2014-02-04
Nach der gestern doch recht langen Wanderung wollte ich heute etwas kürzer treten. Den Geopfad in Bergisch Gladbach mit knapp 7 km hatte ich als Wandervorschlag im GPS-Wanderatlas gefunden und der befand sich immer noch in meiner Wanderwegewarteschleife. Heute sollte er dran glauben.
Der vorgeschlagene Startpunkt lag im Zentrum von Bergisch Gladbach, aber schließlich ist es ein Rundweg und da gibt es bekanntlich weder Anfang noch Ende. Ich parkte am LVR Industriemuseum Alte Dombach, weil ich mich am Ende der Minitour hier noch etwas umsehen wollte.
Jordy und ich starteten unseren Rundgang hinter dem Museum in Richtung Bergisch Gladbach.
Das Papiermuseum Alte Dombach ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist in der ehemaligen Papiermühle untergebracht und läßt die Herstellung von Papier früher und auch heute erleben. Man kann historische Maschinen besichtigen oder sich selbst als Papierschöpfer versuchen. Wie die Arbeiterfamilien im 19. Jahrhundert gelebt haben und welch wichtige Bedeutung der Bach Strunde für die Papierproduktion und für Bergisch Gladbach hatte, läßt sich hier hautnah erleben.
Gleich am Anfang meines Weges fand ich die ersten Schneeglöckchen dieses Jahres.
Der Weg in die Innenstadt von Bergisch Gladbach war nicht besonders spektakulär. Interessant fand ich allerdings, dass die Stadt Bergisch Gladbach der Innenstadt ein neues Gesicht geben will und im Rahmen der Regional 2010 "neue Freiräume entlang der Strunde" schafft.
Er hat nichts mit der Strunde zu tun, machte sich aber doch gerade jetzt in der Karnevalszeit recht gut in der Fußgängerzone.
Aber es gab in unmittelbarer Nähe gleich mehrere architektonische Hingucker: das Rathaus
Pfarrkirche St. Laurentius
und das rote Bürgerhaus "Bergischer Löwe", benannt nach dem Wappentier des Bergischen Landes, und - ganz wichtig, der Papierschöpfer als Denkmal für 400 Jahre Papierherstellung an der Strunde. (1582-1982)
Der Geopfad bog jetzt ab und führte über die Laurentiusstraße und Johannisstraße bis zum ehemaligen Kalkwerk im Naturschutzgebiet Schlade. Hier wird es für alle interessant, die sich für Geologie und die Entstehungsgeschichte der Gegend interessieren. Vor vielen Millionen Jahren war an dieser Stelle ein tropisches Meer.
Der Wanderer kann durch ein urzeitliches Korallenriff wandern und sich auf einem Lehrpfad über Botanik, Industriegeschichte und Geologie informieren.
17 neue Hinweisschilder geben Einblicke in die Erdgeschichte.
Der Pfad ist als Themenroute von der Regionale 2010 gefördert worden. Obwohl noch relativ neu und von Grund auf überarbeitet sind die Metalltafeln mit den ausführlichen Hinweisen bereits von einigen Vandalen besprüht worden. Auch wenn ich persönlich nicht so sehr an der Geologie interessiert bin und nicht einmal die Hälfte der Tafeln gelesen habe, hat mich das doch richtig zornig gemacht.
Nach diesem erdgeschichtlichen Abstecher ging es weiter auf dem Geopfad vorbei an Rommerscheid und dem Igeler Hof wieder hinab ins Strundetal und zurück zu meinem Ausgangspunkt, dem Industriemuseum Alte Dombach.
Da mein Wandererherz bedeutend größer als mein Geologenherz ist, habe ich allerdings doch sehr bedauert, dass der Weg hauptsächlich über Straßen führte. Das kurze Waldstück war dann auch noch sehr matschig durch die fleißigen Waldarbeiter.
Fazit der Tour: Geopfad ist die richtige Bezeichnung, ein schöner Wanderweg ist er allerdings nicht.
Wer sich für ihn interessiert, findet hier Informationen und den Track.