2019-06-16
Beim Start in unsere erste Wanderung um 14 Uhr war auch der mit dem PKW angereiste Klaus mit von der Partie. Doch wo war Angelika? Auch sie war lange vor den Bahnreisenden mit dem Auto eingetroffen, aber nicht zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt und auch telefonisch nicht zu erreichen. Also starteten wir mit 9 Personen in den promillereichen Nachmittag. Die letzten beiden Mitwanderer sollten erst gegen Abend zu uns stoßen.
Am nahegelegenen Freibad vorbei überquerten wir bald den Sasbach und ging es allmählich bergauf in die Weinberge.
Durch sie gelangten wir in den Wald. Ein lautes Knattern von hinten ließ uns zur Seite springen und siehe da, unser Hotelier brachte uns Angelika, die den Anschluss verpasst hatte, mit dem Quad hinterher. Wenn das nicht Kundenservice mit vollem Einsatz war.
Gerade noch rechtzeitig hatte sie uns erreicht, denn es wäre schade gewesen, wenn sie das folgende Naturschauspiel verpasst hätte.
Diese wildromantische Schlucht mit riesigen Felsen und Findlingen war der landschaftliche Höhepunkt der heutigen Wanderung. Kaskadenartig fällt der Brandbach ins Tal hinunter und sorgte für Erfrischung bei den frühsommerlichen Temperaturen. Ein Weg ganz nach meinem Geschmack.
Nach vielen Treppen und Brücken bogen wir schließlich vom Brandbach ab. Unser Wanderführer Lucian machte uns auf ein Weincache aufmerksam. Die Gastronomen der Gegend gehen mit der Zeit. Sie bieten ihren Gästen leihweise GPS-Geräte mit vorinstallierten Routen an. Auf ihnen trifft man auf diese Weintresore mit einem guten Tropfen. Eine tolle Geschäftsidee.
Durch den Wald erreichten wir bald den ersten Schnapsbrunnen dieses Weges, auch eine touristische Besonderheit dieser Gegend. Es gibt zwei Schnapsbrunnenwege mit insgesamt 10 Schnapsbrunnen. Kühles Bergquellwasser kühlt die Getränke der Winzer in den Brunnen: Hochprozentiges oder Süßes, aber auch Bier und Mineralwasser stehen zur "Stärkung" der Wanderer gegen einen kleinen Kostenbeitrag zur Verfügung.
Zwei weitere Brunnen kamen in kurzen Abständen. In Anbetracht des Wetters und der noch zu erwartenden Weinprobe verzichtete ich dann doch lieber auf weitere Kostproben.
Weiter ging es durch die Obstplantagen, wahrscheinlich der Rohstoff für das Kirschwasser. Natürlich konnten wir die Finger nicht von den noch nicht ganz reifen Früchten lassen.
Schöne Aussichten, Weinstöcke und eine Mariengrotte wechselten sich ab. Ein wunderschöner, abwechslungsreicher Weg.
Wir fanden sogar auch Brunnen ohne Schnaps.
In der Nähe des Bildstöckchens "Alde Gott" gab es wieder etwas für die Sinne. Diesmal wurde nicht der Gaumen, sondern die Nase aktiv. Die wunderschönen Rosenstöcke am Fuße der Weinstöcke verströmten einen solchen Duft, dass jeder seine Nase hineinstecken musste.
Früher dienten die Rosen dem Zweck, den Winzer vor dem Mehltau zu warnen, auf den die Rosen empfindlicher als die Reben reagieren. Heute sind sie einfach ein schöner Anblick.
Beim Click auf dieses Foto erfährt man, wie es zum Weinanbau in Sasbachwalden gekommen ist und was es mit dem "Alde Gott" auf sich hat.
Genau um diesen Alde Gott sollte es am Ende der heutigen Wanderung gehen. Zu ihm führte der Track hinunter ins Dorf.
Die Winzergenossenschaft Alde Gott erwartete uns zu einer Führung mit anschließender Weinprobe.
An- und abgefüllt mit Informationen bzw. edlen Tropfen ging es viel später durch das hübsche Schwarzwalddorf hinauf zu unserem Hotel, wo wir unsere beiden restlichen Mitwanderer kennenlernten und das Abendessen auf der Terrasse genossen.
Dieser Nachmittag war ein gelungener Einstieg in unseren Aktiv-Urlaub.