2017-04-08
"Hier ist eine schöne Wanderbeschreibung für Dich in der Zeitung", sagte eines Morgens Hans am Frühstückstisch zu mir. Ihm würde zwar selber nicht im Traum einfallen die Wanderschuhe zu schnüren, aber gönnt mir mein Hobby und gibt mir gute Tipps, so wie auch diesen.
Die im Kölner Stadtanzeiger sehr anschaulich beschriebene 12,4 km lange Rundwanderung sollte überwiegend über Waldpfade und durch ein Naturschutzgebiet führen. Da mir Overath im Bergischen Land, von wo die Wanderung starten sollte, als Wandergebiet bisher noch völlig unbekannt war, machte ich mich an diesem etwas trüben Samstag auf den Weg, um es näher kennen zu lernen. Jordy war auch diesmal mit dabei. Da ich im Netz keinen Track finden konnte, nahm ich die Wegbeschreibung mit.
Der am Ufer der Agger gelegene große Parkplatz am Schulzentrum Cyriax war Start- und Endpunkt der Wanderung. Von hier aus ging es unterhalb des kleinen Weilers Cyriax direkt in die Aggerauen.
Über eine Brücke überquerten wir die Agger und gelangten in den Landschaftspark von Gut Eichthal. Ein Rundweg führte um eine weitläufige Wiesenfläche mit einigen Unterrichtspavillions herum. Die Anlage dient heute als außerschulischer Lernort.
Wieder ging es über die Agger. Die schwarz-blaue Zuwegmarkierung des Bergischen Weges führte durch den Weiler Broich zum Hauptweg des Bergischen Weges.
Kurz darauf waren wir bei diesem originellen Wegweiser mit der Brocher Üül am Hauptweg angekommen. Hier sollte auch die eigentliche Rundwanderung beginnen. Originell ist der Köcher mit zumindest einem Wanderstock, den der Heimatverein hier installiert hat. Die Stelle ist hierfür gut gewählt, denn gleich sollte es ordentlich bergauf gehen. Den Etappensteinspruch "Wandern ist eine Tätigkeit der Beine - und ein Zustand der Seele" kann ich mal wieder nur bestätigen.
Und dann ging es wirklich bergauf.
Jetzt folgten wir den orangefarbenen Wegmarkierungen des Bergischen Weges hinein in ein tolles Waldgebiet mit herrlich schmalen Pfaden.
Auf der Höhe angekommen gab es einen freien Blick ins Aggertal. Leider war das Wetter zu trüb, um viel weiter sehen zu können.
Der Weg führte uns durch den Wald bis zu den Ortschaften Leyenhaus/Eulenthal. Ein kurzes Stück ging es durch ein Wohngebiet und die Kreisstraße entlang, bevor wir nach rechts abbogen und uns jetzt dem Naafbachtal näherten.
Wenn es 1973 nach den Plänen der Landesregierung gegangen wäre, gäbe es jetzt hier eine Talsperre. Da damals aber der Wasserbedarf stagnierte, wurden die Pläne verworfen. Trotzdem steht das ganze Gebiet unter Naturschutz. Neue Häuser dürfen nicht gebaut werden und das ist der Landschaft zugutegekommen.
Beim Wegweiser nach Viersbrücken verließen wir den Bergischen Weg und näherten uns dem idyllisch gelegenen „Camping Paul“ mit imposanter Einkehrmöglichkeit.
Nachdem wir die Anlage einmal umrundet hatten, gelangten wir zum Naafbach mit seiner weiten Auenlandschaft. Für mich der Höhepunkt der Wanderung.
Wir folgten jetzt dem Fernwanderweg X22, der uns hinauf zum Weiler Kern brachte, wo Wanderer offensichtlich willkommen sind.
Auf der Höhe angekommen ging es wieder auf schmalen Pfaden durch ein herrliches Waldstück.
Bei den ersten Häusern von Honsbach trafen wir wieder auf den Bergischen Weg, der uns zurück ins Aggertal führen sollte.
Inzwischen war längst die Sonne herausgekommen und ein zartblauer Himmel war zu sehen.
Jetzt ging es stramm bergab. Durch das noch zarte Grün der Bäume war tief unten die Agger zu erkennen, der wir uns jetzt rasch näherten.
Am Etappenstein des Bergischen Weges angekommen, war die eigentliche Runde beendet. Jetzt mussten wir noch zweimal die Agger überqueren, durch den Landschaftspark zurück (wir wählten jetzt die andere Hälfte des Rundweges an Gut Eichthal vorbei) nach Cyriax, wo unser Auto auf dem Parkplatz wartete.
Mein persönliches Fazit der Wanderung: sehr schön und abwechslungsreich, allerdings auch anspruchsvoll durch einige Aufs und Abs. Schmale Waldpfade und die Naafbachauen machen den besonderen Reiz aus. Bei entsprechendem Wetter hat man herrliche Ausblicke. Allerdings fand ich den Zuweg vom Parkplatz zum eigentlichen Rundweg nicht so interessant, dass ich ihn gleich zweimal gehen musste. Dann schon lieber bei den beiden Einkehrmöglichkeiten Restaurant „Zum Eulenthal" oder Restaurant „Zum Camping Paul" starten und anschließend dort die Wanderung ausklingen lassen. Dann erspart man sich 2 bis 3 Kilometer. Die Wegbeschreibung aus der Zeitung war so gut, dass ich sie hier zur Verfügung stellen möchte.
Da ich den Weg aufgezeichnet habe, kann ich hier auch den Track zur Verfügung stellen.