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2016-05-18


Heute sollte es keine gemeinsame Wanderung geben. Meine Wanderfreunde wollten die Stadt Luxemburg erkunden. Sie ist es mit Sicherheit wert. Wenn ich allerdings die Wahl habe zwischen einer zünftigen Wanderung und einer Stadtbesichtigung, dann fällt mir die Entscheidung nicht schwer. Ich wollte meinen Alleingang dazu nutzen, den 23 km langen Fred-Welter-Weg zu gehen. Sechs Stunden reine Wanderzeit werden veranschlagt und der Beschreibung nach sollte er durch die herrliche Felsenlandschaft rund um Berdorf und Consdorf führen. Das würde nicht nur schön, sondern auch anstrengend werden. Das wollte ich Jordy nicht zumuten und so blieb er bei Hans.

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Auf der Fahrt nach Scheidgen, wo ich die Wanderung eigentlich beginnen wollte, kamen wir am Aquatower von Berdorf vorbei. Für den interessierte sich Hans. Da die Wegmarkierung des Fred-Welter-Weges, das gelbe Kreuz auf blauem Grund, an ihm vorbeiführt, startete ich hier meine Wanderung.





Anfangs führte der Weg über Wiesen- und Feldwege und ich entfernte mich schnell vom Wasserturm. Die Rapsfelder standen in voller Blüte.

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Leiden waren die Wirtschaftswege zunächst asphaltiert. Das änderte sich erst ein paar Kilometer weiter, als ich auf die ersten Felsen traf. Ich tauchte ein in eine Landschaft, die mich immer wieder an den Film Avatar erinnert. Ich kann diese ganz besondere Atmosphäre nicht beschreiben. Vielleicht können meine Fotos einen kleinen Eindruck des Weges vermitteln. Ich bin um 9.30 Uhr losmarschiert und habe erst um 15 Uhr den ersten Menschen außerhalb der Ortschaften angetroffen. Dieses alleine wandern zwischen den Felsen und durch die Höhlen und über Stock und Stein ist eine ganz besondere Erfahrung und wahrscheinlich nicht Jedermanns Sache. Es war eine ganz intensive Zweisamkeit, nur das Müllerthal und ich. Aber jetzt lasse ich meine Fotos den Weg erzählen:



DSC08508Fred Welter, dem dieser Weg gewidmet ist, war als Beamter im Tourismus-Ministerium für das nationale Wanderwegenetz zuständig und gilt als geistiger Vater der Rundwanderwege in Luxemburg. Er wurde 1921 in Scheidgen geboren und ist 1973 dort verstorben. Dort erinnert eine Bronzetafel an ihn.

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Nach sieben Stunden hatte ich das Hochplateau, auf dem Berdorf liegt, wieder erklommen. Der Aquatower war mein Ziel. Hier wurde ich von Hans und Jordy wieder eingesammelt. Es war ein toller Tag, aber für heute hatte ich genug.