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2014-06-29



Nein, Petrus meinte es heute nicht gut mit uns. Mein Plan, mit einigen Mitgliedern meines Freizeitclubs einen schönen Tag in Wermelskirchen zu verbringen, drohte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Starke Regenfälle in der Nacht zuvor und der Wetterbericht für heute verhießen nichts Gutes.

DSC04539Bis 10 Uhr hatte es noch nicht geregnet und so machten wir uns zu elft in Fahrgemeinschaft auf den Weg von Leverkusen nach Wermelskirchen-Emminghausen, wo wir um 11 Uhr an der Führung über die Straußenfarm teilnehmen wollten. Kaum waren wir da, fing es an zu regnen.

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Womit niemand gerechnet hat, trotz des garstigen Wetters war die Besuchergruppe so groß, dass sie unterteilt werden musste. Tierpflegerin Claudia übernahm die eine Hälfte, wir hatten die Ehre vom Inhaber Klaus Stöcker höchstpersönlich über seine Farm geführt zu werden.

Von ihm erfuhren wir aus erster Hand, dass er den landwirtschaftlichen Betrieb von seinen Eltern übernommen hat, allerdings ging es damals noch um Pferde. Sein Interesse galt aber eher der recht ausgefallenen Straußenzucht, und so hat er sich über viele Jahre sachkundig gemacht und den Familienbetrieb zu einem ganz besonderen Bauernhof entwickelt.

2008 wurde mit der Hobbyzucht begonnen und bereits ein Jahr später wurden die ersten Küken geboren. Es ist übrigens die einzige Straußenfarm im Bergischen Land.


DSC04556Die Tiere sind ganzjährig in Offenstallhaltung artgerecht untergebracht. Zum Schutz vor Hitze und Kälte hat jede Gruppe ihren eigenen Unterstand. Sogar Sandbadeplätze stehen ihnen zur Verfügung. Die dienen allerdings der Gefiederpflege und nicht, um den Kopf hinein zu stecken. Das ist nämlich eine alte Mär.

Die Strauße sind handzahm und sehr neugierig. Die Jungtiere trieben ihren Schabernack mit dem Boss und rissen ihm respektlos den Hut vom Kopf.


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Doch auch wenn gerade die Jungtiere sehr possierlich wirken, die Gefahr, die von ausgewachsenen Straußen ausgehen kann, ist nicht zu unterschätzen. Mit ihren starken Flügel und der einen gewaltigen Kralle sind sie sehr wehrhaft. Auch die Tierpfleger nehmen sich sehr in Acht, wenn sie ein Gehege betreten.

DSC04580Diese Stellung nehmen die Strauße bei Regenwetter ein oder wenn sie schlafen. Laut Herrn Stöcker bleiben aber immer einige Tiere wach und übernehmen die Wache. Erinnert mich irgendwie an die Erdmännchen.

Übrigens gehören Strauße nicht zu den klügsten Tieren. In ihrem gemessen an der Körpergröße recht kleinen Kopf sitzt ein Gehirn, nicht größer als ihr Auge. Aber was ihnen an Intelligenz fehlt, machen sie mit ihrem Charme und den unendlich langen Wimpern wieder wett.


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Am Ende unseres Rundganges durften wir noch einen Blick in die Kinderstube werfen.

Was so aussieht wie ein Igel mit langem Hals und langen Beinen ist eines von den Küken, das Herr Stöcker unter der Wärmelampe hervorgelockt hat.

Hier hält er eines der Jüngsten im Arm, gerade eine Woche alt.



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Jetzt waren wir am Hofladen angelangt. Hier findet man Schmuck aus Eierschale, Eierlampen mit eingravierten Motiven und Staubwedel aus Straußenfedern. Lederwaren aus Straußenleder wie Handtaschen, Geldbörsen fehlen ebenso wenig wie Lederkleinwaren in den unterschiedlichsten Modellen und Farben. Und natürlich nicht zu vergessen, Straußenfleisch und -eier, schließlich ist die Farm ein Wirtschaftsbetrieb und kein Streichelzoo.

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so sehen übrigens die Strauße im Regen aus...

                               ... und so bei Sonnenschein.

Dieses Straußenfoto mit blauem Himmel habe ich bei meinem letzten Besuch vor zwei Jahren aufgenommen. Meinen Bericht darüber findet man hier: Ausflug zur Straußenfarm

Aber ob bei gutem oder schlechten Wetter, die Straußenfarm ist immer einen Besuch wert. Hier findet man alle Informationen: http://straussenfarm-emminghausen.de

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Nach gut zwei Stunden hatten wir den ersten Teil unseres Ausfluges beendet und wir fuhren ein kurzes Stück weiter zum Wanderparkplatz an der Coenenmühle. Hier im Pfannkuchenhaus hatte ich sicherheitshalber einen Tisch bestellt.

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Inzwischen hatte es sogar aufgehört zu regnen und wir stärkten uns bei süßen und herzhaften Pfannkuchen für unsere bevorstehende Wanderung.

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Als wir vor die Tür traten, überraschte uns der schönste Sonnenschein. Der geplanten Rundwanderung von ca. 8 km stand also nichts mehr im Wege. Wir überquerten die Strandbadstraße und einen großen Wanderparkplatz. Auf herrlich schmalen Pfaden ging es jetzt im Gänsemarsch durchs Linnefetal.




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An einer Pumpstation des Wupperverbandes trafen wir auf den Rundwanderweg D1, dem wir jetzt
überwiegend folgen wollten. Auf einem schmalen Steg überquerten wir die Linnefe und jetzt hieß es Anlauf nehmen für unseren Aufstieg nach Lindscheid. Die zuvor genossenen Pfannkuchen machten es uns nicht leicht. Aber Anhalten und Umsehen lohnten sich. Die blühenden Margeriten am Wegesrand waren ein echter Hingucker.

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Aber auch etwas anderes sahen wir beim umschauen, und das war alles andere als erfreulich. Dunkle Wolken waren plötzlich heraufgezogen. Kaum erreichten wir die Höhe, fielen die ersten Regentropfen. Als es so richtig heftig losging, schafften wir es gerade noch, unter ein paar hohen Bäumen Schutz zu suchen.

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Jetzt war guter Rat teuer. Regenguss abwarten und die restlichen fünf Kilometer weitergehen, oder die drei Kilometer hinunter ins Tal und zurück. Als sich aber auch noch Donnergrollen vernehmen ließ und der Himmel auch nichts DSC04657
Gutes verhieß, wollten wir kein Risiko eingehen, denn die nächsten ca. 2 km gingen über ungeschützte Höhenwege.
Also traten wir den geordneten Rückzug an, nachdem der Regen nachgelassen hatte.

Schade - aber wir waren uns trotzdem einig, es war ein schöner Tag und die Wanderung läßt sich ja auch ein anderes Mal nachholen.
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Wer an dieser Stelle enttäuscht ist, weil er sich Anregungen für eine Rundwanderung ab Coenenmühle erhofft hat, dem kann geholfen werden. Für gewöhnlich mache ich eine Vortour, wenn sich Wanderfreunde meiner Führung anvertrauen. So auch diesmal. Hier folgt jetzt die Beschreibung der Tour mit meinem Schäferhund Jordy und mit Bildern, die ich ein paar Tage zuvor bei besserem Wetter aufgenommen habe.

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Lindscheid liegt oberhalb des Staudammes der Großen Dhünn-Talsperre. Hier trifft man auch auf den Talsperrenweg mit dem "blauen D". Von einem Wiesenweg hat man einen herrlichen Rundumblick auf die Talsperre und blühende Wiesen. Ich kam bei dieser Aussicht nicht vom Fleck und Jordy kam immer wieder zurück, weil ich einfach nicht nachkam.

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DSC04527Nach dem Höhenweg ging es weiter auf dem D1 durch einen Buchenwald ins Daxbachtal. Wieder bergauf durchquerten wir das kleine Örtchen Schaffeld, um gleich dahinter wieder ins nächste Siefental hinabzusteigen. Es war ein ständiges Auf und Ab vorbei an Wiesen, Wälder und Hecken. An einer Wegkreuzung verließen wir den Talsperrenweg. Wir gingen weiter auf dem D1 und dem jetzt dazugekommenen D2 bergauf zur Ketzbergerhöhe. Von hier aus gab es wieder einen atemberaubenden Blick auf die Dhünnhochfläche.
 
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Von hier war es jetzt nicht mehr weit bis zum Hindenburgturm, einem ehemaligen Wasserturm, der bis 1966 die umliegenden Ortschaften mit Wasser versorgte. Heute steht er unter Denkmalschutz und dient als Aussichtsturm. Von hier aus hat man bei gutem Wetter einen grandiosen Rundblick.

Wir gingen vom Hindenburgturm ein Stück unseres Weges zurück und folgten jetzt den Wegmarkierungen des D2, der uns auf direktem Weg bergab wieder zurück ins Linnefetal führte. Vorbei am Waldfreibad Dabringhausen gelangten wir bald darauf wieder am Parkplatz an der Coenenmühle an.

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