2018-08-04
An Samstag starteten wir getrennt zu unserer Fahrradtour an den Niederrhein. Zwei von uns wollten sich den Stress mit einer Zugfahrt mit Rädern nicht antun und sind mit dem Auto nach Bocholt gefahren. Wir restlichen Fünf trafen uns am frühen Morgen am Bahnsteig in Leverkusen. Der Plan war mit dem Zug bis nach Wesel zu fahren, um von dort mit dem Rad eine Hälfte der 1. Etappe ins Hotel nach Bocholt zu fahren. Unterwegs sollten die beiden mit dem Auto Angereisten zu uns stoßen.
Da wir nicht wussten, ob sich das Fahrradabteil am Anfang oder Ende des Zuges befand, gab es ein wenig Hektik bei der Einfahrt des Zuges. Aber wir hatten Glück. Da wir so früh dran waren, war das Abteil leer und schnell waren unsere Räder gesichert.
In Wesel ging es endlich los mit der Fahrradtour. Am Rhein entlang gelangten wir bald zum Schloss Diersfordt. Natürlich schauten wir uns hier ausgiebig um. Das ehemalige Wasserschloss mit eigener Rokokokirche ist heute in Privatbesitz.
Nach diesem Aufenthalt ging es weiter durch die Rheinauen. Die heiße Witterung der vergangenen Wochen hat ihre Spuren hinterlassen.
Auch heute würde es wieder ein sehr heißer Tag werden und das sollte auch für die nächsten Tage so bleiben.
Die Apfelbäume, an denen wir vorbeifuhren, hatten aber scheinbar nicht unter der Trockenheit gelitten, die Äste hingen voller dicker Äpfel. Am liebsten hätte ich ständig angehalten, um zu fotografieren, wie ich es beim wandern gewohnt bin. Aber das kann man schließlich keiner Gruppe zumuten. Glücklicherweise hatte ich meine kleine Kompaktkamera dabei, mit der ich während der Fahrt fotografieren kann. Für dieses Storchenfoto bin ich aber doch abgestiegen. Es sollte der einzige Storch bleiben, den wir zu Gesicht bekamen.
Der Baggersee Diersfordter Waldsee ist ein echtes Naturparadies, so steht es auf dem Schild. Das Biotop, das noch erweitet werden soll, bietet nicht nur seltenen Pflanzen und Tieren eine neue Heimat, auch Touristen und Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.
Diese Sonnenblumen ließen traurig die Köpfe hängen, sie hatten offensichtlich großen Durst.
Den hatten wir auch und wir freuten uns, als wir Schloss Ringenberg in Hamminkeln erreichten. Hier wollten wir die beiden restlichen Gruppenmitglieder treffen, eine Pause einlegen und dann gemeinsam nach Bocholt radeln.
Im Innenhof gab es Gastronomie und einen schmalen Schattenstreifen. Hier fand die Wiedervereinigung bei Kaffee und Kuchen und kalten Getränken statt.
Dann ging es wieder hinein in die Hitze. Die Maisfelder, an denen wir vorbeikamen, waren total verbrannt.
Inzwischen war es weit über 30 Grad und trotz des Auftankens der Wasserreserven im Schlossrestaurant suchten wir uns immer wieder ein Schattenplätzchen zum trinken.
Schließlich erreichten wir Bocholt, wo wir in der lebhaften, interessanten Innenstadt auch bald unser "Stadthotel Kolping" fanden. Nach der Zimmerverteilung ging es erst einmal unter die Dusche, bevor wir uns am späten Nachmittag zu einem gemeinsamen Stadtbummel trafen.
Es war immer noch schrecklich heiß. Um es direkt vorweg zu nehmen, aus diesem Grund sollte es unser letzter ausgiebiger Stadtrundgang werden. Schade eigentlich, denn Bocholt hat viel zu bieten.
Die mächtige St.-Georg-Kirche und das Historische Rathaus sind die Wahrzeichen von Bocholt.
Auch das neue, aktuelle Rathaus ist ein echter Hingucker. Es liegt auf einer künstlich angelegten Insel in der Bocholter Aa und wirkt wie ein Schiff. Die Fassade trägt Ornamente mit Schriftzügen zu Fakten und Daten der Stadtgeschichte.
Die Stimmung an der Aa hat mir besonders gut gefallen.
Natürlich war auch noch ein Schaufensterbummel drin, bevor wir in unserer Hotel zum Abendessen zurückkehrten.
Das nahegelegene Historische Rathaus suchten wir zum Abschluss des Tages ein zweites Mal auf, schließlich gab es auf dem Marktplatz gleich zwei Eisdielen.
Relativ früh fielen wir dann in unsere Betten. Schließlich waren wir sehr früh aufgestanden und immerhin 53 heiße Kilometer gefahren.
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