2013-03-03
Eigentlich heißt diese Seite ja Renate`s Blog, aber zu dieser Aktivität muss ich mich jetzt mal zu Wort melden.
Also joggen mit Frauchen ist nicht gerade mein Hobby, man könnte auch sagen, ich hasse es wie die Pest. Wenn sie ihre Laufschuhe anzieht, versuche ich mich immer unter dem Tisch zu verstecken. Aber es nützt nichts. Auch Herrchen hat kein Mitleid mit mir und sagt, ich soll mir mein Futter verdienen. Dafür wäre ich schließlich da, dass ich Frauchen bei ihren Touren begleite und beschütze.
Also trabe ich wie ein Bodyguard vor ihr her, darf weder rechts noch links schnuppern oder soziale Kontakte mit meinen Kumpeln pflegen und werde mit den Worten „läufst du jetzt wohl!“ durch den Wald gescheucht.
Am Sonntag war jetzt endlich der Tag, wo es auch mal um etwas ging und richtig viel los war. Zum zweiten Mal hat Frauchen uns beide zum Straßenlauf „Rund um das Bayerkreuz“ angemeldet.
Zuerst ging es zum einkleiden.
Natürlich wollte ich meine Konkurrenten auch ein bisschen näher kennen lernen.
Frauchen brauchte nur noch den Zeitnehmer und die Startnummer befestigen und dann hatten wir noch Zeit, andere Teilnehmer kennen zu lernen und bei den vielen Ständen Leckerchen abzustauben. Das hat richtig Spaß gemacht.
Irgendwann war es dann aber soweit. Wir gingen mit 70 anderen Teams zum Start. Auf das Startzeichen ging ich ab wie ein Zäpfchen. Das heißt, ich wäre abgegangen wie ein Zäpfchen, wenn ich nicht diesen Schleppanker hätte hinter mir herziehen müssen. Das ist das Beweisfoto, dass ich zumindest am Anfang ziemlich weit vorne lag.
Könnt ihr euch vorstellen, was das für mich für ein Gefühl war, als ein Winzling nach dem anderen rechts oder links an uns vorbeizog?
Beim Training konnte ich Frauchen nicht schnell genug sein und heute hieß es nur von hinten: „Jordy Fuß! Jordy nicht so ziehen!“ Man kann es ihr nicht recht machen. Na, ich hab auf jeden Fall getan, was ich konnte und gezogen, was die Leine hielt.
Nach 2.5 km kamen wir dann nach einer Runde wieder im Ziel an. Und nur mir ist es zu verdanken, dass sie als 13. von 36 Frauen einlief. Ist doch wohl ne tolle Leistung, wo sie mir doch vor dem Start noch ins Ohr geflüstert hat: “Und wenn wir die Letzten werden, Jordy egal, dabei sein ist alles.“ Und dann haben wir die Zeit vom letzten Jahr auch noch um zwei Sekunden verbessert!
Wetten, dass ich Erster geworden wäre, wenn sie nur einen Moment die Leine losgelassen hätte?
Aber nützt ja schließlich nichts, der Langsamste bestimmt das Tempo - und das ist nun mal Frauchen.
Ich glaub, ich werde mein Trainingsverhalten doch noch mal überdenken. Wäre doch gelacht, wenn wir bis zum nächsten Jahr nicht noch nen Turbo einbauen könnten.