2014-08-05
Tag 2 meines Besuchs bei Christa in Belgien.
Heute sollte es eine selbstgestrickte, 14 km lange Tour von Christas Ehemann Roger zum Kreuz im Venn sein. Christa übernahm die Führung. Wir fuhren zum Wanderparkplatz Monschau/Kalterherberg, Fedderbach 37. Hier folgten wir dem Wegzeichen Kulturweg 43 vom Eifelverein.
Im Gegensatz zum gestrigen Tag hatten wir heute strahlenden Sonnenschein, aber es war nicht heiß. Mit anderen Worten ideales Wanderwetter.
Wir stiegen hoch zum Viadukt der Vennbahn (ehemalige Eisenbahnstrecke, jetzt Radfernweg), überquerten sie und weiter ging es aufwärts zum "Eifelblick", dem ersten Highlight des Tages, denn der Blick hatte es wirklich in sich. Man konnte sogar die beiden Türme des "Eifeldoms" in Kalterherberg erkennen.
Hier oben gab es noch eine Besonderheit, nämlich den kleinen Weiler "Ruitzhof". Die Besonderheit daran ist, dass die kleine Ortschaft eine deutsche Exklave ist, umgeben von belgischem Gebiet. Unser Weg führte zwar nicht in den Ort hinein, aber ich konnte nicht widerstehen, ihm einen kurzen Besuch abzustatten.
Die Aussichten um uns herum waren so grandios, dass wir uns gar nicht trennen konnten.
Aber dann ging es doch weiter und wir kamen ins Venn.
Und dann standen wir vor ihm, dem Kreuz im Venn. Das Kreuz steht auf einem 100 m langen und 12 Meter hohen aber schmalen Felsen. 31 Stufen führen zum 6 m hohen Eisenkreuz hinauf, das 1890 zu Ehren des Priors Stephan Horrichem, dem "Apostel vom Hohen Venn" errichtet wurde.
Am Fuße des Felsens befindet sich eine Mariengrotte. Der Eifelverein hat hier Bänke aufgestellt, die zur Rast einladen. Auf einem Schild stand: "Hier wohnt der Frieden".
Genau der richtige Platz, um unsere Mittagsrast einzulegen.
Danach trennten wir uns vom Kulturweg und gingen ein Stück unseres Weges zurück, um weiter ins eigentliche Venngebiet zu gelangen. Wir folgten jetzt einem Wanderweg mit blauem Balken. Es ging nun stetig bergauf, vorbei an einer Jagdhütte bis zum Pannensterzkopf, der mit 660 m höchsten Erhebung des heutigen Weges.
Mir fielen die kleinen weißen Steine mit ominösen Ziffern auf, die sich an jeder Wegbiegung befanden. Christa hatte auch erst vor Kurzem erfahren, dass sich in den belgischen Wanderkarten diese Zahlen wiederfinden lassen. Hat man z.B. die Nummer 197 auf der Karte gefunden, weiß man genau, wo man sich befindet. Das ist doch genial, dann kann man sich doch gar nicht verlaufen, wenn man die Karte dabei hat. Warum gibt es so etwas nicht in Deutschland?
Jetzt ging es ganz allmählich leicht bergab in die Weiten des Hohen Venns mit ungehindertem Blick bis zum Signal de Botrange, dem höchsten Punkt Belgiens.
Im Tal sahen wir den Schwarzbachsee schon von weitem in der Sonne liegen. Das sah so herrlich aus, dass wir unbedingt hin mussten und uns noch eine Weile an seinem Ufer aufhielten.
Danach ging es weiter auf einem Weg mit roter Markierung durch das Dorf Küchelscheid zum Bahnhof Kalterherberg. Auch dieser Weg war einfach nur herrlich.
Am Bahnhof war ordentlich Betrieb. Dort, wo heute die Radfahrer auf der ehemaligen Bahnstrecke am Bahnhofsgebäude vorbeiziehen, stehen noch Waggons aus den 50er Jahren, die in ein Bistro umfunktioniert worden sind. Von der angebauten Terrasse kann man eine andere Art von Radfahrern, die Rail Biker beobachten.
So ganz konnten wir den Reiz an dieser Gruppen-Gleisbettradlerei nicht erkennen, aber die ganze Angelegenheit zu beobachten hat uns Spaß gemacht.
Danach hatten wir nur noch einen kleinen Fußweg zurück zu unserem Ausgangspunkt.
Zum Abschluss unseres Wandertages besuchten wir noch ein paar Sehenswürdigkeiten mit dem Auto.
Der "Eifeldom" in Kaltenherberg, der eigentlich St. Lambertus heißt, ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auch die "Norbertuskapelle" und "Gut Reichenstein" wollte Christa mir nicht vorenthalten.
Wer den 10 km langen Rundwanderweg "Kulturweg 43" geht, kommt auf dem Rundkurs an all diesen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wer unseren Weg mit der Schleife durchs Venn und zum Schwarzbachsee nachgehen möchte, findet hier den Track und hier unseren Wanderweg in Bildern