2015-05-26 Pfingstdienstag
Für den Nachmittag hatten Uli und ich noch eine kleinere Wanderung von 8 km eingeplant. Schließlich lagen ja noch einige Trail-Kilometer vor uns und auch unser Rückreisetag musste für eine Wanderung genutzt werden, um die Springprozession besuchen zu können.
Heute wollten wir mit der Route 2 beginnen, die für ihre spektakulären Felsformationen bekannt ist. Sie führt ins Herz der Kleinen Luxemburger Schweiz. Hans brachte uns nach Scheidgen, von wo wir nach Echternach zurücklaufen wollten. Als erstes besuchten wir dort die kleine Kirche.
Vor dem Einstieg in den Wanderweg gab es leichte Irritationen. Ein Umleitungsschild wollte offensichtlich, dass wir einen anderen Weg nahmen, obwohl mir das Touristbüro noch am Samstag bestätigt hatte, dass z. Zt. alles frei sei???
Wir haben ziemlich lange diskutiert, was nun zu tun sei und hatten auch mit der Interpretation unsere Probleme. Anrufen konnten wir an diesem besonderen Feiertag ja auch niemanden. Schließlich entschieden wir uns aber doch dafür, es mit dem Track zu versuchen. Vielleicht war ja nur vergessen worden, das Schild abzunehmen. Wir wurden sofort mit wahrlich bizarren Felsformationen empfangen. Ein Zahnarzt hätte bestimmt seine helle Freude daran gehabt.
Auch wir hatten unseren Spaß, allerdings war das Umleitungsproblem noch nicht aus dem Weg geräumt.
Gerade als der schmale Pfad richtig hoch zwischen die Felsen führen sollte, war abermals das Umleitungsschild angebracht. Jetzt trauten wir uns dann doch nicht weiter. Falls der Weg nicht passierbar sein sollte, hätte es keine Alternative gegeben und wir hätten umkehren müssen. Wie schade, aber Sicherheit geht vor und so wählten wir den vorgeschlagenen Fahrradweg, den der Müllerthal Trail später wieder kreuzen sollte.
Auf diese Weise erfuhren wir, dass dieser Radweg eine ehemalige Bahntrasse war, nämlich die Charly-Schmalspur-Eisenbahnstrecke Luxemburg-Echternach.
Kaum zu glauben, dass hier durch das enge Tal von 1904 bis 1954 die Bahn über eine Strecke von 46 km mit heftigen Steigungen und Gefällen fuhr. Jordy hoffte an der Haltestelle Kalkesbach ganz offensichtlich auf eine Mitfahrgelegenheit.
Kurz darauf kamen wir an die Stelle, wo von rechts der Müllerthal Trail auf den Radweg stieß und oh Wunder, an dieser Stelle gab es kein Umleitungsschild, was ja eigentlich nötig gewesen wäre, da der Trail in beide Richtungen begehbar ist.
Scheinbar hätten wir doch nicht die Umleitung gehen müssen. Dies sollte aber für die restlichen Tage die einzige Unsicherheit in der ansonsten vorbildlichen Wegführung bleiben.
Jetzt hatten wir ihn wieder, unseren Trail und auch noch genug Felsen zu erklimmen und bewundern.
Es ging abwechselnd auf schmalen Pfaden an Felswänden entlang und durch lichten Laubwald weiter Richtung Echternach. Oberhalb des Ortes wurden wir mit einem tollen Blick auf die Stadt belohnt. Bis hier oben konnte man Musik hören. Offensichtlich war das fröhliche Fest dort unten auf den Straßen noch in vollem Gange.
Jordy hatte komischerweise gar kein Interesse an der tollen Aussicht.
Steil ging es von diesem Aussichtspunkt jetzt in den Ort hinunter, vorbei an dieser kleinen Marienstatue.
Und tatsächlich, in den Straßen wurde noch am späten Nachmittag musiziert und gefeiert. Nachdem wir wieder auf Hans trafen, machten wir auch noch einen kleinen Bummel und gingen zum Essen.