2016-09-27
Heute hieß es Abschied nehmen vom Haus auf dem Berg. Ich muss zugeben, dass ist mir gar nicht leicht gefallen. Die Abgeschiedenheit als einziger Gast in dem "Landcafé Dröppelminna" war zwar zuerst gewöhnungsbedürftig, aber im Nachhinein ein ganz besonderes positives Erlebnis. Ich verrammelte also mein Appartement von außen, warf den Schlüssel mit einem kleinen Briefchen für das nette Team in den Briefkasten und marschierte in den tollen Sonnenaufgang auf dem Berg.
Für heute hatte ich mir die Etappe 3 des Natursteigs von Blankenberg nach Merten vorgenommen, nur in entgegengesetzter Richung. Dieser Abschnitt verläuft zum größten Teil parallel zu den Erlebniswegen Dreitälerweg und Burgweg. Als erstes ging es aber jetzt in den Wald und meinen inzwischen schon sehr vertrauten Pfad hinunter nach Merten. Was danach kam, war der reinste Wandergenuß. Der Frühnebel im Siegtal, Wiesenpfade im Tal von Krabach und Ravensteiner Bach, die saftigen Wiesen, kein Mensch weit und breit zu sehen und last not least das traumhafte Spätsommerwetter... einfach paradiesisch.
Durch den lichten Buchenwald ging es hinauf nach Süchterscheid. Von hier aus gab es wieder schöne Ausblicke, diesmal ins Ahrensbachtal.
Allmählich näherte ich mich Stadt Blankenberg. Durch eine Infostele erfuhr ich, dass in dieser Gegend seit dem Mittelalter Weinbau betrieben wurde, aber seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Weinbauern sich auf Obstanbau umgestellt haben. Der Weg führte durch herrliche Streuobstwiesen zur gut erhaltenen Stadtmauer von Stadt Blankenberg.
Hier kann man auch noch eine Weinpresse aus dem Jahr 1600 bewundern. Stadt Blankenberg war von 1245 bis 1805 eine eigenständige Stadt, heute aber ein Ortsteil von Hennef.
Als erstes spazierte ich durch die kleinen Gassen und schnupperte das mittelalterliche Flair. Es war inzwischen später Vormittag und ich sah mich schon mal nach einer Futterkrippe für später um. Jetzt wollte ich erst noch einen Abstecher zur Burgruine machen.
Nach dieser lohnenswerten Besichtigungstour fand ich einen besonders schönen Platz für die Mittagspause.
Gut ausgeruht ging es dann den Berg hinunter, vorbei an der Steiner Mühle in Richtung Bahnhof.
Eigentlich wäre er ganz nahe gewesen, aber da ist mir etwas Dummes passiert. Eine Wegmarkierung zum Bahnhof habe ich offensichtlich dermaßen falsch interpretiert, dass ich in die entgegengesetzte Richtung marschierte. Dadurch kam ich neben den Eisenbahngeleisen über die Sieg und hatte noch diesen schönen Blick auf die Burg.
Ich muss zugeben, es hat etwas gedauert, bis mir mein Fehler auffiel und ich nach einer großen Schleife wieder über die gleiche Brücke zurück und zum Bahnhof fand. Der lag ziemlich verlassen da, aber ich habe ja immer etwas zum Zeit vertreiben dabei. Mit dem nächsten Zug fuhr ich zum Bahnhof nach Windeck/Schladern, wo ich für die nächsten zwei Tage übernachten wollte.