Neandertalweg X 30 - Bensberg-Altenberg
2015-05-13 Von Bensberg nach Altenberg 18,9 km
Der Neandertalweg, nicht zu verwechseln mit dem neuen Neanderlandsteig, ist ein ca. 100 km langer Fernwanderweg des Sauerländischen Gebirgsvereins. Er führt vom Duisburger Zoo über das Neandertal bei Düsseldorf bis nach Bergisch Gladbach. Vor einigen Jahren bin ich diesen Weg schon einmal komplett mit meinem damals noch jungen Jordy gelaufen. Hans hat uns mit dem Auto aufgelesen, wenn wir am Ende des Wandertages genug hatten, und am nächsten Morgen an der gleichen Stelle wieder abgesetzt. Jetzt hatte ich Lust auf eine Wiederholung.
Diesmal wollte uns Marion begleiten, zumindest auf dieser ersten Etappe. Allerdings hatte ich ihr 15 km angekündigt, was leicht untertrieben war, wie sich hinterher herausstellte. Wir fuhren mit dem Bus von Leverkusen bis nach Bergisch Gladbach - Bensberg. Am Schloss Bensberg fanden wir den Einstieg in den X 30.
Natürlich machten wir vorher einen Abstecher zum Schloss, das Herzog Jan Wellem an dieser Stelle als Jagdschloss bauen ließ, weil man von hier aus bis ins Siebengebirge und die Kölner Bucht sehen kann. Heute ist das Schloss eine Luxushotel. Von hier aus führte uns das weiße X durch den Ort hinunter in das Milchborntal im Hardter Wald.
Wanderwege gab es hier reichlich.
Am Kadettenweiher vorbei gelangten wir auf schmalen Pfaden zum Naturfreundehaus Hardt. Hier kann man sehr schön im idyllisch gelegenen Biergarten einkehren. Aber für uns war das noch zu früh.
Eine Schulklasse war heute hier zu Gast und spielte im Wald und an den vielen kleinen Bächen, während die Lehrer schon alles für das anschließende Grillfest vorbereiteten.
Als wir durch den Hardter Wald herauskamen, ging es bei Breite ein Stück an der Straße entlang und bald tauchten wir ein in eine herrliche Wiesenlandschaft mit immer wieder neuen Ausblicken.
Gegen Mittag kamen wir im Strundetal in Herrenstrunden an. An Gut Schiff vorbei erreichten wir bald die alte Wasserburg Zweiffel mit dem brütenden Trauerschwan auf dem Weiher davor. Hier war ich erst vor einer Woche auf einer anderen Wanderung gewesen, es ist aber immer wieder schön.
Die Glocken schlugen 12 Uhr und es wäre die Gelegenheit für die Mittagsrast gewesen, aber Marion meinte, es wäre noch zu früh und wir würden schon noch ein schönes Plätzchen finden. Wenn sie gewusst hätte, dass das schöne Plätzchen noch 100 Minuten und etliche Kilometer entfernt sein würde...
Wir gingen über Höhen und durch Täler, genossen den Weg und das herrliche Wetter, aber es fand sich weit und breit keine Bank. Natürlich hätten wir uns auch einfach auf die Wiese setzten können, aber wir hatten uns eben eine lauschige Bank, wenn möglich im Schatten (inzwischen war es ganz schön warm geworden) mit schöner Aussicht vorgestellt. Und die ließ eben auf sich warten.
Kurz bevor wir uns aber doch noch vor Schwäche ins Gras geworfen hätten, sahen wir sie, unsere Bank. Marion glaubte an eine Fata Morgana, wie sie da am schattigen Waldrand stand und den Blick ins Tal auf Pistershausen freigab. Wir packten unseren Proviant aus und beobachteten die Landwirte bei ihrer Arbeit im Tal und die darüber kreisenden Raubvögel, die auch auf Futter aus waren.
Nach einer ganzen Weile ging es weiter. Am nächsten idyllischen Plätzchen ließen wir uns nicht mehr nieder, obwohl es ja doch sehr einladen war und sogar über eine Fußbank verfügte.
Nach stetigem Auf und Ab näherten wir uns aber doch ganz allmählich unserem heutigen Etappenziel. Wir erreichten das Pfengsbachtal. Am Pfengsbach entlang ging es jetzt vorbei an den Resten der Spezarder Mühle und den ehemaligen Fischteichen der Abtei nach Altenberg, wo der Pfengsbach in die Dhünn mündet.
Und dann lag er vor uns, der Altenberger Dom.
Diesmal statteten wir ihm keinen Besuch ab sondern machten uns auf den Weg zur nahe gelegenen Bushaltestelle. Am Kiosk nebenan genehmigten wir uns noch ein Eis, bevor wir die Heimfahrt nach Leverkusen antraten.
Wer Lust auf diese Etappe bekommen hat, findet hier den Track.
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