EifelBahnSteig Etappe 7
Von Nettersheim nach Blankenheim - 14,2 km
2023-05-05
Natur Aktiv Erleben ist ein Wanderportal, das ich bei meinem Wanderurlaub vor einem Jahr in der Vulkaneifel kennen und schätzen gelernt habe. Eine sehr aufwändig und liebevoll erstellte Website informiert den Wanderer kostenlos und umfangreich über unglaublich viele GPS-Wanderungen hauptsächlich in der Eifel. Naturbelassene Wege und herrliche Aussichten sind Markenzeichen dieser Touren. Weil ich damit so tolle Erfahrungen gemacht habe, wollte ich bei meinem diesjährigen Aufenthalt in Blankenheim eine Tour ausprobieren.
Der EifelBahnSteig ist ein 528 km langer reiner GPS-Steig durch die Eifel entlang der Eifelbahnstrecke. Die Etappen starten und enden praktischerweise jeweils an einem Eifelbahnhof. Z. Zt. allerdings ist die Bahnstrecke stillgelegt, da das Unwetter vom Juli 2021 die Bahnstrecke empfindlich getroffen hat. Für die 7. Etappe habe ich mich entschieden, weil ich von der Wegführung über den Eifelsteig zwischen Nettersheim bis Blankenheim sehr enttäuscht war und hoffte jetzt auf die naturnahen Wege.
Da ich mein privates Taxi hatte, ließ ich mich von Hans am Bahnhof in Nettersheim absetzen.
Durch den Ort und an der Kirche vorbei gelangte ich schnell auf eine Hochfläche und der Ort lag unter mir.
Auf dem Enzenberg gab es tolle Weitsichten auf die umliegenden blühenden Wiesen und Hügel.
Eine tolle Umgebung aber leider keine naturbelassenen Wege, ganz im Gegenteil. Die Schotterberge warteten auf Verteilung.
Dem folgenden Abschnitt durch den Wald im Tal konnte ich so gar nichts abgewinnen. Sowohl die teils nassen, teils sehr befestigten breiten Wege als auch die Landschaft fand ich einfach nur öde.
Das änderte sich auch nicht, als ich auf den Eifelsteig traf...
...sondern erst, als ich das Naturschutzgebiet Haubach erreichte.
Kurz hinter dem Weiher trennte sich der Weg wieder vom Eifelsteig und es ging hinein ins wunderschöne Haubachtal.
Jetzt wurde es richtig schön.
Ein Weg zum Hinknien. Eine traumhaft schöne Auenlandschaft.
Nach Überqueren der Urft und der Bahngleise wurde es auf eine andere Art schön. Ein schmaler Pfad schlängelte sich zwischen den Bäumen durch den Hochwald langsam bergan.
Oben angekommen endete der schmale Pfad auf einem breiten Wirtschaftsweg, auf dem ich zur Rasthütte "Küchel`r Heck" gelangte.
Diese Hütte ist wirklich etwas ganz besonderes. Hier wurde wirklich alles getan, um den Aufenthalt in und um der Hütte zu einem besonderen Erlebnis zu machen. Die Kinder haben ihre selbstgebastelten Naturprojekte für nachfolgende Wanderer ausgestellt. Natürlich habe ich mich auch ins Gästebuch eingetragen.
Wenn die Hütte nur nicht an einer Kreuzung solcher Wanderautobahnen gestanden hätte.
Nach einem kurzen Fußmarsch an der B 258 zweigte der Weg dann doch noch einmal zuerst auf einen befestigten Weg durch den Wald und dann auf einen sehr schönen schmalen Pfad ab, der mich zu meinem heutigen Ziel, dem Bahnhof Blankenheim-Wald brachte.
Von diesem Bahnhof kommt man z. Zt. nur mit dem Schienenersatzverkehr weg, aber mein lieber Hans wartete schon auf mich und hatte wieder den leckeren Kuchen in Nettersheim für uns zum Kaffee in der Ferienwohnung besorgt.
Wie man sicher schon gemerkt hat, war ich von dieser Etappe nicht begeistert. Ja, es gab Highlights, aber denen standen eben auch öde Abschnitte gegenüber, die enttäuschten.
Am Tag danach begegnete ich Wanderern, die auf der 10. Etappe des Eifelbahnsteigs unterwegs waren. Die bestätigten mir, dass die 7. Etappe ihrer Meinung nach die unattraktivste war. Aber da gehen die Meinungen sicher auseinander. Ich habe im Nachhinein Beurteilungen gelesen, die genau das Gegenteil empfanden. Ist eben alles Geschmacksache und hängt auch von der Jahreszeit und dem Wetter ab. Ich bin nur der Meinung, es kommt nicht nur darauf an, von A nach B zu kommen, der Weg sollte das Ziel sein und für mich war er das eben nicht.