2015-05-30
Der letzte Wandertag war angebrochen und gleichzeitig unser Rückreisetag. Aus diesem Grund haben wir uns mit 12,4 km eine kürzere Etappe zum Schluss aufgehoben. Um es direkt vorweg zu nehmen, wir haben daraus 14,6 km gemacht. Heute sollte es ein letztes Mal in die Felsenlandschaften der Route 2 gehen.
Nachdem wir schon vor 9 Uhr die Ferienhausübergabe erledigt und die Kofferräume wieder vollgepackt hatten, fuhren wir diesmal mit zwei Autos nach Echternach, wo unsere heutige Wanderung enden sollte. Hans brachte Uli und mich wieder in die Ortschaft Müllerthal und bald ging es durch den Wald bergauf Richtung Felsenlandschaft.
Ja, und dann waren wir mittendrin und staunten nicht schlecht, als plötzlich der Boden bebte und eine Horde Crossläufer zwischen den Felsen an uns vorbeihüpfte. Wir konnten nur noch zur Seite springen und anfeuern.
Die nächste sogenannte "Sport-Veranstaltung" machte sich lautstark bemerkbar. Eine Autorallye fand auf der Straße zwischen den Felsen statt. Wir konnten sie vom "Perekop", ein Felsen, auf den wir über Leitern hinaufgeklettert sind, unter uns vorbeisausen sehen. Eine etwas andere Art, die Gegend zu genießen. Da liebten wir es schon geruhsamer und waren froh, als wir wieder allein waren.
Am Rande der Ortschaft Berdorf hielten wir eine frühe und kurze Mittagspause. Durch den Ort hindurch gelangten wir dann zu einem Amphitheater vor einer Höhle. Hier finden verschiedene Freiluftveranstaltungen statt. An weiteren Höhlen kann man erkennen, dass hier aus den Felsen früher Mühlsteine für die Region herausgebrochen wurden. Die runden Ausbuchtungen sind noch deutlich zu erkennen.
Vielleicht sollte man diesen Weg an Wochenenden besser nicht gehen. Wir konnten es kaum glauben, aber Radfahrer fühlten sich von der Felsenlandschaft auch angezogen. Gegen das Vogelgezwitscher hatten sie sich Kopfhörer mit Heavy-Metal-Music in die Ohren gesteckt.
Wir fanden das auch ganz heavy, aber dann kehrte wieder Ruhe ein und wir waren allein.
Der Hinweis auf eine schöne Aussicht verleitete uns mal wieder, viele, viele Treppenstufen zu erklimmen. Aber es hat sich gelohnt, wir hatten vom Plateau einen herrlichen Blick über das Sauertal.
Jetzt näherten wir uns einem weiteren Höhepunkt, der Wolfsschlucht. Hier zwischen der steil abfallenden Felsspalte sollen früher Wölfe Zuflucht gefunden haben. Wir trafen allerdings nur andere Wandergruppen, Samstag eben.
Durch ein Waldgebiet kamen wir dann zum Aussichtspunkt "Troosknäppchen" oberhalb von Echternach, wo Uli und ich Abschied nahmen von einer unvergesslichen Wanderwoche im Müllerthal.
Eine halbe Stunde später waren wir an der Sauer am Ausgangspunkt unserer Mullerthal-Trail-Wanderung angelangt. Jetzt kamen die unvermeidliche Trennung und die Fahrt nach Hause. Es wollte aber keine Wehmut aufkommen. Wir waren so voller toller Eindrücke und Erlebnisse, wir würden noch lange davon zehren.
Und, lieber Robi, wir haben unsere Mullerthal-Trail-Anstecknadeln redlich verdient, wir haben keinen Kilometer ausgelassen!