2014-06-17
Vorgestern noch im Müllerthal - heute im Muttental. Auch dieses Tal war mir bisher noch nicht bekannt. Aber ich bin ja offen für vieles und schnell dabei, wenn es um neue Wandervorschläge geht. Heute ging es also mit meinem Freizeitclub ins Ruhrgebiet nach Witten. Klaus hatte ein besonderes Angebot für einen Tagesausflug gemacht, bei dem es nicht nur um Naturgenuss, sondern auch um Geschichte und Kultur gehen sollte.
Zwölf Teilnehmer fuhren also in Fahrgemeinschaft die ca. 50 km von Leverkusen bis Witten zum Parkplatz der Besucherzeche Nachtigall.
Hier hieß es gleich "Glück auf, der Steiger kommt", denn unser Führer, der uns die nächsten 1 1/2 Stunden durch den 130 m langen Stollen führte, war Steiger und entführte uns in die einzigartige Atmosphäe eines historischen Abbaubetriebes unter Tage. Natürlich wurden wir zuvor in einer Kaue mit Helmen ausgestattet, und das war auch bitter nötig. Der Stollen war so niedrig, dass wir gebückt gehen mussten und auch die Kleinsten unter uns ständig mit dem Kopf irgendwo anstießen. Ein ständiges plong, plong begleitete uns, als wir aus erster Hand erfuhren, dass man schon vor Jahrhunderten an den Hängen des Muttenbaches, der dem gesamten Revier seinen Namen gab, die ersten Brocken des schwarzen Goldes zu Tage förderte.
Hier konnten wir erkennen, dass man die Stollen noch waagerecht in die Hänge trieb. Erst später wurden die Schächte in die Tiefe gegraben.
Wir erfuhren viel über die Arbeitsbedingungen unter Tage und auch, was die heilige Barbara mit den Bergleuten zu tun hat.
Nachdem wir wieder ans Tageslicht geführt wurden und aufrecht stehen konnten, wurde zum Abschied noch gemeinsam ein Bergmannslied gesungen, die Helme zurückgegeben und erst einmal Mittagspause gemacht.
Dann ging es auf den Bergbauwanderweg Muttental. Der eiserne Bergmann wies uns den Weg. Dieser ca. 8 km lange Rundweg verbindet in diesem beschaulichen Tal ca. 30 Stationen, an denen man sich über die Geschichte des Bergbaus informieren kann. Es ist kaum vorstellbar, dass in vergangenen Zeiten in diesem stillen Tal einmal 60 Kleinzechen in Betrieb waren.
Außer den vielen Informationen gab es aber auch viel ländliche Idylle und Natur zu bewundern.
Gegen Ende unseres Rundweges kamen wir zur Ruine der Burg Hardenstein. Sie ist nur durch die Gleise der Museumsbahn von derRuhr entfernt.
Jetzt war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz, wo wir unsere Autos abgestellt hatten. Zum Abschluß unserer abwechslungsreichen Tour kehrten wir wie üblich noch in einem Café ein, bevor wir wieder Richtung Leverkusen aufbrachen.
Mein Fazit dieser Tour: sehr empfehlenswert.
Wer sich für diesen Ausflug ins Ruhrgebiet interessiert, findet hier sehr ausführliche Informationen:
Zeche Nachtigall
Bergbaurundweg Muttental