DSC07364



01.10. bis  15.10.2021


ruegen mit ortenZum wiederholten Mal hat es uns nach Rügen gezogen. Immer wieder musste es die im Südosten gelegene Halbinsel Mönchsgut sein und dort wiederum die Halbinsel Groß Zicker mit dem gleichnamigen Dorf. Was ist für uns der Reiz an genau dieser Gegend?

Mönchsgut bietet alles, was die größte deutsche Insel ausmacht, eben nur auf kleinerem Raum. Viele verschiedene, abwechslungsreiche Landschaftselemente sind hier als kleine Teilstücke zwischen Meer und Bodden harmonisch miteinander verbunden. Lange Sandstrände mit Dünen sind ebenso zu finden wie Naturstrände und hohe Steilufer, Buchenwälder und flache Salzwiesen oder Hügelketten mit Trockenrasen. Eine einmalig schöne Landschaft, die es vor allem mir angetan hat.

Die Halbinsel Gross Zicker ist für mich der Höhepunkt der wunderschönen Mönchgutlandschaft.

Die "Zickerschen Berge" habe ich in vergangenen Urlauben mit meinem verstorbenen Schäferhund Jordy ausgiebig durchstreift. Jetzt brannte ich darauf, unserem Jungspund Aaron alles zu zeigen. Ob er von der offenen, weiten Landschaft genauso begeistert sein würde?

DSC07149DSC07332
DSC07094
Die trockenen Blütenstände der Wildkräuterpflanzen lassen erahnen, welche Blütenpracht im Frühling und Sommer hier zu genießen ist, vom Duft ganz zu schweigen.

Hier kann man die vierbeinigen Landschaftsgärtner bei ihrer wichtigen Arbeit beobachten. Sie sorgen dafür, dass der Trockenrasen erhalten bleibt. Gerne würde Aaron sie mal richtig aufmischen.

DSC07216
DSC07338DSC07442
Auch die Aussicht von hier oben in alle Richtungen kann sich sehen lassen. Bei einem Abendspaziergang von Groß Zicker über den "Berg" nach Gager, dem anderen Dorf auf Groß Zicker, gab es viel Farbe am Himmel zu bewundern. Im Hintergrund ist die Halbinsel Altreddevitz zu erkennen.

DSC07446
Ein Kleinkünster unterhielt hier am Deich die warm eingepackten Feriengäste vom Kofferraum seines PKWs aus.

DSC07450DSC07456
DSC07457
Der Bakenberg ist mit seiner Höhe von 66 m die höchste Erhebung der Halbinsel Mönchgut. Hier oben befand sich bis 1999 ein Gebäude zur Wasserversorgung der Dörfer Gager und Groß Zicker. Heute steht hier ein "Corona-Kreuz" mit der Aufforderung: "alles, was dich in dieser Zeit bedrückt, alles was dir Angst macht, alles, was dir auf der Seele brennt, kannst du an diesem Kreuz ablegen und dafür einen Stein unter das Kreuz legen". Davon wurde ausgiebig Gebrauch gemacht, hoffentlich hilft´s.

DSC07211DSC07205
Links der Blick zum Dorf Groß Zicker und das Zickersche Höft, rechts nach Gager mit der dahinter erkennbaren Halbinsel Reddevitz.

DSC07213DSC07214
Die bekanntesten und ältesten Gebäude von Groß Zicker sind das unter Denkmalschutz stehende Pfarrwitwenhaus und die kleine evangelische Kirche.

DSC07330DSC07319
In der Nähe der Kirche liegt der kleine Hafen, von dem man über einen Deichweg das Zickersche Höft erreichen kann.

DSC07066DSC07061
Von hier aus hat man einen schönen Blick hinüber zum Dorf.

DSC07068DSC07090
DSC07089
Am Ende des Deichweges fällt mir die Entscheidung schwer, ob ich mit Aaron "unten rum", über den Geschiebestrand, oder doch lieber hoch, entlang der Steilküste wandern möchte. Beide Alternativen haben ihren besonderen Reiz.

An der Wasserkante entlang kann man um das Zickersche Höft fast bis nach Gager gelangen. Neben tonnenschweren Findlinge aus Skandinavien findet man hier Ablagerungsgesteine von fern und nah. Man muss manchmal auch ganz schön kraxeln,

DSC07571IMG 1665
IMG 1666 001IMG 1653

Für uns beide Genuß pur.

DSC07565

DSC07566
DSC07567
Am "Nonnenloch" besteht die Möglichkeit zum Aufstieg. Der Findling am Fuß der Treppe wiegt 40 kg.

DSC07573DSC07589
Die wenigsten Tagestouristen, die sich hierhin verirren, ahnen, dass man hier auch einen Steiluferweg genießen kann. Wir haben auf jeden Fall unterwegs niemanden getroffen. Natürlich wird wie überall vor den Abbruchgefahren gewarnt.

Nach einem Blick zurück zum Dorf führt der Trampelpfad hinein in das bewaldete Höft.

DSC07093
DSC07110DSC07133
DSC07111
DSC07123
Auf dem Weg zurück hinunter ins Dorf führt der Weg über einen alten Fahrweg. Früher, als viele der Rasenflächen noch Felder waren, wurde er häufig benutzt. Heute fährt hier nur noch ab und zu der Traktor, mit dem die Schafherde versorgt wird.

DSC07135DSC07183
Im Hintergrund kann man die Halbinsel Klein Zicker mit dem Klein Zicker Berg (38 m) erkennen, die natürlich auch besucht wird.

DSC07592
Mit dem Bus ist Klein Zicker Ort schnell erreicht. Durch das kleine Dorf geht es stetig bergauf zum Klein Zicker Berg. 
 Zu DDR-Zeiten stand von 1967 bis 1991 hier oben eine russische Radarstation und dieser Bereich war bis 1990 militärisches Sperrgebiet. 1997 erfolgte dann der Rückbau der militärischen Altlasten und seither kann man den Klein Zicker Berg in seiner natürlichen Schönheit genießen.

DSC07344DSC07345
Für mich besonders interessant der Blick nach gegenüber zur Halbinsel Groß Zicker. Ich kann sogar unser Ferienhaus erkennen.

DSC07346DSC07347
DSC073642
Wegen seiner direkten Lage am Greifswalder Bodden mit seinem Flachwasserbereich ist Klein Zicker für Surfer und Kiter ein beliebtes Ziel. An einem besonders stürmigen Tag zogen mich die weithin sichtbaren Segel magisch an. Wieder brachte uns der Bus hin, per pedes ging es dann am Strand entlang zurück.

DSC06985
DSC06999
Der südlichste Landzipfel von Mönchsgut heißt Thiessower Haken. Hier trifft die Ostsee mit dem Greifswalder Bodden zusammen. Bergauf ging es jetzt zum Aussichtspunkt auf dem Südperd und weiter zum Lotsenturm.

DSC07000DSC07000
DSC07002DSC07005
Vom Turm war die Aussicht phantastisch. Links der Greifswalder Bodden und das Dorf Thiessow, rechts der kilometerlange Sandstrand.

DSC07007



Im Hintergrund die nah bei einander liegenden Halbinseln Klein -  und Groß Zicker, unten der Weg ins Dorf bzw. zum Sandstrand, den wir später einschlugen.

DSC07008

DSC07011DSC07014
Treppab, am Strandcafé vorbei und wir waren auf dem menschenleeren Sandstrand.

DSC07016DSC07019
DSC07020DSC07023
DSC07022DSC07024
Der Strand ist in Abschnitte unterteilt: in FKK-, Textil- und Hundestrand. Der Vorteil der Nachsaison, wir haben Ruhe und brauchen auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen.

In Höhe von Groß Zicker verließen wir den Strand und zwischen Puten und Schafen ging es über einen Damm ins Dorf.

DSC07029DSC07030
DSC07028
Gerade einmal 2 km sind es vom Dorf bis zum Sandstrand. Ein besonders strahlender Tag lockte mich ein paar Tage später wieder hin. Diesmal sollte es in die andere Richtung, nach Göhren gehen.

DSC07031
DSC07036DSC07038
DSC07035
DSC07040DSC07040
In Göhren war die Familie wieder vereint.

DSC07042DSC07044
Wir hatten wirklich viel Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel starteten wir zu unserer "Seefahrt". Das auf der anderen Seite der Zicker Berge liegende Dorf Gager hat nicht nur einen sehenswerten kleinen Fischereihafen, sondern hier legt auch ein Ausflugschiff an, das die Feriengäste kostenlos durch die Boddenlandschaft in die umliegenden Häfen befördert.

DSC07218
DSC07221DSC07225
DSC07230DSC07231
DSC07233DSC07247
Der Hafen von Lauterbach war schon entschieden größer. Idyllisch wurde es in Baabe, wo ich mit Aaron das Schiff verließ, während Hans zurück nach Gager fuhr.

DSC07249DSC07265
Der Baaber Hafen liegt abseits vom Ortskern und kann mit der wahrscheinlich kleinsten Fähre der Welt aufwarten. Für einen Euro befördert der Fährmann die Gäste auf die andere Seite der Having hinüber zur Moritzburg. Die mit Schilfrohr gedeckten Fischerhäuser sind die reine Augenweide.

DSC07373DSC07375
Natürlich musste auch Aaron auf die Fähre und wir machten auf der anderen Seite einen Spaziergang nach Seedorf.

DSC07392DSC07390
Mit der kleinen Baaber Bäderbahn fuhren wir dann nach Baabe und zum Strand, um von dort den Heimweg anzutreten. Vorbei an Gören und Lobbe erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang unser Ziel. Was es aber auch unterwegs alles zu sehen gab.

DSC07270DSC07276
DSC07279DSC07282
DSC07301DSC07292
DSC07307DSC07313
Wer nicht wie ich die Einsamkeit auf Rügen sucht, der hat es nicht weit zu den Ostseebädern Sellin und Binz. Hier ist auch in der Nachsaison noch viel los. Dort kann man auch die aufwändig restaurierte Bäderarchitektur bewundern. Das habe auch ich bei früheren Aufenthalten getan, sie ist wirklich sehenswert. Diesmal ging es auf dem Hochuferweg von Sellin nach Binz. Von der Seebrücke ging es direkt in den Buchenwald.

DSC07397DSC07399
Tolle Aussichten und schmale Waldpfade wechselten sich ab.

DSC07401DSC07403
Auch ein Abstecher zum romantisch gelegenen "Schwarzen See" musste sein.

DSC07406DSC07409
DSC07410DSC07413
DSC07419DSC07420
DSC07422DSC07429
Bald war Binz in der Ferne durch die Bäume zu erkennen. Bei einer Abstiegsmöglichkeit verließen wir den Hochuferweg und wanderten über den Strand nach Binz.

DSC07431DSC07424
DSC07436
Der absolute Höhepunkt jeder Rügenreise war bisher immer der Hochuferweg von Sassnitz zum Königsstuhl durch den Naturpark Jasmund. Auch dieses Mal war es so und wieder hatten wir strahlenden Sonnenschein mit tollen Aussichten.

DSC07468DSC07471
DSC07472
DSC07473DSC07475
Die Fußgänger unten am Strand sahen aus wie Ameisen.

DSC07476
DSC07481
DSC07482DSC07485
DSC07512
DSC07513
Die Aussichten waren spektakulär, aber auch der Weg im Wald war abwechslungsreich.

DSC07515DSC07518
DSC07524









Eine lange Menschschlange hatte sich vor der Viktoriasicht gebildet. Jeder wollte einmal auf dem frei zugänglichen Aussichtspunkt gegenüber dem Königsstuhl an der Kleinen Stubbenkammer stehen. Auf 110 m Höhe hat man hier einen spektakulären Tiefblick zur Ostsee. 

DSC07547DSC07548
Ich verzichtete auf´s Schlangestehen und konnte den Königstuhl trotzdem gut sehen. Der Blick aus der Ferne reichte mir. Ein Besuch des Nationalpark-Zentrums ist bestimmt sehr interessant, aber bisher haben mich die Menschenmassen drum herum immer davon abgehalten. Der voll besetzte Bus, der uns zurück nach Sassnitz beförderte, war schon schlimm genug.

Natürlich gibt es auf Rügen noch viel mehr Möglichkeiten, seinen Urlaub zu gestalten. Auch mit dem Rad haben wir viele Ausflüge gemacht, allerdings habe ich sie nicht mit der Kamera festgehalten. Die für mich wichtigsten Erlebnisse habe ich hier verewigt. Beim Betrachten der Fotos stellt sich bereits wieder Sehnsucht ein. Wer weiß, vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen. Wenn nur die lange Fahrt nicht wäre...