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zurück: Wupperweg Etappe 4

Von Wuppertal-Barmen nach Solingen-Kohlfurth - 23 km


2016-02-26

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Heute sollte es endlich nach sechsmonatiger Pause auf dem Wupperweg weitergehen. Für Nichteingeweihte hier noch eine kurze Zusammenfassung unseres Vorhabens. Meine belgische Freundin Christa, unser vierbeiniger Begleiter Jordy und natürlich ich planen den 126 km langen Fernwanderweg von der Quelle in Börlinghausen bis zur Mündung in den Rhein bei Leverkusen zu erwandern. Da wir durch meinen Ehemann Hans einen privaten Hol- und Bringservice genießen, können wir uns Start- und Zielpunkte der Etappen nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen. Wer Interesse an unseren vier bereits absolvierten Strecken hat, gibt einfach in die Suchmaske das Stichwort "Wupperweg" ein und die Berichte erscheinen.

Beim Toelleturm in Wuppertal-Barmen endete unsere letzte Tour unfreiwillig wegen andauernder Regenfälle. Nicht einmal ein Foto vom Turm konnten wir damals machen. Das sollte heute ausgiebig nachgeholt werden.



Eigentlich war für den heutigen Tag Sonnenschein angekündigt worden. Davon war um 10 Uhr noch nichts zu sehen, dafür hatte es hier auf der Höhe in der Nacht leicht geschneit und die Temperaturen lagen unter dem Gefrierpunkt. Aber Hauptsache kein Regen!

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Vom Turm hätte man einen schönen Ausblick haben können, wenn erstens das Wetter klarer und zweitens der Turm geöffnet wäre. So suchten wir nach unserem Einstieg in den Wanderweg, dem Wegzeichen mit der weißen Raute 6 auf schwarzem Grund, ließen Hans noch ein letztes Foto von uns schießen und machten uns auf den Weg.


Wir befanden uns jetzt auf den Südhöhen Wuppertals und uns war klar, dass wir heute von der Wupper wenig zu sehen bekommen würden. Die fließt schließlich durch die Stadt und der Wupperweg macht hier einen großen Bogen durch ausgedehnte Wälder, um das Naturerlebnis in den Vordergrund zu stellen, wie es im Wanderwegbegleitbuch heißt. Über die innerstädtische Wupper wollten wir ein anderes Mal dann lieber schweben.

Jetzt ging es erst einmal abwärts durch die Siedlung, bis wir den Kothener Busch erreichten. Breite Waldwege, Denkmäler zu Ehren von Barmer Honoratioren und immer wieder Kleingartenanlagen ließen bei uns nicht so recht Begeisterung für das Naturerlebnis aufkommen.
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01 DSC06467Kunstgenuß wurde uns auch verwehrt. Der Wupperweg machte einen großen Bogen um einen
eingezäunten Skulpturenpark. Nur durch den Maschendrahtzaun konnte ich diese nackte Schönheit bewundern.

Dafür hatten wir aber immer wieder Gelegenheit, diverse Kleingartenanlagen im Winterschlaf zu erleben. Bei klareren Sichtverhältnissen hätten wir sicher von den Hängen einen schönen Blick ins Tal der Wupper an der Grenze zwischen Elberfeld und Barmen gehabt.



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Wir wanderten durch eine exklusive Siedlung mit entsprechenden Häusern und gelangen wieder durch eine weitere Kleingartenanlage zu einer ehemaligen Kornbrennerei. 

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Eine Station für Umwelt und Natur mit Streuobstwiesen und der 98 m hohe Rigi-Kulm-Sendeturm waren weitere Stationen auf unserem Weg. Jetzt hatten wir freien Blick ins Tal der Wupper und konnten in der Ferne die Sendemasten von Leichlingen erkennen.

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Nach Überquerung einer großen Kreuzung kamen wir wieder in den Wald hinhein und gelangten zum ältesten Teil der Hofschaft Obere Rutenbeck, mit alten Schuppen, Werkstätten und typisch bergischen Fachwerkhäusern.

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Die meisten Häuser schienen aber nicht mehr bewohnt zu sein, im unteren Teil der Siedlung sah es erheblich bewohnter aus.

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12 DSC06497Bei einer umfriedeten Eiche, die anlässlich der Gründung des Deutschen Reiches 1871 von Schülern gepflanzt wurde und seitdem Kaisereiche heißt, hielten wir unsere Mittagspause.

Frisch gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Anfangs führte er noch angenehm durch einen Mischwald, aber bald gelangten wir auf einen asphaltierten Fahrweg. Der war zwar für den Verkehr gesperrt, war aber nun wirklich nicht das, was wir uns erträumt hätten. Zudem ging es auch stetig bergauf.

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Nach langem Anstieg erreichten wir bei einem Wetterpilz mit Sitzgelegenheiten den Eingang in einen Exotenwald mit asiatischen Baumarten. Wir machten allerdings keinen Abstecher in das Aboretum Burgholz, sondern machten uns auf die Suche nach der mittelalterlichen Ringwallanlage Burggraben, die etwas abseits unseres Wanderweges zu finden sein sollte.

Ohne das Hinweisschild hätten wir sie sicherlich nicht als solche erkannt. Jordy ahnt nicht, auf welch geschichtsträchtigem Boden er thront.


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Von hier aus ging es beständig bergab, bis wir im Tal auf den Burgholzbach trafen. Eine alte Bruchsteinmauer erinnert an ein altes Hammerwerk, dem 1607 erbauten Kremershammer.

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Kurz darauf überquerten wir auf der Teufelsbrücke im Friedenstal die Wupper und erreichten somit Solinger Stadtgebiet. Es war mittlerweile 15:30 Uhr, als wir den Fluß heute zum ersten Mal erblickten.

20 DSC06523Das "Haus Friedenstal" war früher ein beliebtes Ausflugslokal, heute ist es in Privatbesitz.

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Am Haus vorbei ging es wieder bergauf.

21 DSC06527Wir hatten einige Höhenmeter zu überwinden, bis wir später wieder über einen Serpentinenweg in unser für heute letztes Tal gelangten.

Im Solinger Ortsteil Kohlfurth sollte für heute Schluß sein. Wir hatten Hans von unterwegs angerufen und ihm als Treffpunkt das originelle Café Hubraum (ein angesagter Bikertreff), an der Kohlfurther Brücke genannt. Gleichzeitig trafen wir dort ein. Jetzt wurden nur noch ein paar letzte Fotos geschossen, dann waren wir froh, uns nach 23 km in die Autositze fallen lassen zu können.

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Jetzt freuten wir uns auf einen erholsamen Abend und auf die morgige Wanderung. Wir waren uns einig, dass der heutige Abschnitt nicht unsere Lieblingsetappe des Wupperwegs gewesen ist, dafür gab es zuviel Asphalt, Kleingartenanlagen und zuwenig ursprüngliche Natur. Der nächste Tag würde uns der Wupper aber wieder ganz nahebringen.

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