Etappe 01 von Bahnhof Bonn Beuel nach Bahnhof Königswinter
2022-06-15
Kaum zu glauben, dass es schon fünf Jahre her ist, dass ich mit Wanderfreunden die 2. und 3. Etappe des Rheinsteigs gewandert bin. Heute sollte endlich die 1. Etappe nachgeholt werden, allerdings mit Abweichungen. Da wir diesmal mit dem Zug anreisen wollten (dem 9 € Ticket sei Dank) und auf dem kürzestem Weg von Königswinter zum Start der Wanderung zurückkehren wollten, wählten wir als Ausgangspunkt das rechtsrheinische Bonn Beuel statt Bonn Hbf auf der linken Rheinseite.
Gegen 9 Uhr kamen wir am Bahnhof Beuel an und machten uns durch den Ort gleich auf den Weg zum Rheinhöhenweg, den wir nach einer knappen Stunde erreichten. Die Autobahn musste noch überquert werden und dann waren wir im Wald.
Jetzt sollte der schöne Teil beginnen, vorher aber noch schnell ein Gruppenfoto. Nach einem knackigen Aufstieg erreichten wir das Foveaux-Häuschen, Aussichtspunkt ins Siebengebirge und Rastplatz.
Der Rheinsteig ist perfekt ausgeschildert.Große Steinblöcke zeigen die Richtung an und immer wieder gibt es ausführliche Informationen.
Wir vermissten allerdings die Ausblicke ins Rheintal. Zwar gab es viele Bänke und sogenannte Aussichtspunkte, die waren aber größtenteils zugewachsen. Hin und wieder gab es aber doch Fernblicke.
Armes Deutschland, sind wir wirklich schon soweit, dass man solch massive Bänke anketten muss?
Aber dann doch noch eine richtige Aussichtsplattform mit vielen Informationen. Hier konnten wir sehen, wie es vor 14000 Jahren ausgesehen hat.
Weiter ging es durch den schattigen Wald. Kuriose Bäume waren hier zu finden. Später lasen wir, dass im Mittelalter bis zur Entdeckung der Kohle Holz die einzige Energiequelle zum Kochen und Heizen war. Die Mönche des nahen Klosters kappten die Bäume in 8 bis 12 m Höhe. Aus den Wurzelstöcken wuchsen neue Triebe und es mussten keine neuen Bäume gepflanzt werden. Das nennt man Niederwaldbetrieb.
Oberhalb von Oberdollendorf erreichten wir die Weinberge.
Durch den Wald und über einen uralten Hohlweg kamen wir zur Mittagszeit auf dem Gelände des ehemalige Kloster Heisterbach an.
Wir besichtigten die Außenanlage und die Klosterruine in dem weitläufigen Park. Wir zogen ein kleines Picknick unter den schattigen Bäumen der Restaurantterasse in der Mittagssonne vor.
Unser nächster Zwischenstopp war nach einem mächtigen, schweißtreibenden Anstieg auf den Petersberg (336 m) der Biergarten des Steigenberger Hotels Petersberg. Hier hatten wir eine grandiose Aussicht auf den Rhein, den Drachenfels und Schloss Drachenburg ...
... und gönnten uns ein großes, erfrischendes Radler (6,50 €)
Nach einem kurzen Rundgang ging es durch den Wald weiter Richtung Königswinter.
Unser Weg talwärts zum Bahnhof Königswinter führte uns am Milchhäuschen vorbei, das z.Zt. wegen Renovierung geschlossen ist, und durch das wildromantische Nachtigallental.
Das Ostermann-Denkmal erinnert daran, dass der Kölner Liedermacher Willi Ostermann das Nachtigallental in seinem Siebengebirgslied verewigt hat.
Von hier aus ging es auf kürzestem Weg zum Bahnhof in Königswinter. Wir erreichten ohne längere Wartezeit unseren Zug nach Köln Deutz und bekamen sogar noch Sitzplätze.
Für uns alle 3 war die Tour mit 23 km länger, als wir es normalerweise gewohnt sind. Schön, dass wir es problemlos bewältigt haben. Wegen der recht hohen Temperaturen waren wir froh, dass der Waldanteil hoch und der Schwierigkeitsgrad gering war. Mir persönlich als Genusswanderin allerdings waren die langen Waldpassagen mit den überwiegend breiten Wegen nicht abwechslungsreich genug. Da hat mir das Nachtigallental am Ende der Tour noch am besten gefallen. Meine Lieblingsetappe wird es sicher nicht, aber es war ein schöner Tag mit vielen Eindrücken. Hoffentlich dauert es nicht wieder fünf Jahre bis zu nächsten Etappe.
Hier geht es zum Track.
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