2017-06-10
Jetzt wird es aber wirklich mal wieder Zeit für einen Wanderbericht. Nicht dass ich in den letzten zwei Monaten auf der faulen Haut gelegen hätte, ganz im Gegenteil. Renovierungsarbeiten in der Wohnung standen an. Natürlich bin ich in der Zeit auch wandern gewesen. Allerdings haben mich die gemachten Touren dann doch so enttäuscht, dass ich einfach keine Lust hatte, sie auf dieser Seite festzuhalten. Für heute hatte ich mir extra einen Wandervorschlag von "Mr. Pfade" ausgesucht. Bei ihm weiß ich, dass er genau wie ich keine Wanderautobahnen und Asphaltstrecken mag, sondern pfadreiche Wege liebt. Das habe ich schließlich schon ausprobiert, z.B. auf der Tour in Belgien "Auf Pfaden bei Kelmis entlang der Göhl" oder "Auf Traumpfaden entlang der Inde bei Raeren". Auch für die heutige Tour habe ich einfach wieder, sein Einverständnis vorausgesetzt, seinen Titel übernommen.
Also startete ich mit Jordy an diesem wunderschönen, sonnigen Samstag Vormittag zum etwas über 30 km von meinem Wohnort Leverkusen entfernten Wanderparkplatz Kißberg in Düsseldorf, Dorper Weg. Der Dorper Weg ist ein asphaltierter Wirtschaftsweg, der einen herrlichen Blick über die Felder ringsum bietet. Der Parkplatz befindet sich in einem Miniwäldchen mit Rastplatz. Hier unter den Bäumen war es so idyllisch, dass ich mich nur zögerlich auf den Weg machte.
Auf dem Dorper Weg war nämlich ordentlich was los. Auf der nahegelegenen Reitanlage Uhlenhof fand heute ein Turnier statt. Der schmale Dorper Weg wurde kurzerhand zur Einbahnstraße gemacht und ein Pferdetransporter nach dem anderen rollte an mir vorbei. Nicht gerade ein optimaler Einstieg in meine Wanderung. Das ging so weiter, bis endlich der Reiterhof hinter den Birken auftauchte.
Hinter dem Reitzentrum ging es vom Dorper Weg endlich ab hinein in den ersten Pfad.
Dieser ehemalige Kirchweg hat den Namen "Maria im Tal" und wurde vom Heimatverein "Ercroder Jonges" angelegt. Er führt am Dorper Bach entlang, den Jordy für seine erste Erfrischung nutzte.
Ein herrliches Bachtal mit einem herrlichen Pfad. So kann es weitergehen.
Am Fuße des Tals steht die Skulptur der Maria im Tal.
Bevor wir dieses idyllische Tal verließen, machte ich schnell noch ein paar Aufnahmen von besonders schönen Stellen. Hier trafen wir kurzfristig auf das Wanderzeichen des Neandertalsteiges, bevor wir uns auf unseren ersten Anstieg machten.
Auf der Höhe führte der Weg an Feldrändern mit blühendem Holunderbüschen entlang Richtung Autobahn. Vorbei war es jetzt mit der Ruhe, die wir im Bachtal genossen hatten.
Der Motorenlärm sollte uns noch eine Weile erhalten bleiben.
Trotzdem war die Sicht über die wogenden Felder unter dem blauen Himmel ein Genuss.
Als ich schon fast auf der Brücke über die Düssel in Richtung Erkrath war, entdeckte ich noch rechtzeitig den schmalen Pfad am Ufer entlang. Ein freundlicher Mensch war mit ein großer Heckenschere dabei, diesen Pfad begehbar zu erhalten.
Auf den folgenden Gang durch Erkrather Straßen hätte ich gerne verzichtet, aber glücklicherweise war es schnell überstanden und es ging unter der Autobahn hindurch und hinauf auf einen Höhenweg oberhalb der Düssel.
Von hier gab es tolle Aussichten über die Felder bis nach Düsseldorf und auf der anderen Seite hinunter zur Düssel.
Durch herrlichen Buchenwald führte der Weg über schmale Pferde allmählich hinab ins Tal der Düssel.
Als der Abstieg immer steiler wurde und über Holztreppen hinab führte, war ich doch ganz schön froh, dass ich den Wanderweg gegen die Uhrzeigerrichtung gewählt habe. Jetzt fiel mir auch wieder ein, dass Mr. Pfade genau das auch empfohlen hatte. Unten an der Düssel angekommen nahm Jordy als erstes ein Bad.
Jetzt ging es eine ganze Weile am schattigen Bachufer entlang.
Nach diesem tollen Abschnitt kam der unangenehme Teil der Wanderung. Um zum nächsten Bachtal zu gelangen, mußte eine Fahrstraße bergauf überwunden werden. Da es inzwischen recht heiß geworden war, war das kein Vergnügen und ich hatte sofort ein schlechtes Gewissen Jordy gegenüber. Glücklicherweise war der Anstieg recht schnell geschafft und wir befanden uns bald wieder umgeben von wogenden Getreidefeldern auf einem Höhenrücken.
Von hier führte ein Wiesenpfad hinunter ins Stinderbachtal und zur Stindermühle. Die ehemalige Mühle aus dem 13. Jahrhundert ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugslokal.
Jetzt ging es ein gutes Stück mit dem Neanderlandsteig hinein in den schattigen Wald. Dort trafen wir auf beeindruckende Wesen, die ebenfalls Schatten suchten und sich sogar im Stinderbach stehend erfrischten.
Auch dieses Bachtal hatte seinen ganz eigenen besonderen Reiz.
Nach einer kurzen Rast mit Wasser tanken ging es dann wieder hinaus in die Sonne und hinauf auf die Höhe, wo wir uns wieder dem Dorper Weg näherten, um die Runde zu beschließen.
Und dann hatten wir ihn wieder unter uns, den Asphalt des Dorper Weges. Vorne lockte uns das schattige Wäldchen mit dem Parkplatz.
Aber einen Ausblick vom Dorper Weg hat man, das ist schon phänomenal.
Da der Dorper Weg immer noch Einbahnstraße war, führte mein Nachhauseweg bis zur Autobahn noch an vielen, vielen Feldern mit schöner Aussicht vorbei.
Mein ganz persönliches Fazit dieser Wanderung: leider nicht ausschließlich Pfade und Wanderwege, aber das ließ sich nicht vermeiden, um diese drei Bachtäler zu verbinden. Eine sehr abwechslungs- und aussichtsreiche Tour. Man sollte sie besser nicht bei hohen Temperaturen und an Turniertagen des Reiterhofes gehen. Wer die 11,6 km lange Tour nachgehen möchte, findet hier den Track.