
Auf den Spuren Leverkusens in Remscheid
2025-11-03
Nach einem verregneten Wochenende lockte der Montag mit einem Versprechen: Sonne und trockenes Wetter! Höchste Zeit, meinen lange verwaisten Wanderblog (und meine Wanderschuhe!) aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Mein Ziel: Die letzten, knallbunten Herbstfarben einfangen, bevor das Laub endgültig den Bäumen Adieu sagt.
Also schnappte ich mir meinen vierbeinigen Wanderbegleiter Aaron und ab ging die Post.
Unser Startpunkt lag 21 Kilometer entfernt in Remscheid, erreichbar quasi über den eigenen Autobahnanschluss: den Rastplatz Remscheid an der A1. Vom dortigen Serways Hotel aus steht man schon fast direkt an der Eschbachtalsperre.

Die Herbstfärbung des Mischwaldes war wirklich ein Traum und belohnte die kurze Anfahrt sofort. Klar, nach dem vielen Regen war es feucht – aber das tat dem herrlichen Rascheln des Laubs unter unseren Füßen keinen Abbruch. Das ist einfach der beste Sound des Herbstes!Die große Staumauer hob ich mir als Grande Finale auf. Wir starteten stattdessen gegen den Uhrzeigersinn auf dem Track, den ich bei outdooraktiv gefunden habe und genossen vom südlichen Ufer immer wieder die tollen Blicke aufs Wasser.
Der Weg führte uns bald weg von der Talsperre in den Wald und über Wiesenwege hinauf Richtung Bergisch Born. Oben angekommen, gab es herrliche freie Sicht – beim Blick zurück war Remscheid unter dunklen Wolken zu erkennen.





Bald war Bergisch Born erreicht. Nach einer kurzen Passage durch den Ort querten wir die B 51 und landeten auf einem historischen Teilstück: der Balkantrasse. Diese ehemalige Eisenbahnstrecke ist heute der fantastische Panorama-Radweg Balkantrasse und bot uns eine bequeme, ebene Passage.




Bald zweigte der Track auf einen herrlichen Waldweg mit Weitsicht ab.


An dieser Stelle verzichtete ich großzügig auf einen Schlenker des Original-Tracks. Warum? Weil ich diesen Abschnitt von einer früheren Wanderung als weniger schön in Erinnerung hatte. Lieber das gute Gefühl bewahren! Also genossen wir weiter den Waldweg.


Nach dem Wald kamen die Felder, mit teilweise recht unbequemen Wegen.


Und dann kam der Punkt, auf den ich als Leverkusenerin besonders neugierig war: die Hofschaft Leverkusen. Ja, genau! Die heutige Großstadt hat ihren Namen nämlich von dieser kleinen Siedlung und einem Gutshof hier bei Remscheid.
Von diesem Hof stammen nämlich die Vorfahren des Unternehmers Carl Leverkus. Er gründete am Rhein eine Chemiefabrik und nannte die dortige Arbeitersiedlung in Erinnerung an sein Lenneper Elternhaus Leverkusen. Der Name wurde 1930 auf die gesamte neu gegründete Stadt übertragen – ein faszinierendes Stück lokaler Geschichtsforschung, das man nur beim Wandern entdeckt!


Über Felder und Wiesen gelangten wir wieder Richtung B 51 und unter die Bahntrasse hindurch.




Über Felder und Wiesen ging es nun zurück Richtung Eschbachtalsperre. Kurz vor dem Ziel passierten wir noch ein besonders schönes, idyllisches Waldstück.






Hier musste Aaron noch mal für ein Fotomotiv in Stellung gebracht werden. An dieser Wolfs-Skulptur startet der 1,5 km lange Wolffsweg, der auf etwa 1,5 Kilometern mit diversen Themenstationen Einblicke in die Arbeit der Remscheider Forstverwaltung und ihre naturgemäßen Waldpflegemaßnahmen bietet. Besucher können hier mehr über die Gestaltung des Waldes der Zukunft erfahren. Der kleine, lehrreiche Spazierweg ist nach dem Leiter des Remscheider Forstamtes Markus Wolff benannt, der inzwischen verstorben ist. Aaron und ich verzichteten auf die Waldkunde und nahmen den direkten Weg zur Staumauer.




Von der Terrasse des Serways Restaurant hatte ich noch einen letzten, perfekten Blick auf die Talsperre, bevor wir die Heimfahrt antraten.

Zur Belohnung gab es zu Hause Kaffee und Pflaumenkuchen mit Aarons Herrchen. Wir beide haben diese herrliche Herbstwanderung auf unsere eigene Art sehr genossen. Einig waren wir uns: Wiederholungsgefahr ist extrem hoch!