2014-03-03 (Rosenmontag) Von Bechen zur Coenenmühle
Nun war es endlich soweit. Lange geplant und heiß ersehnt, der ca. 40 km lange Talsperrenweg um die Große Dhünntalsperre wurde endlich in Angriff genommen. Christa aus Belgien kam angereist, um mit Jordy und mir gemeinsam die zweitgrößte deutsche Trinkwassertalsperre zu umrunden. Für zwei Tage war uns die Strecke zu lang (schließlich wollten wir genießen und nicht hetzen) und für drei Tage eigentlich zu kurz. Also habe ich kurzerhand ein paar Schlenker abseits des eigentlichen Talsperrenweges eingebaut, um so auf drei ausgefüllte Wandertage zu kommen. Ermöglicht wurde das Vorhaben durch mein Ehegesponst Hans, das uns lieber zum Startpunkt brachte und vom Zielpunkt abholte, als mit zu wandern.
Nachdem ich Christa morgens vom Bahnhof abgeholt hatte, brachte uns Hans zum Esel in Bechen/Kürten. Von hier aus starteten wir in Richtung Talsperrenweg. Der Rundweg "D7 Eselsrunde" kommt hier vorbei und führt zum Talsperrenweg.
Die katholische Kirche St. Antonius Einsiedler in Bechen war unser erster Anlaufpunkt. Während unserer drei Wandertage sollten wir sie noch oft von ferne zu sehen bekommen.
Nachdem wir das Osbachtal durchquert hatten, bekamen wir sie schon von unserem ersten Anstieg aus zu sehen.
Das Wetter war leider nicht so sonnig und mild, wie wir es uns erhofft hatten, aber immerhin trocken.
Über Waldwege gelangten wir ins nächste Tal unterhalb von Rodenberg. Hier trafen wir auf den Talsperrenweg.
Dieses Zeichen sollte uns die nächsten drei Tage begleiten.
Immer wieder gab es Wissenswertes über Natur, Kultur und Geschichte der Talsperre zu lesen, oft angebracht an neu installierten Bänken an besonders schönen Stellen.
Jordy freute sich über jede Bank und legte sich schon mal davor in der Hoffnung auf eine Rast.
Der Weg fürte abwechslungsreich durch Wälder, über Höhen und durch Täler. Es war ein ständiges Auf und Ab mit immer neuen Ein- und Durchblicken.
Am frühen Nachmittag erreichten wir die Staumauer. Hier hielten wir uns eine ganze Weile auf, es gab schließlich auch hier viel zu sehen und zu lesen.
Auf der anderen Seite der Staumauer ging es bergauf zum neu und groß angelegten Reisegarten Lindscheid.
Der Himmel über uns verhieß nichts Gutes, aber dieser Blick zurück faszinierte mich. Sollten wir doch noch naß werden?
Jetzt legten wir einen Zahn zu und kamen in ein neues Waldgebiet. Hier waren die Waldarbeiter fleißig gewesen und unser Weg war ganz schön matschig. Auch diese beiden Zossen scheinen Schlammberührung gehabt zu haben.
Pünktlich bei diesem Infoschild über den Regenreichtum des Bergischen Landes ging es von oben los. Allerdings war der Regen gefroren. Hagelkörner prasselten auf uns herunter.
Glücklicherweise aber nur so lange, bis wir unsere Regenschirme aus den Rucksäcken gekramt hatten.
Wir trennten uns jetzt vom Talsperrenweg und kamen durch ein besonders schönes Waldstück bergauf zur Ketzbergerhöhe.
Hier stehen die Wegmarkierungen Kopf.
Von der Ketzbergerhöhe sah es so aus, als wollte die Sonne sich heute doch noch mal sehen lassen.
Bald standen wir vor dem Hindenburgturm. Der ehemalige Wasserturm kann als Aussichtsturm bestiegen werden. Allerdings ist er verschlossen. Den Schlüssel kann man beim nebenan liegenden Gasthof oder bei zwei in der Nachbarschaft wohnenden Familien holen. Ich stand schon öfter vor diesem Turm, bisher war es mir aber nie gelungen, an den Schlüssel zu kommen, weil bei den angegebenen Adressen niemand Zuhause war. Heute aber hat es geklappt.
Von oben hatten wir einen tollen Rundumblick. Wir konnten den Kölner Dom erkennen. Dort lief jetzt der Rosenmontagzug durch die Straßen. Wir genoßen die Ruhe und Aussicht von hier oben. Fotos waren leider nicht möglich, dafür waren die Fensterscheiben einfach zu schmutzig.
Nachdem wir den Schlüssel wieder zurückgebracht hatten, ging es hinab ins Tal. Das Freibad Wermelskirchen-Dabringhausen lag noch im Winterschlaf. In dem nebenanliegenden Pfannkuchenhaus Coenenmühle war dagegen reger Betrieb.
Wie verabredet trafen wir uns hier mit Hans und genossen gemeinsam die leckeren Pfannkuchen. Unser erster Wandertag war eine runde Sache und wir freuten uns schon auf den nächsten.
Informationen über den gesamten Talsperrenweg und über mehrere Rundwanderwege rings um die Talsperre nebst der Tracks gibt es hier.
Wer sich an unsere Fersen heften möchte, findet den Track hier.