Jordy Gusti Minka Jos Barni
2012-10-21
Seit ein paar Wochen sind Jordy und ich Mitglieder nicht nur einer Hundewander-, sondern auch einer Mantrailinggruppe. Mantrailer, oder auf gut deutsch Personenspürhunde werden eingesetzt, um z. B. vermisste Personen aufzuspüren. Jetzt haben wir natürlich nicht vor, uns für den Katastrophenschutz ausbilden zu lassen. Diese kleine Hobby-Trail-Gruppe besteht jetzt mit uns aus 5 Personen/Hunden und trifft sich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen, um im Wald oder auch in der Stadt den hervorragenden Geruchssinn der Hunde zu trainieren. Diese sehr anstrengende und anspruchsvolle „Nasenarbeit“ ist eine besondere Herausforderung für die Hunde und macht ihnen sehr viel Spaß.
Hier wird der kleine Münsterländer Barni gerade für die Suche vorbereitet mit Brustgeschirr und Schleppleine.
Auf dem Boden liegt die Mütze der Zielperson, die sich im Wald versteckt hat. Da Barni schon ein „alter Hase“ ist, ist die Entfernung zum Opfer auch recht groß.
Jetzt nimmt Barni den Geruch der Zielperson auf und bekommt den Befehl zu suchen.
Der Unterschied zwischen einem Mantrailer und anderen Suchhunden besteht darin, dass der Mantrailer bei der Suche verschiedene menschliche Gerüche voneinander unterscheiden kann und sich trotz vieler Verleitungen ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientiert.
Und dann geht es ab in den Wald. Die Hundeführerin kennt das Ziel nicht, damit sie dem Hund nicht unbewusst hilft, wird aber zur Sicherheit von einer Person begleitet, die den Weg kennt.
Beim Mantrailing werden die individuellen Duftspuren der Zielpersonen gesucht und nicht die Bodenverletzungen, wie bei der Fährtenarbeit. Der Mensch verliert ständig Hautschuppen, die in der Luft verwirbelt werden, wenn er sich bewegt.
Diesen Spuren können entsprechend ausgebildete Hunde auch noch nach Tagen folgen. So lange wollten wir unser „Opfer“ nicht warten lassen und so wurde Barni dann auch noch am gleichen Tag fündig und natürlich ausgiebig gelobt und mit entsprechend tollen Leckerlies belohnt.
Jetzt durfte Mika endlich suchen. Auch er ist ein kleiner Münsterländer und trotz seiner 11 Jahre noch immer mit Feuereifer dabei, wenn es ans Arbeiten geht.
Er hat sich so angestrengt , dass er sich nach getaner Arbeit erst einmal in einer Pfütze erfrischen musste.
Nachdem die beiden erfahrenen Hunde jetzt eine Ruhepause brauchten, kam die Praktikantin Gusti an die Reihe. Die Deutsche Schäferhündin ist auch erst seit Kurzem dabei und lernt gerade, statt Rehe Menschen zu suchen. Ihre Entfernungen sind natürlich noch nicht so lang und anspruchsvoll.
Trotzdem soll sie auch schon lernen, sich nicht von „Verleitungen“ auf der Bank ablenken zu lassen und nur die Zielperson zu suchen.
Was im Wald recht gut geklappt hat, wurde auch in der Stadt trainiert. Das ist natürlich wieder eine ganz andere Herausforderung. Auch der Azubi Jordy durfte sich schon dieser schwierigen Aufgabe stellen. Hier sieht man, wie er schnurstracks auf die Sparkasse zuläuft, wo sich ein „Bankräuber“ hinter dem Kontoauszugdrucker verschanzt hat.
Nachdem er seinen Job erfüllt hatte, wurde er vom „Täter“ ordentlich belohnt.
Der Drahthaarrüde Jos bekam eine hammerharte Aufgabe gestellt. Er musste den Weg nicht nur durch die Straßen, sondern auch durch geschlossene Türen, Aufzüge und Parkhäuser finden.
Und wie man hier sieht, hat er es auch geschafft.
Auch Barni hat seine Aufgabe mit viel Begeisterung und Freude an der Arbeit gemeistert
und ich als Zielperson konnte gerade noch rechtzeitig die Kamera in Sicherheit bringen.
Nur einer war heute ein wenig traurig:
Oli saß auf der Reservebank, denn als Spezialist für Agility ist er beim Mantrailing nur Zuschauer.
Jordy und ich sind froh, dass wir diese Truppe gefunden haben und freuen uns auf die vielen Herausforderungen, die noch auf uns warten.