2015-05-07
Na gut, ich gebe es zu, das Foto ist gestellt. Aber was soll ich tun, ich liebe blauen Himmel mit weißen Wolken, ich bin froh, dass endlich alles wieder grünt und blüht, und - ich liebe meinen Hund. Für mich ist die Kombination von allem unwiderstehlich. Sogar der im Garten so verpönte Löwenzahn passt hier doch gut ins Bild. Aber es handelt sich hier tatsächlich um die Höhen von Herrenstrunden. Diesen 11,6 km langen Track hatte ich mir für diesen sonnigen Frühlingstag mit Jordy vorgenommen. Allerdings wollte ich die Anfahrt mit dem Auto von Leverkusen aus so kurz wie möglich halten und startete in Scherf bei Odenthal, statt, wie bei diesem Rundkurs vorgeschlagen und sinnvoll, in Herrenstrunden/Bergisch Gladbach. Das bedeutete nämlich, dass ich erst einmal die Höhen des Scherfbachtals überwinden musste, um zum eigentlichen Wanderweg zu gelangen. Hier der Blick zurück:
Kaum unterwegs, ging mir bei dieser Aussicht doch direkt wieder das Herz auf. Bevor wir in den Wald verschwanden, warf ich noch einen letzten Blick auf Klasmühle im Tal.
Als wir auf der anderen Seite der Höhe durch den Wald hinunter auf unseren Track gelangten, sah die Umgebung allerdings ganz anders aus.
Das änderte sich aber schnell wieder, als wir die nächsten Höhen bei Oberkäsbach erklommen.
Und von nun an gab es nur noch tolle An- und Aussichten. Was für ein herrlicher Weg. Jordy machte unterwegs mit allerlei Getier Bekanntschaft.
Von dem Weiler Büchel aus konnten wir jetzt schon jenseits des Wiesenweges Herrenstunden in der Ferne zu sehen.
Der Himmel war jetzt zwar nicht mehr blau und die Wolken auch nicht mehr weiß, aber die Aussichten um mich herum begeisterten mich immer noch.
Und wieder einmal ging es hinab, diesmal ins Tal der Strunde. Bald erreichten wir die alte Wasserburg Zweiffel, in Bergisch Gladbach, Herrenstrunde1, dem eigentlichen Ausgangspunkt dieser Wanderung.
Das Trauerschwanenpaar, das man hier am Teich immer antreffen kann, war heute getrennt unterwegs. Während Mutter Schwan ihre beiden Eier bewachte, hatte ihr Gatte Ausgang und vertrat sich am Ufer die Beine. Ich will doch schwer hoffen, dass er sich auch um seine Nachkommen kümmert, aber ich wollte nicht bis zur Ablösung warten und machte eine Runde um die Burg.
Nach diesem kurzen Abstecher ins Tal ging es gleich wieder durch einen alten Hohlweg hinauf in den Wald. Bald konnten wir auf Gut Schiff hinabsehen.
Oben erreichten wir die Höhen von Romaney, wo ich Jordy auf die eingangs erwähnte Löwenzahnwiese platzierte. Weiter ging es über kleine Ortschaften namens Kuckelberg, Unterholz und Oberholz. Als wir uns diesem Bauernhof näherten, kam das gefiederte Empfangskomitee auf uns zugestürmt.
Mir ist klar, dass das Landleben nicht so romantisch ist, wie es hier auf meiner kleinen Wanderung im Sonnenschein auf mich wirkte. Ich konnte mich einfach nicht sattsehen an der schönen Umgebung. Auch die Gerüche nach frisch gemähtem Gras, geschlagenem Holz, blühenden Bäumen und Sträuchern hätte ich am liebsten in einer Dose mit nach Hause genommen.
Auch wenn mein Wanderweg jetzt viel über asphaltierte Verbindungsstraßen führte, machte mir das ausnahmsweise nichts aus, wurde ich doch durch die freie Aussicht in alle Richtungen entschädigt.
Blickte ich nach links, konnte ich schon das Scherfbachtal und mein Ziel erkennen, rechts lag die Kölner Tiefebene und auch der Dom war zu erkennen.
Bald wurde es auf den weitläufigen Wiesen um uns herum sehr lebendig. Wir näherten uns dem Reiterhof Gut AmtmannScherf und die Rösser schienen sich über unseren Besuch zu freuen.
Hinter dem Gestüt gelangten wir wieder in den Wald mit den matschigen Wegen, trennten uns vom Track, überwanden den letzten Hügel und hatten es wieder unter uns liegen, das Scherfbachtal und somit das Ende unserer Wanderung.
Was für ein Tag, ich werde wieder lange davon zehren können und meine Fotos helfen mir dabei.