Panorama-Wanderweg V3 Altenbeken
2020-10-15
Altenbeken ist eine Nachbargemeinde von Bad Driburg und ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. Touristisch bekannt ist Altenbeken für den 1853 eingeweihten und denkmalgeschützten Altenbekener Viadukt, dessen Bild die Gemeinde auch im Wappen führt. Die imposante Eisenbahnbrücke hat eine Länge von 482 m, ist 35 m hoch, überspannt mit 24 Bögen das Tal der Beke und ist die größte Kalksandsteinbrücke Europas.
Es gibt verschieden lange Viaduktwanderwege. Nach den über zwanzig Kilometern vom gestrigen Tag wollte ich es heute etwas gemächlicher angehen lassen und entschied mich für den V3 mit seinen knapp 13 km. Leider verhieß das Wetter keine Aussicht auf tolle Panoramablicke. Es war sehr feucht und verhangen. Aber immerhin regnete es nicht.
Ausgangspunkt aller Viaduktwege ist der Parkplatz vor dem Eggemuseum, in dem vorwiegend Exponate aus der Zeit gezeigt werden, als in Altenbeken die Eisengewinnung und -verarbeitung von Bedeutung war.
Von hier aus ging es durch den Ort schnell bergauf und ich konnte bereits einen ersten Blick auf den Viadukt werfen.
In den Wald hinein ging es mit den Wegmarkierungen V2, V3, und V4. Kurz überlegte ich, ob ich mich doch lieber für den längeren V4 entscheiden sollte. Verwarf dann doch die Idee, weil ich den Track nicht gespeichert hatte. Sicher ist sicher.
Auf einem Wiesenpfad mit Blick auf den Ort ging es abwechslungsreich weiter.
An diesem Weg hatten wir beide unsere Freude. Aaron galoppierte vor Begeisterung hin und her. Wenn ich, die Kamera vor dem Auge, stehenblieb, stand er auch. Es sieht ganz so aus, als wollte er unbedingt auf jedes Foto.
Dann musste ich eine Entscheidung treffen. Ein Hinweisschild machte darauf aufmerksam, dass der 29 km lange Viadukt-Wanderweg, der ebenfalls hier verläuft, gesperrt sei und einer Umleitung gefolgt werden sollte. Die Frage war schließlich, ob das auch für meinen Wanderweg V3 galt und ob das Schild überhaupt noch aktuell war. Ich entschied mich erst einmal meinem Track zu folgen. Es war so ein schöner Weg.
An keiner Stelle war eine Unpassierbarkeit oder Gefährdung festzustellen. Erst als wir das Tal mit großem Grill- und Parkplatz erreichten, konnte ich am Hang erkennen, dass dort ordentlich gerodet worden war und sich die Sperrung wohl darauf bezog. Gut, dass wir diesen wunderschönen Weg genommen haben.
Bis zu dieser Stelle war die Wegmarkierung ausgezeichnet. Ohne mein Garmin hätte ich ab hier Probleme gehabt. Durch dieses "Tor zur Egge" sollte der Weg wohl führen und hinter dem Spielplatz auf sehr schmalen Pfaden den Hang hinauf. Dort war anfangs keine Wegmarkierung mehr zu entdecken, zumindest nicht von mir.
Dann konnte ich doch wieder zweigleisig wandern, das vertraute weiße V3 leuchtete mir entgegen. 10 Minuten später waren wir aus dem Wald heraus und standen auf der Straße.
Die Bollerbornquelle hat eine große geschichtliche Bedeutung für die Gemeinde Altenbeken. Der grimmig dreinschauende Wassermann soll eigentlich dem durstigen Wanderer aus einer Amphore Wasser bieten. Ob die Quelle wieder versiegt ist?
Von hier aus wären wir quer durch die Innenstadt in einer Viertelstunde an unserem Ausgangspunkt gewesen. Natürlich kam das nicht infrage. Stattdessen ging es wieder bergauf.
Heilige Barbara bitte für uns
Zur Erinnerung an den Bahnbau mit dem 1640 m langen Rehbergtunnel. Dadurch wurde der Grundstein zum Eisenbahn- Knotenpunkt Altenbeken gelegt.
Ein traumhaft schöner Pfad schloss sich an, dem ich am liebsten immer weiter gefolgt wäre.
Aber der Track führte bald steil bergab den Hang hinunter, über eine Landstraße und auf der anderen Seite wieder hinauf.
Erst über Wiesenwege, dann über Waldpfade ging es stetig bergauf. Es tat schon ein bisschen weh, dass ich wegen des diesigen Wetters keine Fernsicht hatte. Der Viadukt, jetzt von der anderen Seite gesehen, war nebelverhangen. Aber den Weg genoss ich trotzdem.
Eine Viertelstunde später stand ich auf der Aussichtsplattform.
Von hier aus ging es jetzt zügig bergab in den Ort. Ein kleines Bächlein fand Aarons Gefallen und so kam wenigstens er sauber an unserem Ziel an.
Es war ein herrlicher Weg, an Abwechslung nicht zu überbieten. Mir war allerdings nicht klar, warum ich sechs Stunden! unterwegs war. Mein Navi zeigte 15 km. Ein paarmal gab es zwar Fragezeichen über die Wegführung, aber ich hatte schließlich keine Pausen gemacht, wo waren die Stunden geblieben? Es war ein toller Weg, den ich bei anderen Wetterverhältnissen gerne wiederholen würde.