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2014-09-13


Der letzte Wandertag war angebrochen. Ein letztes Mal verließ ich den Campingplatz und stieg in Häselgehr in den Wanderbus, der mich heute nach Höfen zum Start in die letzte Etappe bringen sollte. Heute gab es keine Rückfahrt mehr.

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Diese Etappe sollte lt. Ulis Reiseunterlagen mit 27 km auch die längste und anstrengendste werden. Wir entschieden uns dafür, lieber am Anfang eine Abkürzung zu wählen, als am Ende womöglich schlapp zu machen, denn es gab viele Höhenmeter zu überwinden. So gingen wir zum Lech zurück und an seinem linken Ufer gemütlich Richtung Pflach. Wir verpassten dadurch zwar einen herrlichen Panoramaweg und den Blick von der Costarieskapelle in den Talkessel von Reutte, aber das wäre auch der anstrengendste Teil der Etappe gewesen. Wie auf den Fotos unschwer zu erkennen ist, war auch heute wieder Regenkleidung angesagt.

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Bei Hinterbichl stießen wir an der Fußgängerbrücke wieder auf unsere vertraute Lechwegmarkierung. Hinter der Brücke begann die Pflacher Au. Sie ist bekannt für ihre Vogelvielfalt. Hier gibt es einen Vogelbeobachtungsturm und einen Vogelerlebnispfad.

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Viel gesehen haben wir von der Vogelwelt allerdings nicht. Dafür muss man wahrscheinlich ein gutes Fernglas und viel Zeit mitbringen. Wir hatten aber schließlich noch etwas anderes vor. 700 Höhenmeter wollten noch bewältigt werden. Dafür verließen wir jetzt den Lech und wanderten über Wald- und Forstwege über den Kniepass zur Ruine der Befestigungsanlage Sternschanze.

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Wir kamen an ersten Wegweisern zum Alpsee vorbei und tauchten ein in einen urigen Zauberwald.

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Es war ein herrliches Waldstück, aber es hatte es in sich. Der Weg nahm schon alpine Formen an. Wir hatten inzwischen die Grenze zwischen Tirol und Bayern überschritten und welche Überraschung, durch die Baumwipfel entdeckten wir blauen Himmel.
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Zum Ende unserer Wanderung hatte Petrus dann doch noch ein Einsehen mit uns. Der Alpsee lag strahlend blau vor uns in der Sonne.

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DSC06916Die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau begrüßten uns vom anderen Ufer.
Als wir uns endlich von diesem Anblick losreißen konnten, folgten wir dem Alpseerundweg um den See.

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Der letzte Anstieg des Lechwegs führte oberhalb des Schwansees über den Alpenrosenweg zum Kalvarienberg. Füssen lag unter uns.

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Von da ging es dann hinunter zum Endpunkt des Lechweges, dem Lechfall. Wir hatten es geschafft.

Trotz der Abkürzung am Morgen zeigte mein GPS-Gerät, mit dem ich den zurückgelegten Weg aufgezeigt habe, 25 km!

Am Ziel warteten Hans und Jordy auf uns. Die beiden haben die Zeit ohne mich bestens genutzt, um sich zu erholen und freuten sich jetzt auf weitere gemeinsame Urlaubstage. Bevor es am nächsten Tag weiterging, nahmen wir abends bei einem gemeinsamen Essen in Füssen noch Abschied von Uli.


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Der Lechweg wird als leichter Weitwanderweg durch die Alpen und eine der letzten Wildflusslandschaften Europas beschrieben. Es ist ein herrlicher, abwechslungsreicher Weg, wenn wir ihn auch stellenweise gar nicht als so leicht empfunden haben. Obwohl ich sehr gerne allein mit Jordy wandere, bin ich froh, Uli getroffen zu haben, denn wir waren ein tolles Wanderteam. Wir haben viel Spaß miteinander gehabt, an den gleichen Stellen über die Naturschönheiten gestaunt und die gleichen Motive mit unseren Kameras festhalten wollen. Wer weiß, vielleicht hätte uns das sehr durchwachsene Wetter doch deprimiert, wären wir alleine unterwegs gewesen. Es hat einfach gepasst. Um mit Ulis Worten zu enden: "es hat so sollen sein".