04.04. – 11.04.2013
Ein etwas anderer Erlebnisbericht
04. April
Die Sudowes wollten ihren Urlaub ganz entspannt beginnen und entschieden sich für die Fahrt mit Bus und Bahn zum Flughafen nach Düsseldorf. Da der Flieger erst am frühen Nachmittag abheben sollte, planten wir viel Zeit mit schlunzen im Airport, Kaffee trinken, Flugzeuge beim Starten beobachten usw. ein. So oft fliegen wir schließlich nicht in Urlaub. Wir hatten das Glück, als Erste vor dem Check-In Schalter aufzutauchen und Hans konnte zwei gute Plätze im Flugzeug ergattern. Trotzdem wurde es dann doch kurz vor dem Abflug recht hektisch. Mein lieber Mann weigerte sich nämlich, wie unsere Mitreisenden die Zeit mit Schlange stehen vor dem Schalter zu verbringen. Wir hatten ja die guten Plätze reserviert. Also checkten wir als letzte ein. Als Hans sein funkelnagelneues Bordcase durchleuchten ließ, kam die Enttäuschung: unsere beiden darin enthaltenen Waschtaschen fanden so gar nicht die Zustimmung der Kontrolleure. Haarshampoon, Sonnenmilch und diverse andere Flüssigkeiten wurden ans Licht geholt. „Warum geben Sie den Koffer nicht einfach noch auf“, war die logische Frage. Eigentlich gar nicht logisch, wurde dieses Gepäckstück doch eigens mit Hilfe von Bonuspunkten als Bordgepäckstück angeschafft. Aber da half kein Jammern. Da es jetzt schon kurz vor der Abflugzeit war und Hans nicht auf sein geliebtes Minzeshampoon verzichten wollte, raste er mit seinem Handgepäck quer durch die Abfertigungshallen zum Eincheckschalter. War schon ein seltener Anblick. Aber selber schuld, wer war schließlich fürs Kofferpacken zuständig? Ich nicht! Aber der sportliche Einsatz war umsonst, der Schalter längst geschlossen und wir wurden um einige Kosmetika erleichtert. Das ging ja gut los.
Leider hatten wir keinen Direktflug, sondern mussten in Istanbul zwischenlanden. Das war zwar ein Umweg mit viel Zeitverlust, dafür konnten wir uns aber zwischendurch die Beine vertreten. Der Service der Türkisch Airlines war auf beiden Flügen ausgezeichnet, aber wir waren doch sehr froh, als wir mitten in der Nacht endlich in Dubai landeten. Die einheimischen Zöllner stellten uns dann noch auf eine Geduldprobe, als sie uns betont langsam abfertigten und fotografierten. Endlich saßen wir in dem Bus, der uns zu unserem 5-Sterne-Traumhotel in Ras Al Khaimah bringen sollte. Allerdings dauerte dies auch nochmal 1,5 Stunden.
Dann aber konnten wir endlich unsere Suite im 13. Stock beziehen und die war wirklich sehr luxuriös. Ziemlich groggy fielen wir in die vielen Kissen.
05. April
Nach ausgiebigem Frühstück und der Begrüßung durch unsere Reiseleiterin hatten wir den Tag zur freien Verfügung und das war nach dieser langen Nacht auch gut so. Da unser sogenanntes Stadthotel nicht am Meer lag, benutzen wir den Shuttlebus, um den Tag am Strand zu verbringen und uns von der Anreise zu erholen.
Nach dem Abendessen im Hotel fuhren wir wieder mit einem anderen Bus zu einem der Märkte (Suk), die von den Einheimischen zum Einkaufen besucht werden.
06. April
Am frühen Morgen wurden wir zu unserer gebuchten Stadtrundfahrt durch Dubai abgeholt. Dubai ist die zweitgrößte Stadt der Vereinten Arabischen Emirate und die Hauptstadt des Emirats Dubai. Da hier 85 % der Bevölkerung des Emirates leben, spielt sich hier fast das gesamte wirtschaftliche und kulturelle Leben ab. Zwischen den verschiedenen Haltepunkten und Besichtigungen hat uns unser Führer viel von der Geschichte und dem Leben der Menschen erzählen können. Der Tag war sehr heiß und diesig. Ganz feiner Sand lag in der Luft und es war von einem bevorstehenden Unwetter die Rede. Zum fotografieren also nicht die besten Voraussetzungen.
Bei dem Besuch eines großen Juweliers konnte Hans nicht widerstehen und wurde stolzer Besitzer einer neuen Armbanduhr.
Das Dubai Museum ist in einem ehemaligen Fort untergebracht und zeigt einen Überblick über das historische Leben in Dubai vor dem Ölboom.
Die Jumeirah Moschee haben wir nur von außen bewundert.
Die Dubai Mall, eines der vielen riesigen Einkaufszentren, haben wir natürlich auch von innen erkundet. Hier nur ein kleiner Ausschnitt.
Ein Aquarium mit 10.000 Kubikmetern Seewasser über drei Etagen, ein riesiger künstlicher Wasserfall und ein richtiges Eisstadion waren für mich besonders eindrucksvoll.
Natürlich konnten wir nur einen kleinen Eindruck bekommen. Wir mussten aufpassen, dass wir nicht die Orientierung verloren, die Ausmaße waren einfach gigantisch. Wenn ich da an unser Einkaufszentrum Zuhause denke…
Irgendwann fanden wir aber wieder den Ausgang, an dem wir unsere Gruppe wiederfinden sollten.
Nach den kühlen Innentemperaturen war die sandige Hitze draußen umwerfend. Das mit 828 m höchste Gebäude der Welt, das „Burj Khalifa“, stand zwar in unmittelbarer Nähe der Mall, war aber durch den Sand in der Luft nur in Umrissen zu sehen. Aber wir sollten noch öfter Gelegenheit haben, es zu bestaunen.
Trotz der sandigen Luft waren die Fensterputzer im Einsatz und wurden von mir mit dem Zoom eingefangen.
Mit dem Bus machten wir auch eine Rundfahrt über die Palmeninsel Jumeirah. Unten sieht man das riesige Hotel Atlantis.
Hier bekamen wir einen Vorgeschmack auf unseren späteren Aufenthalt im Luxusresort Zabeel Saray, das sich auf dem Außenring der Palmeninsel befindet.
Die Ausmaße und der Luxus, der hier herrscht, sind gigantisch.
Nach diesen vielen Eindrücken ließen wir uns ermattet mit dem Bus in unser Hotel bringen. Während der Fahrt haben wir dann u.a. erfahren, dass nur 15 % der Bevölkerung aus Einheimischen besteht, die im Luxus leben. Der große Rest sind Gastarbeiter, zum größten Teil aus Indien, Pakistan und den Philippinen, die keine Chance auf Einbürgerung haben. Spätestens mit sechzig Jahren muss das Land verlassen werden, selbst wenn man hier geboren ist und selber Familie hat. Eine Rente gibt es nicht, lediglich evtl. eine kleine Abfindung.
07. April
Unsere zweite Erkundungstour sollte uns nach Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate und eine der reichsten Städte der Welt bringen. Es war also viel Busfahren angesagt und zwar schon ab 7 Uhr in der Frühe. Aber schließlich sind wir auch nicht zu Erholungszwecken hergekommen. Das Unwetter hatte Dubai in der Nacht erreicht und mit einem Wolkenbruch den Sand aus der Luft gespült. Da wir recht früh erschöpft ins Bett gefallen sind, haben wir das Ereignis allerdings verschlafen. Schade eigentlich, wäre aus der 13. Etage bestimmt ein lohnenswerter Anblick gewesen.
Da es keine Kanalisation gibt, stand das Wasser hoch in den Straßen und einige Autos sind auf tieferliegenden Straßenabschnitten liegengeblieben.
Als erstes besuchten wir in Abu Dhabi die Sheikh Zayid Moschee, die größte Moschee der Emirate und bestimmt auch die schönste, denn etwas noch Großartigeres ist kaum vorstellbar. Wir Frauen mussten uns total vermummen, nur das Gesicht durfte noch rausgucken.
Durch die weißen, vergoldeten und mit bunten Blumenornamenten verzierten Marmorsäulengänge hindurch gingen wir zum Eingang.
Vorher mussten wir aber noch unsere Schuhe ausziehen.
Scheich Zayid, der Erbauer der Moschee, wollte die Blumen in die Wüste bringen und das hat er wirklich geschafft.
Einer von sieben Kronleuchtern aus vergoldetem Messing und Edelstahl und verziert mit tausenden Swarovski-Kristallen.
Das Innere der Moschee ist mit einem 5627 Quadratmeter großen, handgearbeiteten Teppich aus dem Iran ausgelegt. Er ist 47 Tonnen schwer und gilt als größter seiner Art auf der Welt.
In dieser Moschee ist sogar der Besuch der Toilettenanlage ein Muss, selbst wenn man gar nicht muß.
Nach diesem monumentalen Erlebnis tauchten wir noch einmal ab in die Vergangenheit und besuchten ein Freilichtmuseum, das daran erinnern sollte, in welcher Armut die Bevölkerung vor gar nicht langer Zeit noch lebte.
Der nächste Haltepunkt führte uns aber wieder in die Moderne, in die Welt der Schönen und Reichen. Wir stiegen im Yas Hotel ab, um ein fantastisches Mittagsbüffet mit Blick auf die Formel 1-Rennstrecke einzunehmen.
Und fantastisch war wirklich alles, das Hotel, des Büffet und die Rennstrecke mit dem innenliegenden Jachthafen.
Nach der langen Rückfahrt übernachteten wir ein letztes Mal in unserem Stadthotel, denn für den nächsten Morgen stand der Umzug zur Palmeninsel auf dem Programm.
08. April
Vormittags wurden wir diesmal in einem noblen Pkw abgeholt und ins Luxusresort Jumeirah Zabeel Saray gefahren. Die Fahrt durch Dubai und über die Palmeninsel war wieder ein Erlebnis für sich.
Der Stamm der Palmeninsel ist 4 km lang und 600 m breit. Hier steht ein Wolkenkratzer neben dem anderen.
Die 16 Palmwedeln sind mit dem Stamm verbunden und mit kleineren Hotels und Villen bebaut. Zusammen bilden sie eine Insel. Der Fußpunkt der Palme ist über eine 300 m lange Brücke mit dem Festland verbunden. Mit einer Hochbahn kann man den Stamm entlangfahren. Der ganze Komplex wird noch von einem Ring gegen Sturmfluten umgeben, dem sogenannten Sichelmond. Und darauf befand sich unser Hotel aus 1000 und einer Nacht. Ich muss zugeben, von allen Eindrücken dieser Reise hat mir dieses Erlebnis am allerbesten gefallen. Es war wirklich ein Traum.
Gegenüber sieht man die Palmwedel und ganz rechts im Bild die Hochhäuser auf dem „Stamm“.
Hier kam ein Rettungsschwimmer auf jeden Badegast.
In dieser Anlage hätten wir es jetzt noch lange ausgehalten. Aber unser nächster Ausflug stand auf dem Programm und den wollten wir ja eigentlich auch nicht verpassen – unsere Wüstensafari. Diesmal wurden wir mit einem Toyota Landcruiser abgeholt. Wieder ging es über die Palmeninsel und durch Dubai Richtung Wüste. An einem Sammelpunkt trafen wir uns mit ca. 20 anderen gleichartigen Fahrzeugen. Die wie Beduinen gekleideten Fahrer ließen als erstes etwas Luft aus den Reifen, um sie für den Sand griffiger zu machen. Was sich dann abspielte, hatte ich aber trotz der in allen Fahrzeugen eingebauten Überrollbügel nicht erwartet. In Kolonne fuhren die Wagen in dichter Folge mit Vollgas über die Dünen. Eine Achterbahnfahrt der etwas anderen Art. Die Fahrer machten sich einen Spaß aus der Todesangst ihrer Fahrgäste. Einige Damen waren gar nicht begeistert über dieses Abenteuer.
Die Fahrer legten ihren ganz persönlichen Ehrgeiz in ihre Fahrkünste, was die verschiedenen Pannen und Beulen bewiesen. Es war zwar eine reine Touristengaudi, aber die hat ordentlich Spaß bereitet.
Haben uns die Kamele etwa ausgelacht?
Ein besonderes Erlebnis war der Sonnenuntergang in der Wüste.
Danach gab es noch ein Picknick in einem Beduinenlager mit orientalischen Köstlichkeiten und Bauchtanz.
Als wir nachts in unser illuminiertes Traumhotel zurückkamen, mußte ich natürlich erst mal wieder fotografieren.
Trotz fortgeschrittener Uhrzeit mußte die Megabadewanne natürlich noch ausprobiert werden, um den Wüstensand abzuspülen.
09. April
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Terasse…
…ging es an den Strand. Das Wasser war so verlockend, dass es sogar meinen lieben Mann hineinzog. Bis zum Nachmittag verbrachten wir unsere Zeit ganz problemlos in diesem Paradies.
Danach wurden wir zu unserem letzten Ausflug abgeholt.
Dubai bei Nacht stand auf dem Programm. Wir fuhren zuerst wieder zur Dubai Mall, die über einen direkten Zugang zum höchsten Gebäude der Welt, dem Burj Khalifa verfügt.
Mit einem Expressaufzug ging es auf eine Aussichtsplattform. Von hier aus hatten wir nicht nur einen tollen Ausblick auf die Stadt…
…sondern konnten auch noch den Sonnenuntergang über den Meer genießen.
Die Wasserfontänen am Fuß des Gebäudes waren auch ein besonderes Erlebnis.
Jetzt hatten wir noch etwas Zeit, um in der Dubai Mall einen schnellen Imbiß einzunehmen und die Umgebung des Platzes im Lichterglanz zu bewundern. Danach ging es mit dem Bus weiter zum Burj Al Arab,eines der, oder auch das luxuriöseste Hotel der Welt. Und ausgerechnet hier waren wir eingeladen, ganz oben in der Bar zwei Drinks zu uns zu nehmen. Hans hat sich für alle Fälle die Preisliste der Suiten geben lassen.
Nach unserem Barbesuch und mit zwei Cocktails intus ging es dann wieder ins Hotel durchs hell erleuchtete Dubai.
10. April
Heute heißt es Abschied nehmen von 1000 und einer Nacht. Ich wollte unbedingt noch einmal im Meer baden. Also habe ich Hans schlafen lassen und bin ganz früh an den Strand gegangen, den ich um die Zeit noch ganz für mich alleine hatte. Es war einfach nur herrlich. Dann ging es zu unserem letzten Frühstück, was wir nochmal in vollen Zügen genoßen.
Am Vormittag wurden wir abgeholt und zu unserem sogenannten Tageshotel nahe des Flughafens gebracht. Hier konnten wir uns den ganzen Tag aufhalten, bis wir um 23 Uhr für unseren Heimflug abgeholt werden sollten. Da dieses Hotel aber in direktem Kontrast zu dem davor stand, war die Vorstellung nicht besonders verlockend. Daher machten wir uns nach der größten Mittagshitze auf eigene Faust auf, um den Creek noch einmal in aller Ruhe entlang zu bummeln.
Und das taten wir ausgiebig bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Wir fanden auch den Gewürzmarkt wieder und ließen uns durch die betriebsamen Gassen treiben und machten unser Abschiedsfoto von Dubai.
11. April
Jetzt stand uns wieder ein langer anstrengender Flug bevor. Aber auch der ging ohne Probleme vorüber. Problematisch wurde es erst am Vormittag bei der Rückfahrt mit der Bahn ab Düsseldorf Flughafen. Als wir mit unserem Gepäck am Bahnsteig eintrafen, stand dort unerwartet ein verspäteter Zug, der nach Leverkusen fahren sollte. Schnell stiegen wir ein und vergaßen in der Hektik den Fahrschein zu entwerten. Dass fiel mir aber erst ein, als sich der Zug schon in Bewegung gesetzt hatte und ich im nächsten Abteil den Fahrkartenkontrolleur zu sehen glaubte. Im Zug gab es keinen Entwerter. Panik kam auf. 80,00 € als „Erhöhtes Beförderungsgelt“, so der Fachausdruck, das hätte uns gerade noch so zum Abschluß gefehlt. Die nächste Haltestelle war Düsseldorf Hauptbahnhof. Hans sprang aus dem Zug und suchte auf dem Bahnsteig vergeblich nach einem entsprechenden Entwerter. Also stieg er unverrichteter Dinge wieder ein. Wir zogen beide den Kopf ein und trauten uns nicht in Richtung Kontrolleur zu sehen. Dann kam der Bahnhof Düsseldorf Benrath. Hier brachte Hans wieder seine sportliche Einlage. Nur das er diesmal nicht den Sprung zurück schaffte. Der Zug fuhr ab. Ich fuhr also mit dem Gepäck, aber ohne Mann und Fahrkarte weiter. Ich schaffte es aber bis Leverkusen, ohne in eine Kontrolle zu kommen. Auf dem Bahnsteig wartete ich dann auf meinen Hans. Der kam dann mit inzwischen abgestempelten Fahrkarten mit dem nächsten Zug an, wir sind also auch nicht schwarzgefahren.
Im Gegensatz zu der An- und Abreise, die in unserer Verantwortung lagen, gab es in unserem Urlaub keinerlei Pannen, Hektik oder brenzlige Situationen. Es hat alles wie am Schnürchen geklappt und ich habe mich auch immer sicher gefühlt. Wir werden wahrscheinlich nicht mehr nach Dubai fliegen, aber eine Reise war es auf jeden Fall wert.