Lage des Platzes. Genau gegenüber dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal am deutschen Eck gibt es einen Platz mit allem, was einen Camper erfreut. Stromanschluß, Restaurant, Kiosk mit frischen Brötchen und großzügigen Sanitäreinrichtungen gab es zu ganz zivilen Preisen.
Mit einer kleinen Fähre konnte ich auf das andere Ufer der Mosel übersetzten und stürmte direkt zur neuen Seilbahn, die das deutsche Eck mit der Festung Ehrenbreitstein über den Rhein hinweg verbindet. Ein tolles Erlebnis!
Dann noch einen Bummel durch Koblenz und nun schnell zurück, denn die Fähre machte um 19:00 Uhr Feierabend.
Aber nach Andernach wollte ich auf jeden Fall. Der größte Kaltwasser-Geysir der Welt war bestimmt eine Reise wert.
Es hat sich gelohnt. Zunächst konnte man in einem Museum sehr anschaulich die Geschichte des Geysirs und die physikalischen Gesetzmäßigkeiten kennenlernen. Dann ging es per Schiff zur Halbinsel, auf der der Geysir auf uns wartete.
Nach einer kurzen Wartezeit fing es ganz langsam an zu sprudeln, dann wurde die Wassersäule höher und dann schoß der Strahl ca. 60 m in den Himmel. Schon eine tolle Geschichte.
Ein Bummel durch Andernach läutete den Abend ein.
Total überrascht war ich über die große Anzahl von Wohnmobilen, die entlang des Rheinufers auf dem Wohnmobilstellplatz standen. Bestimmt über 100 Fahrzeuge. Was wollen die alle hier? Ich habe keine Ahnung.
Am Donnerstag gings mit Frust im Bauch zurück zum Wohnmobilverleiher, der sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte, als er mir den von mir versehendlich umgelegten Schalter zeigte. Aber was nutzt es mir, mich noch weiter zu ärgern.
Es hat trotz einiger Pannen unheimlich Spaß gemacht, mal so richtig frei und ungebunden herumzufahren und nach Lust und Laune zu bleiben oder weiterzufahren.
Dies war ganz bestimmt nicht meine letzte Tour und ich hoffe nur, dass bei der nächsten Reise keine Pannen passieren.
Wer zusätzliche Eindrücke meiner Tour erleben will, bitte auf WEITERE BILDER drücken.