Neanderlandsteig Etappe 13
Von Düsseldorf-Garath nach Monheim am Rhein 15,8 km
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2018-04-21
Hochsommer im April! Ob Uli und ich uns für diesen heißen Tag die richtige Tour ausgesucht haben, oder für diese überwiegend schattenlose Etappe von 15,8 km den richtigen Tag? Egal, wir beide waren so froh, nach über zwei Jahren endlich mit unserem Vorhaben, den neanderlandSTEIG komplett zu erwandern, weitermachen zu können, dass wir uns von den angesagten 28 Grad nicht hindern lassen wollten. Mit Sonnencreme und viel Wasser im Rucksack trafen wir uns am Parkplatz von Gut Blee in Monheim, stellten dort meinen Pkw ab und fuhren mit Ulis Wagen zum Ende der letzten Etappe in Düsseldorf Garath.
Auch dieses Mal möchte ich ausschließlich meine persönlichen Eindrücke über diese Wanderung anhand meiner Fotos schildern, da es über den Neanderlandsteig sehr viele Informationen einschließlich der sehr hilfreichen App fürs Handy gibt. Apropos Fotos, bei dem grellen Sonnenschein eine echte Herausforderung.
Nach dem verkehrsreichen Start in Garath über die Frankfurter Straße und unter Auto- und Eisenbahn hindurch wurde es bald ruhiger.
Am Garather Mühlenbach entlang genossen wir die blühenden Bäume und das Plätschern des mäandernden Baches.
Zwanzig Minuten später erreichten wir das Naturschutzgebiet Urdenbacher Kämpe.
Die Kämpe ist vom Rhein und seinem ehemaligen Flussbett entlang des Siedlungsrandes eingerahmt. Wo vor 700 Jahren noch der Hauptstrom floss, nimmt heute der Urdenbacher Altrhein als Bach seinen Lauf. Ein Extremhochwasser hat 1374 diese Rheinverlagerung ausgelöst. Dies alles und noch viel mehr erfährt man hier auf verschiedenen Erlebnisrouten Auenblicke. Die Kämpe ist auf jeden Fall eine Extratour wert.
Heute jedoch ging es auf kürzestem Weg über Feldwege quer durch die Kämpe Richtung aktuellem Rheinverlauf.
Um uns herum leuchtete es gelb, Löwenzahn und Raps standen in voller Blüte.
Wir erreichten Haus Bürgel, errichtet auf den Mauern eines römischen Kastells, sind heute in der Hofanlage römisches Museum, Biologische Station und Kaltblut-Pferdezucht untergebracht.
Auch um Haus Bürgel herum gab es ein Blütenmeer. Im Musterobstgarten kann man 30 verschiedene Obstsorten kennenlernen.
Weiter ging es über Feldwege Richtung Rhein. Die große Anzahl von Mistelgewächsen in den noch schwach belaubten Bäumen war ein toller Anblick. Auch wenn es sich um Schmarotzer handelt, die ihren Baumwirten Wasser und Nährstoffe entziehen, bieten sie einen faszinierenden Anblick und sind typisch für die Gegend.
Durch ein Auenwäldchen gelangten wir zu einem am Rhein gelegenen Campingplatz. Auf der Sonnenterrasse vom angeschlossenen "Haus Rheinblick" genossen wir ein kühles Getränk und die Aussicht auf den Rhein, der uns für den Rest der Wanderung begleiten sollte.
Danach führte uns der Weg durch den Auenwald auf den Rheinuferweg Richtung Monheim.
Vater Rhein immer zur rechten, erreichten wir den 3,5 km langen Monheimer Rheindamm, der das Stadtgebiet vor Hochwasser schützen soll. Auf der linken Seite das Industriegebiet mit dem Monberg im Hintergrund, angesagte Festmeile mit Biergarten und Strandbar.
Das Piwipper Böötchen ist eine liebenswürdige Besonderheit von Monheim. Am Wochenende verbindet es Monheim mit dem gegenüberliegenden Ausflugslokal Piwipp in Dormagen.
Hier hielten wir uns eine ganze Weile auf und beobachteten, wie der Fährmann auch mit einzelnen Fahrgästen und Fahrrädern die Rheinseite wechselte. Aber auch am diesseitigen Rheinufer gab es sehr viele Möglichkeiten einzukehren, oder nur haltzumachen und zu schauen.
Ein Abstecher in die Monheimer Altstadt musste natürlich auch sein. Hier war es jetzt noch ziemlich ruhig, aber das würde sich gegen Abend ändern.
Am Schelmentor überredete ich Uli zu einer Stippvisite in die Neustraße. Hier wohnte die Monheimerin Ulla Hahn. Diese Autorin der Gegenwart hat mich mit ihren autobiografischen Romanen total begeistert. Ihr Geburtshaus wurde 2013 als Ulla-Hahn-Haus der Sprach- und Leseförderung für Kinder und Jugendliche widmet.
Also nicht nur ein Tipp an Uli: unbedingt lesen!
Zurück am Rhein durchquerten wir den Landschaftspark Rheinbogen. Ein riesiger Freizeitpark für Jung und Alt und Liebhaber von rostiger Kunst in der Natur.
Bald ließen wir Rost und Wochenendausflügler hinter uns und genossen Flora und Fauna in den Rheinauen.
Die letzten Kilometer bis zum Endpunkt der Wanderung waren für mich persönlich noch das i-Tüpfelchen auf diese Etappe. Dicht am Ufer führten jetzt Wiesenwege durch die weite Landschaft. Auf der anderen Flussseite lag schon Köln.
Aber auch der schönste Weg hat mal ein Ende. Wir wurden vom Uferweg weg auf den Damm geleitet und liefen zwischen den Pferdekoppeln von Gut Blee in die Zielgerade ein.
Wie praktisch, dass am Ende noch ein Biergarten mit Aussicht auf den Rhein auf uns wartete. Hier ließen wir unsere heiße, aber sehr schöne Wanderung ausklingen, bevor wir mit meinem Pkw wieder zurück zum Ausgangspunkt fuhren. Wir freuen uns schon auf die nächste Etappe.
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