2022-11-12
Diese interessante Rundwanderung habe ich bei Komoot gefunden. Ich wollte längst mal nachschauen, was aus der ehemaligen Diepentalsperre geworden ist. In ihrer ursprünglichen Form ist sie inzwischen aufgegeben worden. Die Renaturierung ist bereits weit fortgeschritten und ich war immer noch nicht dort. Dabei liegt sie doch in der Nachbargemeinde von meinem Wohnort Leverkusen.
In Leverkusen Lützenkirchen befindet sich der Startpunkt in die Wanderung an einer Bushaltestelle. Wenn man mit dem Auto kommt, findet man einen großen Wanderparkplatz, wenn man die Straße "Schöne Aussicht" weiter bergauf fährt. Dort kann man auch direkt erkennen, wie die Schöne Aussicht zu ihrem Namen kommt.
Der Feldweg, auf dem es vom Parkplatz aus nach rechts losgeht, bietet herrliche Fernblicke Richtung Leichlingen. Hier verläuft auch der Leverkusener Obstweg.
Allerdings erkennt man hier auch eine große Wunde in der Landschaft. Die Gaspipeline ist inzwischen unter der Erde und bald ist sicher auch hier das Gras über die Baustelle gewachsen.
Weiter geht es auf dem Feldweg, bis der Track nach links in Richtung eines Wäldchens abbiegt.
Der nun folgende Abschnitt gefiel mir besonders gut. Raschelndes Herbstlaub, schmale Pfade, Obstwiesen und immer wieder Aussichten.
Die vier Wollknäuel zeigten mir demonstrativ ihr Hinterteil. Ich war so damit beschäftigt, sie zum umdrehen zu bewegen, dass ich hier nicht auf den Track geachtet habe. Statt unterhalb der ehemaligen Bahntrasse (jetzt Radweg Balkantrasse) nach links abzubiegen und sie zu unterqueren, landete ich auf ihr, und zwar auf der Grenze zwischen Leverkusen und Burscheid. Den Tunnel unter der Bahntrasse habe ich dann aber doch noch entdeckt.
Jetzt näherte ich mich der ehemaligen Diepentalsperre. Siedlungsstraßen wurden durchquert und bald war der Wald erreicht. Aaron freute sich wieder an den herrlichen Waldwegen. Natürlich ist er mein liebstes Fotomotiv.
Und dann lag das ehemalige Aussichtslokal auf der anderen Seite des Sees vor mir. Bei dem herrlichen Sonnenschein immer noch ein toller Anblick, obwohl es nicht mehr in Betrieb ist. Auf der anderen Seite der Staumauer kann man den Fortschritt der Renaturierung des Murbachs erkennen. Ziegen helfen bei der Landschaftspflege.
Man kann um die ehemalige Anlage herumwandern, wird aber energisch auf Abstand gehlten.
Wer hier ein Grundstück ergattert hat, lebt nicht schlecht.
Nach der Umrundung der ehemaligen Talsperre ging es ordentlich bergauf auf der Muhrgasse. Nach Überquerung der Burscheider Straße führt der Track eigentlich zu den vom Ölbach gespeisten Hertha-Seen. Doch auch hier wird gebaggert, da gab es kein Durchkommen. Also ging ich ein Stück zurück, um über die Balkantrasse, vorbei an einem einladenden Bauernhof, doch noch zu den herrlich in der Sonne liegenden Ölbachteichen zu gelangen.
Durch den Wald gelangten wir zur Grunder Quelle und durch das Dörfchen Atzlenbach wieder hinein in die landwirtschaftlich geprägte Landschaft.
Hier hatte ich ein besonderes Erlebnis. Eine Kuh in der Herde auf der Weide fiel mir auf wegen ihres prallen Euters und dem abstehenden Schwanz. Beim genaueren Hinsehen entdeckte ich tatsächlich die kleinen Hufe ihres Kälbchens unter dem Schwanz. In der Hoffnung, Zeugin einer Geburt zu werden, machte ich ein recht wackliges Video. Doch das Kälbchen ließ auf sich warten. Die junge Mutter hatte die Ruhe weg und graste einfach weiter. Als sich eine Dorfbewohnerin näherte, die ihren Hund ausführte, bat ich sie, den Bauern zu benachrichtigen.
Dann setzte ich meine Wanderung fort. Von hier aus war es nicht mehr weit hinauf zur Schönen Aussicht. Eine sehr schöne, 8 km lange Runde bei herrlichem Herbstwetter. Die wird bestimmt wiederholt.