2019-06-18
Nach der anspruchsvollen Wanderung vom Vortag mit 1000 Höhenmetern sollte es heute etwas moderater zugehen, zumindest in Bezug auf die Höhenmeter. Temperaturmäßig würde es heute allerdings noch eine Steigerung geben.
Von unserem Hotel aus ging es direkt hoch in die Weinberge.
Von hier aus hatten wir wieder die schönsten Aussichten ins Umland. Was die Reben uns allerdings nicht bieten konnten, genossen wir bei der Wanderung durch die Kirschbaumplantagen im Überfluss: reife Früchte.
Zur Ernte mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen sollten wir später noch ausreichend Gelegenheit haben. Jetzt waren erst einmal wieder die Weinberge angesagt. Der Aussichtspunkt Münsterblick wurde angesteuert. Hier kann man nicht nur den 360 Grad Panorama-Blick bis nach Straßburg geniessen, sondern auch noch kegeln. Wer ist bloß auf diese Idee gekommen?
Von hier oben konnten wir auch schon das Kloster Erlenbad erkennen, eines unserer Zwischenziele.
Zunächst einmal ging es ins malerische Obersasbach mit der Kirche "St. Konrad".
Nach der Durchquerung des kleinen Ortes mussten wir unseren Wanderweg vorübergehend verlassen.
Weiter ging es zwischen Rapsfeldern und verführerischen Kirschbäumen und Johannisbeersträuchern.
In der heißen Mittagszeit erreichten wir den malerischen Ort Sasbach und machten uns auf die Suche nach einem schattigen Biergarten. Eine Erfrischung wäre jetzt mehr als willkommen gewesen.
Der Ort war wirklich sehr hübsch. Die Straße an der Sasbach entlang war über und über mit Blumen geschmückt, aber für durstige Wanderer gab es zumindest in der Mittagszeit keine Einkehrmöglichkeit. Aber wir hatten ja schließlich noch warmes Wasser in unseren Rucksäcken. Verdursten mussten wir nicht.
Ja, und dann immer wieder diese Kirschen. Gemeinerweise hingen die vollen Äste bis zum Boden.
Es gab wirklich einige unter uns, die diszipliniert waren und sich nicht an den süßen Früchten vergriffen, ist ja schließlich Mundraub. Mir ist das nicht gelungen. Sonst nicht besonders bibelfest, meinte ich mich doch an eine bestimmte Passage über erlaubten Mundraub erinnern zu können: „Wenn du in den Weinberg eines andern kommst, darfst du so viel Trauben essen, wie du magst, bis du satt bist, nur darfst du nichts in ein Gefäß tun. Wenn du durch das Kornfeld eines andern kommst, darfst du mit der Hand Ähren abreißen, aber die Sichel darfst du auf dem Kornfeld eines andern nicht schwingen.“
Na, wenn das nicht passt...
Herrlich umgeben von einer parkähnlichen Anlage und dem Klostergarten voller Blumen und Gemüse war Kloster Erlenbad bald erreicht.
Hier ließ es sich herrlich lustwandeln. Aber wieder wurde unsere Hoffnung auf kühle Getränke enttäuscht. Die einzige Möglichkeit wäre der Wasserschlauch gewesen.
Was hier aussieht wie ein Soldatenfriedhof sind die letzten Ruhestätten der Ordensfrauen.
Wir waren froh, anschließend in den schattigen Wald eintauchen zu können.
Bald waren wir wieder inmitten der Weinberge und näherten uns dem „Alde-Gott“ – Bildstöckel.
Danach ging es schnurstracks hinunter nach Sasbachwalden. Wir hatten immer noch nicht die Hoffnung auf ein kühles Getränk oder Kaffee und Kuchen aufgegeben.
Und tatsächlich - nach einigem suchen lockte uns die Wirtin vom Gasthof Engel in den schattigen Biergarten hinterm Haus.
Unter den Weinreben ließ es sich herrlich relaxen.
Ausgeruht machten wir uns später auf den kurzen Spaziergang durch das Dorf zurück ins Hotel. Hier ließen wir den Tag nach dem Abendessen auf der Terrasse ausklingen.
14,5 zurückgelegte km zeigte mein Garmin an. Es war eine abwechslungsreiche Runde. Allerdings waren wir uns alle einig, bei nicht so hohen Temperaturen wäre sie noch schöner gewesen. Hier geht es zum Track.