2017-07-21
Um Bauern, Tiere und Landwirtschaft im Bergischen Land geht es auf diesem 12,6 km langen Wanderweg rund um Honrath. Der "Streifzug 18" ist einer von 24 Themenwegen im Naturpark Bergisches Land. Auf insgesamt 11 bebilderte Infotafeln erfährt der Wanderer alles über das Leben auf dem Land in Gegenwart und Vergangenheit.
Als Startpunkt wird der Park & Ride Parkplatz am Bahnhof Honrath/Lohmar empfohlen. Also machte ich mich an diesem herrlichen Sommertag von Leverkusen aus mit dem PKW dorthin auf den Weg. Natürlich wäre auch die Anreise mit der Bahn eine gute Alternative gewesen, vom Kölner Hauptbahnhof ist man in 25 Minuten in Honrath.
Hier wurde ich nicht nur auf den Bauernhofweg eingestimmt. Auch der Bergische Weg verläuft ganz in der Nähe.
Die sehr gut sichtbare rote Wegmarkierung mit der weißen 18 brachte mich sehr schnell zu den nächsten Hinweisen. Der sicher sehr gut gemeinte "Rastplatz" hat sich offenbar nicht bewährt, er machte auf mich einen recht durchgesessenen Eindruck.
Ein paar Meter weiter gab es die nächsten Informationen. Die Geflügelauffangstation Lohmar-Jexmühle nimmt nicht nur mutterlose Enten und anderes Geflügel auf und zieht sie groß, sie sammelt auch gleichzeitig Spendengelder durch den Verkauf von Flohmarktartikeln für die Futterkosten. Hier könnte man sich gleich noch mit Wanderstöcken eindecken.
An der Geflügelauffangstation vorbei führte der Weg zuerst bergauf durch dichten Wald. Auf der Höhe angekommen, ging es auf Wirtschaftswegen weiter durch Mais- und Spargelfelder, vorbei an Bauerngärten und freilaufenden Hühnern.
Auf dem Bauerngut Schiefelbusch herrschte an diesem Wochentag reger Betrieb. Was es dort aber auch alles zu sehen gab. Ein Maislabyrinth konnte man begehen, Blumen selber pflücken, Rinder, Schweine, Gänse, Hühner aus nächster Nähe erleben. Ja und natürlich auch im Hofladen einkaufen und im Café einkehren. Kein Wunder, dass ich mich hier eine ganze Weile aufgehalten habe.
Weiter ging es durch offene Landschaft mit tollen Weitblicken. Der Weg war sehr gut und weit sichtbar markiert, so dass ich mich einfach treiben lassen konnte.
Das nächste Zwischenziel kündigte sich an, die Gammersbacher Mühle. Das indische Springkraut und der Riesenbärenklau säumten den Waldweg dorthin. Unwillkommen und schädlich, aber imposant.
Bei der Mühle gab es wieder viel zu besichtigen. Man kann hier Kutschfahrten buchen, Bogenschießen, Brot backen oder sich im Biergarten erholen. Allerdings nur am Wochenende und an Feiertagen. Aber ein Eis habe ich mir auf jeden Fall gegönnt. Hier hat man wirklich das Gefühl, die Zeit sei stehengeblieben.
Dieses Gefühl hatte ich kurze Zeit später noch einmal. Nachdem ich die Mühle hinter mir gelassen hatte, ging es auf einem Wiesenweg bergauf in den Wald hinein und ich landete in dem malerischen Dörfchen Muchensiefen.
Ich glaube, wenn man hier auf der Bank in der Sonne sitzt kann man vergessen, was in der Welt so alles passiert.
Nachdem ich mich endlich von dieser Idylle losreißen konnte, ging es zwischen Getreide- und Maisfeldern weiter hinauf auf die Höhe. Von hier aus hatte ich einen schönen Ausblick auf Wahlscheid und die Agger, zu der ich mich danach hinabbegab.
Unten angekommen wäre ich am liebsten ins Wasser gesprungen. Aber ich hatte ja kein Handtuch dabei;-) Außerdem wäre ich unsanft gelandet, denn das Wasser hätte mir nur bis zur Wade gereicht. Also weiter, der nächste Besichtigungspunkt kündigte sich bereits an.
Die ehemalige Wasserburg Schloss Auel wird heute als Hotel und Restaurant geführt. Wegen der eigenen Schlosskapelle finden hier auch viele Hochzeiten statt. Außerdem ist ein Golfclub angeschlossen.
Mein weiterer Weg führte durch durch die riesige Golfanlage hindurch. Was früher einmal landwirtschaftlich genutzte Fläche war, wird jetzt für die Freizeit genutzt.
Golfspielen soll ja ein gesunder Sport sein mit viel Bewegung an der frischen Luft. Ich habe eine ganze Weile zugesehen. Manche schleppten ihre Ausrüstung, andere schoben oder zogen, ja und einige ließen sich einfach von Loch zu Loch fahren.
Für mich steht fest, mein Sport ist mir lieber.
Der Blick von hier oben war auf jeden Fall schön.
Jetzt war ich fast am Ende meiner Wanderung angelangt. Die evangelische Kirche von Honrath kam in Sicht und von hier war es nur noch ein Katzensprung bis zum Bahnhof.
Das war eine sehr interessante und abwechslungsreiche Wanderung in herrlicher Natur mit tollen Aussichten. Es gab so viel zu sehen und über das Landleben zu erfahren. Dafür habe ich die vielen befestigten Wirtschaftswege gern in Kauf genommen, denn alles kann man nun mal nicht haben.