Eifelsteig Etappe 6
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Von Kloster Steinfeld nach Nettersheim - 10 km
2023-04-30
7 Jahre sind es jetzt schon her, dass ich mit meiner Freundin Christa die 5. Etappe des Eifelsteigs bis Kloster Steinfeld gelaufen bin. Höchste Zeit also, weiterzumachen, denn schließlich wird man ja nicht jünger. Ein Ferienhaus in Blankenheim war die ideale Ausgangsposition. Da Kloster Steinfeld nur einen Katzensprung von Leverkusen entfernt ist, bot sich eine kürzere Wanderung an, bevor wir unsere Ferienwohnung am Nachmittag beziehen konnten. 10 km bis Nettersheim erschien mir das Richtige als Einstieg.
Diesmal sollte mich mein vierbeiniger Wanderkumpel Aaron begleiten. Sein Herrchen Hans hat sich angeboten, den Bring- und Holdienst zu übernehmen.
Nach dem vielen Regen der vergangenen Wochen sollte es lt. Wettervorhersage ab heute endlich Frühling werden. Tatsächlich hatten wir regelrechtes Kaiserwetter. Um 11 Uhr wurde noch schnell ein Foto vom Kloster gemacht. Während sich Hans auf dem Gelände umsah, konnte ich es nicht erwarten, mich mit Aaron auf den Weg zu machen.
Schnell waren wir im Wald, wo die Bäume noch blattlos waren. Ein zarter grüner Flaum war aber schon zu erkennen. In der Luft lag der würzige Duft des Bärlauchs, auf den wir verstärkt am Ufer des Gillesbachs trafen.
Die Buschwindröschen bekamen noch genug Sonne unter den noch kahlen Bäumen.
Der Weg führte über eine fast zugewachsene Treppe steil in die Höhe zum Eifelblick Königsberg.
Der Blick von hier oben auf das Kloster war umwerfend. Obwohl es Sonntag war, hatte ich bisher nicht eine Menschenseele getroffen und auch hier oben waren wir allein.
Weiter ging es durch den Wald mit ausgedehnten Bärlauchfeldern.
Nach dem Wald gelangten wir in eine wunderschöne Wiesenlandschaft. Die unterschiedlichen zarten Grüntöne der Baume, die weiß blühenden Schlehenbüsche und gelb getupfte Wiesen waren ein toller Anblick.
Nach dem schönen Wiesenweg änderte sich der Untergrund. Der Weg war frisch aufbereitet. Sicher hatten die Forstarbeiter zuvor den Boden ordentlich aufgewühlt.
Wir trafen auf den Römerkanal-Wanderweg. Beim Bau der Eisenbahnlinie Köln-Trier in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Römerkanal angeschnitten und danach an seinem ursprünglichen Platz offengehalten. So hat man einen Einblick in die noch immer wasserführende Rinne. Für Aaron war das Wasser allerdings unerreichbar.
Auch an der Römerquelle "Grüner Pütz" kann man viel über die römische Baukunst erfahren.
Uns beiden stand der Sinn allerdings nach anderen Dingen: Aaron liebt seine Stöckchen über alles und ich schwelge in dieser wunderschönen Auenlandschaft der Urft, die wir allerdings wenig zu sehen bekamen.
Jetzt kamen wir unserem heutigen Etappenziel, dem legendären "Café zur Römerquelle" in Nettersheim immer näher. Ich hatte mich dort um 15 Uhr mit Hans verabredet und pünktlich trafen wir dort ein.
Das Café ist bekannt für seinen Kuchen und das musste schließlich überprüft werden. Wir konnten es bestätigen. Es war das i-Tüpfelchen auf diese wunderschöne erste Wanderung.
2023-05-01
Von Nettersheim nach Blankenheim - 13 km
Es war eine gute Entscheidung, die 6. Etappe aufzuteilen. Aaron und ich sind lange keine großen Touren mehr gelaufen, da muss man ja nicht gerade mit 23 km beginnen. Außerdem hatte Aaron noch eine leichte Schleimbeutelentzündung an den Sprunggelenken, da wollte ich es gemütlich angehen lassen.
Hans setzte uns wieder am Café "Zur Römerquelle" ab und reihte sich in die Warteschlange ein, um den Kuchen für den Nachmittagskaffee zu besorgen.
Aaron und ich überquerten die Urft und wanderten durch den Ort Richtung Bahnhof.
An diesem Feiertag haben sich eine große Anzahl Freizeitsportler zu einer Fahrradtour in der Parkanlage an der Urft getroffen.
Vorbei an Kalkbrennöfen aus dem 19. Jahrhundert gelangten wir in den Archäologischen Landschaftspark...
und sahen uns auf dem menschenleeren Spielplatz um.
Parallel zur Urft und der z. Zt. stillgelegten Bahnlinie führte der Weg zum Römerweiher.
Auch das "Spätrömische Kastell an der Urft" wurde besichtigt.
Bis hierhin war der Weg abwechslungsreich und interessant. Aber dann wurde es unangenehm: frisch geschottert ging es lange Zeit auf breiten Wirtschaftswegen neben Urft und Bahnstrecke entlang.
Erst als wir von der Urft abbogen, um ins Haubachtal zu gelangen, wurde es wieder abwechslungsreicher.
Als wir uns Blankenheim mit seiner wuchtigen Burg näherten, wurde es wieder richtig interessant. In der Burg ist heute die Jugendherberge mit 160 Betten untergebracht. Von hier aus führt ein Weg zum Gelände des Tiergartentunnels. Hier kann man alles über die Fernwasserversorgung zur Burg von der 2 km entfernt im Tal liegenden Quelle erfahren.
Von der Burg aus war unser heutiges Ziel, unsere Ferienwohnung auf dem Lühberg, gut zu erkennen.
Zuerst mussten wir erst einmal viele, viele Treppen hinuntersteigen, um in die Altstadt mit ihrer berühmten Ahrquelle zu gelangen.
Hier endet offiziell die 6. Etappe. Für Aaron und mich stand allerdings noch ein heftiger Aufstieg zum Lühberg bevor. Von hier hat man noch einen ganz phantastischen Blick auf die Burg.
Aber dann waren wir endlich in unserem vorübergehenden Zuhause. 16 km sind bis hier oben noch zusammengekommen. Aaron hatte wunde Füße von dem vielen Schotter und auch ich war froh, endlich die Wanderschuhe ausziehen zu können. Nach der tollen Erfahrung von gestern war ich doch enttäuscht von der heutigen Wegführung über breite Forst- und Wirtschaftswege.
Hier wartete Hans schon mit Kaffee und leckerem Kuchen aus dem Café Römerquelle.
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