Wanderung von Altrier nach Müllerthal
2016-05-20
Der letzte Wandertag war angebrochen und wieder war viel geplant. Diesmal wollten wir in zwei Gruppen wandern. Ziel sollte für beide Gruppen der Ort Müllerthal sein, wo wir am Nachmittag Robi treffen wollten, den "Herrn" der Heringer Mühle. Drei von uns entschieden sich für eine 10 km lange, aber leichte Rundwanderung ab Müllerthal Ort. Hans übernahm wie gewohnt den Fahrdienst.
Lissy, Helga und ich suchten noch die besondere Herausforderung einer Höhlenwanderung und starteten in Altrier eine 12 km lange Streckenwanderung bis Müllerthal. Hier ist unser Track. Wir brauchten dafür nur der Wegmarkierung des Müllerthal Trails zu folgen, der wir in den vergangenen Tagen immer wieder begegnet sind. Schnell kamen wir zum "Bildchen", einer uralten Eiche, in deren hohlem Stamm sich eine Marienstatue befindet.
Bis zu den ersten Felsen war es nicht weit und wir folgten einem schmalen Pfad. Die verschiedenen Felsformen sind einfach beeindruckend und ich habe immer noch nicht die Lust am Fotografieren verloren. Kein Wunder, bei den Motiven.
Obwohl die Umgebung so ursprünglich wirkt, findet man doch immer wieder Anzeichen dafür, wie gut die Wanderwege gepflegt werden. Kaum versperrt ein umgefallener Baum den Wanderweg, wird er auch schon soweit zersägt, dass der Wanderer passieren kann. Ausnahmen gibt es natürlich auch. Aber dieser Baum lag vorgestern noch nicht, als ich über den Fred-Welter-Weg hier bereits vorbei kam.
Bald näherten wir uns dem Höhepunkt, der ersten von drei Höhlen. Für die "Kohlscheuer" benötigt man wirklich eine Taschenlampe. Am besten ist noch eine Stirnlampe geeignet, damit man die Hände frei hat für die Wände. Für mich war es jetzt der dritte Durchgang, aber trotzdem wieder ein tolles Erlebnis. Für Jordy und die beiden Mädels war es die Premiere, alle waren genauso begeistert.
Auch der schönste Wanderweg hat mal ein Ende. Nach vielen, vielen Stufen rauf und runter erwartete uns aber noch ein Highlight, der Schiessentümpel, das Wahrzeichen der Region Müllerthal.
Das Wasser der "Schwarzen Ernz" schießt wie ein Wildbach ins Tal und bildet dabei einen Wasserfall mit drei Kaskaden. Darüber schwingt sich eine Steinbrücke, die ohne Mörtel erbaut wurde, d.h. sie trägt sich selbst. Der Gesamteindruck ist schon etwas besonderes, richtig urig.
Nachdem wir uns ausgiebig umgeschaut und fotografiert hatten, kamen uns am Ufer der Ernz drei bekannte Gestalten entgegen. Unsere Rundtourgruppe traf zeitgleich am Wasserfall ein, besser hätten wir das gar nicht planen können.
Auch sie waren begeistert von ihrem Wandertag und wollten jetzt natürlich den Schiessentümpel auch noch aus allen Perspektiven bewundern.
Von hier aus ging es jetzt gemeinsam zur Heringer Mühle, wo Hans schon auf uns wartete. Hier lernten meine Wanderfreunde Robi kennen, durch den ich das Müllerthal kennen und lieben gelernt habe. Von Beruf ist er Schreiner und hat mit sehr viel Herzblut eine schon halb verfallene Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert restauriert. Heute ist sie ein richtiges Schmuckstück und beherbergt u.a. die Tourismusinfo mit Wandertestcenter von "best of wandern". Voller Stolz führte er uns in seinem Reich herum und verwöhnte uns mit Selbstgebackenem aus dem alten Steinofen.
Nach herzlichem Abschied begleiteten Helga und Wilfried mich noch zu dem herrlichen Aussichtspunkt in Berdorf, wo Robi 2014 sein spektakuläres "Tischlein deck dich" aufgebaut hatte.
Jetzt hieß es Abschied nehmen vom Müllerthal. Eine wunderschöne Wanderwoche war zu Ende und ich konnte nur hoffen, dass es nicht die letzte war.