Neanderlandsteig Etappe 15
Von Langenfeld-Reusrath nach Solingen 18,4 km
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2019-02-16
Für heute hatte ich mir mit Uli eine Fortsetzung unseres Neanderlandsteigprojektes vorgenommen. Die zweitlängste Etappe stand uns bevor. Da Uli beabsichtigt, demnächst den Portugiesischen Jakobsweg, den Camino Portugues bis Santiago de Compostela zu gehen,sollte das heute u.a. auch eine Konditionsüberprüfungswanderung werden.
Wie schon bei unseren vorigen Etappen arbeiteten wir wieder mit zwei PKWs, um nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Da wir aus entgegengesetzten Richtungen anreisen, hat sich das bisher auch gut bewährt.
Der Himmel konnte nicht blauer sein und die Sonne sollte uns den ganzen Tag über treu bleiben. Von Reusrath starteten wir in die Felder.
Pferdekoppeln und Gemüsefelder wechselten sich ab. Ein langes Stück ging es parallel zur Autobahn A3 mit entsprechender Geräuschkulisse auf teilweise asphaltierten Wirtschaftswegen entlang.
Hinter Gut Dückeburg, einem ehemaligen von Wassergräben umgebenen Rittersitz, gelangten wir ins Naturschutzgebiet Further Moor.
Zumindest zu dieser Jahreszeit war das Further Moor kein großes Naturerlebnis. Nur der Himmel brachte Farbe ins Spiel. Da hatten wir schon mehr Spaß an den lustigen Alpakas, die sich gerne fotografieren ließen.
Nach der Überquerung der A3 machte der Wanderweg einen großen Bogen, der eigentlich nicht nötig war. Sollten wir ihn gehen oder einfach geradeaus weiterlaufen? Nach der Erfahrung von der Etappe 14, wo wir einen unsinnigen großen Bogen um ein Feld geleitet wurden, waren wir skeptisch. Aber wir wollten ja den Originalweg wandern. Und siehe da, der Track führte uns zum Naturfreundehaus Leichlingen mit angrenzendem Campingplatz. Beides machte auf uns einen heruntergekommenen und alles andere als einladenden Eindruck. Also auch dieser Bogen ist keine Bereicherung.
Danach kam das erste Wanderhighlight des Tages, wir gelangten erst in die Langenfelder und später in die Leichlinger Sandberge.
Hier gab es einige steile Passagen zu überwinden, bis wir in luftiger Höhe einen Pfad an der Abbruchkante erreichten. Leider gab es nur einen Ausblick auf die Mülldeponie.
Am Zaun entlang erreichten wir gerade zur Mittagszeit zwei Sonnenbänke. Mit Blick auf die Deponie ließen wir es uns hier schmecken.
Hinter den Sandbergen gelangten wir wieder ins Tal. Vorbei am Romantikhotel Haus Gravenberg und dem Mahnmal Wenzelnberg kamen wir durch eine schöne offene Wiesenlandschaft.
Auch der Pfad am Burbach entlang hat uns gut gefallen.
Am Segelflugplatz Langenfeld, auf dem trotz des tollen Wetters kein Betrieb war, entschlossen wir uns zu einem kurzen Abstecher zur Wasserburg Haus Graven.
Wieder zurück auf dem Track kamen wir durch das Fachwerkdorf Krüdersheide und sahen schon von weitem dieses stattliche Herrenhaus.
Auf dem Weg zur Freizeitanlage "Engelsberger Hof" kündigte schon lautes Stimmengewirr und Kinderlachen an, dass hier ordentlich was los war. Der Sonnenschein hatte Groß und Klein aus den vier Wänden gelockt. Sogar die ersten Grills qualmten schon.
Weitaus ruhiger war es in dem kleinen Park mit See, durch den wir danach kamen.
Was das allerdings für merkwürdige harte Schösslinge waren, die hier aus dem Boden kamen, war uns schleierhaft. Wir freuten uns auf einen Kaffee und ein kühles Getränk. Beides bekamen wir in der Schlesischen Schänke.
Von hier aus wäre es ein kurzer Weg zum Auto gewesen, wenn ich mein Navi nicht ausgeschaltet hätte und fest davon überzeugt gewesen wäre, dass mein PKW auf der Straße an der Schlesischen Schänke stehen würde. Hätte, hätte Fahrradkette. So brauchte Uli viel Überzeugungskraft, bis wir nach einem Umweg über einen Friedhof dann irgendwann doch noch zur richtigen Straße und zum Auto kamen;-)
Wir beide haben die lange Strecke problemlos geschafft. Es war eine abwechslungsreiche Etappe, aber wir waren uns einig, dass sie nicht der Favorit unter unseren bisher gelaufenen 4 Etappen ist, sondern eher den Platz vier einnimmt. Auf jeden Fall freuen wir uns auf ein Wiedersehen auf der nächsten Etappe.