01. und 02. September
Nachdem wir das WoMo abgeholt und bepackt hatten, machten wir uns nachmittags auf den Weg nach Andernach. Hier wollte Hans mir am nächsten Tag den höchsten Kaltwassergeysir der Welt zeigen, den er 2012 schon einmal besucht hatte. Wir parkten auf einem Stellplatz direkt am Rhein und machten noch einen Spaziergang am Rhein entlang und durch die Altstadt.
Für den nächsten Morgen war die dreiteilige Attraktion Erlebniszentrum, Schifffahrt und Geysir geplant.
Los ging es im Erlebniszentrum, wie hier die Mitmach-Ausstellung genannt wird. Leicht verständlich werden hier die geologischen und physikalischen Zusammenhänge erklärt.
Unsere Entdeckungsreise führte uns 4000 m unter die Erde und endete an der Aussichtsplattform, die man auf dem Foto oben rechts am Erlebniszentrum sehen kann.
Gut vorbereitet konnten wir jetzt zu unserer Schifffahrt zum Geysir starten.
Die Fahrt ging zu einer Halbinsel im Rhein mit Namen Namedyer
Werth, wo wir an der Anlegestelle durch einen Führer in Empfang genommen wurden. Wir erfuhren, dass bereits 1903 das Wasser aus einer ersten Bohrstelle heraussprudelte und als Mineralquelle genutzt wurde. 1957 wurde die Quelle verschlossen, 2001 erneut angebohrt und seit 2006 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Acht Minuten lang dauert der Ausstoß. Die Wassersäule erreicht bei Windstille ca. 60 Meter. 100 Minuten braucht er bis zur nächsten Eruption.
Geysir Andernach
Der Besuch hat sich wirklich gelohnt. Aber auch der anschließende Stadtrundgang war etwas ganz Besonderes. Direkt neben dem Wohnmobilstellplatz am Rheinufer befindet sich das Bollwerk, ehemalige Rheinzollbastion und heute Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Durch das "Rheintor" gelangten wir in die Altstadt.
Ein in der Ferne sichtbarer Turm zog uns magisch an. Der 56 m hohe Wehrturm, "Runde Turm" genannt, ist nicht nur das Wahrzeichen der Stadt. In ihm befindet sich auch eine Sonderausstellung, die an die ehemalige Jugendherberge erinnern soll, die es noch in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts im Turm gab. In liebevoller Kleinarbeit hat ein Förderverein die Räume originalgetreu wiederhergestellt. Natürlich musste ich in jeden Winkel schauen. Sicherheitshalber waren die Mädchenräume übrigens ganz oben;-)
Vom Wehrgang des Turms hatte man einen schönen Blick auf den Rhein und den Mariendom.
Ganz besonders sehenswert sind die restaurierten Befestigungsanlagen mit vielen schönen Winkeln. Hier konnte man beim bummeln feststellen, wieso Andernach auch die "essbare Stadt" genannt wird: in der historischen Altstadt sind die Grünanlagen zu Nutzgärten umfunktioniert worden. An jeder Ecke gibt es Gemüse, Obst und Salat zum Selberpflücken. Und das schönste daran, seit vier Jahren funktioniert das Programm.
Kein Wunder, dass Andernach ein Touristenmagnet geworden ist und schon viele Preise gewonnen hat.
Nach diesem wunderschönen Tag nahmen wir Abschied von Andernach und fuhren weiter zu unserem nächsten Ziel: Sayn.