Rheinsteig 03
Etappe 3 - vom Bahnhof Bad Honnef zum Bahnhof Linz - 22,4 km
2017-11-06
Heute machte ich mich mit Wanderfreund Dieter auf den Weg nach Bad Honnef, um die Fortsetzung der Rheinsteigwanderung in Angriff zu nehmen. Anlass für dieses spontane Unternehmen war eigentlich der Wetterbericht, der nach einem verregneten Wochenende für diesen Montag trockenes und sonniges Wetter vorhergesagt hatte. Schon auf der Autobahn kamen uns beim Anblick des hin und her schwingenden Scheibenwischers erste Zweifel. Aber jetzt waren wir einmal unterwegs.
Bei unserer Ankunft in Bad Honnef hatte es aber längst aufgehört zu regnen. Wir fanden einen kostenlosen Parkplatz in Bahnhofsnähe und machten uns durch den Ort auf den uns schon bekannten Zuweg zum Hauptwanderweg. Bald kam die Jugendherberge in Sicht, die für Fernwanderer optimal auf der Grenze zwischen der 2. und 3. Etappe liegt. Das unter einem grauen Himmel liegende Mucherwiesental war erreicht und der erste Wegweiser des Rheinsteigs kam in Sicht.
Im Wald angekommen, sahen wir keinen grauen Himmel mehr, dafür jede Menge buntes Laub über und unter uns und um uns herum.
Bald gab es einen Abzweig zum Leyberg. Wir wußten zwar nicht, was uns erwartete, aber Berg hört sich nach Aussicht an. Der Wald war zwar herrlich, aber ein Blick auf den Rhein vom Rheinsteig war auch verlockend. Also folgten wir den gelben Zuwegmarkierungen und standen kurz darauf vor ihm, einem Geröllhaufen aus Basaltsteinen. Das konnte nicht alles natürlich sein. Sollten wir da wirklich hinauf?
Jetzt waren wir schon mal hier und bald hatten wir auch den Ein- und Aufstieg gefunden. Dann war Kraxeln angesagt.
Oben angekommen hätte man eigentlich eine schöne Aussicht zum Rhein und ins Siebengebirge haben müssen... Aber schließlich ist der Weg ja das Ziel und wir beiden waren uns einig, es hat sich gelohnt.
Bergab nahmen wir den bewährten Pfad, aber was dieser Steinekreis am Fuß des Kegels für eine Bedeutung hat, blieb uns schleierhaft.
Weiter ging es auf den zwar breiten, aber dennoch wunderschönen Waldwegen mit kuriosen Bäumen Richtung "Auge Gottes". Was das nun wieder sein sollte?
Wir gelangten an eine große Wegkreuzung, wo wir mit strengem Blick von oben beobachtet wurden.
Diese Warnung unter dem Dach des kleinen Kapellchens soll Holzdieben gegolten haben, die hier früher ihr Unwesen getrieben haben.
Wir hatten ein reines Gewissen und genossen den weiteren Wegverlauf, der uns an Monsterbäumen vorbei langsam bergab führte.
Wir gelangten zum riesigen Plateau der Bruchhauser Heide. Am Gut Haanhof mit seinen Pferdekoppeln und Wochenendhäusern vorbei...
... näherten wir uns einer Baumreihe, die sich im Näherkommen als wunderschöne Kastanienalle entpuppte, durch die der Rheinsteig führt.
Auch wenn wir noch nicht viel vom Rhein gesahen hatten, der Wald ist die Anfahrt auf jeden Fall wert.
Wir gelangten oberhalb von Unkel an einen Rastplatz, den wir auch sofort für eine Pause nutzten. Auch von hier aus konnte man den Rhein aufgrund der Sichverhältnisse mehr ahnen als sehen. Lange wollten wir hier auch nicht verweilen, denn die Temperaturen waren recht niedrig.
Von hier aus ging es auf und ab. Wir kamen durch Unkel, vorbei an einem Wasserfall und an Wiesen und Weiden. Auch die Waldwege waren jetzt wesentlich schmaler.
Einen guten Blick auf den Rhein hatten wir von der Erpeler Ley. Auf dem Basaltfelsen bei Erpel, wenige Kilometer von der Ahrmündung in den Rhein, gibt es ein Ausflugslokal (montags geschlossen) und einen großen Rastplatz. Ein Holzkreuz erinnert an die Opfer im Kampf um die Ludendorff-Brücke (Brücke von Remagen) zwischen Erpel und Remagen. Von hier oben kann man die Brückentürme sehen.
Jetzt ging es wieder abwärts bis zum Viadukt der Kasbachtalbahn, um kurz darauf bis oberhalb der Gleise wieder knackig aufzusteigen.
Wir gelangten zur Burg Ockenfels, die noch ein besonderes Schmankerl war. Sie befindet sich zwar in Privatbesitz, aber man kann dicht dran vorbeiwandern und auch noch die schöne Aussicht genießen.
Von hier aus ging es dann schnurstracks bergab durch Ockenfels Richtung Linz. Der Witz des Tages zeigte sich am Himmel über Ockenfels. Kurz vor dem Dunkelwerden riss der Himmel auf und zum ersten Mal heute erblickten wir die Sonne. Wie wir später telefonisch erfuhren, hat sie sich in Leverkusen den ganzen Nachmittag über sehen lassen.
Es war schon dunkel, als wir am Bahnhof ankamen. Es stand uns noch ein Kampf mit dem Fahrkartenautomaten bevor, einen Zug verpassten wir dadurch. Aber der nächste brachte uns zurück nach Bad Honnef und zum Auto. Trotz fehlender Sonne und weniger Rheinblicke war es durch den herrlichen Herbstwald ein wunderschöner Wandertag. 22,4 km sind zusammengekommen und wir waren rundherum zufrieden. Hier ist unser Track.