2013-11-21
Nun war er endlich da, der Monat, dem ich bisher immer mit Grauen entgegen gesehen habe, bedeutet er doch das Ende der "schönen Jahreszeit". November steht für Trauer... Volkstrauertag, Allerheiligen, Buß- und Bettag, kurze Tage, an denen es nicht richtig hell wird, Regen, Sturm, Abschied.
Was war in diesem Jahr so anders? Seit ich mehr Zeit habe und meine Erlebnisse in diesem Blog festhalte und dafür mit meinem dritten Auge, der Kamera, meine Umgebung betrachte, nehme ich die Natur viel intensiver wahr. So war es auch an diesem tristen, wolkenverhangenen Donnerstag.
Ich registrierte sehr wohl die mitleidigen Blicke aus meiner Nachbarschaft, als ich mich, wetterfest verpackt, mit meinem Hund Jordy zu unserer Gassirunde aufmachte. Nein, neidisch schaute eigentlich keiner, war doch jeder froh, keinen Hund zu haben und raus zu müssen. Wenn die wüssten, was sie verpassen.
Diesmal ging es nach Bergisch Gladbach. Wir parkten vor der Diepeschrather Mühle. Wie erwartet, war um das beliebte Ausflugslokal und dem angrenzenden Wasserspielplatz nichts los. Kein Kind weit und breit. Daher durfte Jordy ausnahmsweise auch mal hier spielen.
Die Wippe hat es ihm angetan, immer wieder ging er hin und her, das Karussell fand er weniger gut. Einen Drehwurm hatte er schließlich bisher noch nie gehabt. Der See, durch den man rennen konnte, ohne nass zu werden, kam bei dem wasserscheuen Burschen erheblich besser an.
Dann ging es aber doch endlich in den Diepeschrather Wald hinein.
Hier ließ es sich natürlich so richtig toben. Wir schlugen den Weg zum Höhenfelder See ein, der auf Kölner Stadtgebiet liegt. Hier musste Jordy sich dann aber doch zurückhalten, denn schließlich wollten wir die vielen Wasservögel nicht stören. Über dem See lag eine solch ruhige, friedliche Stimmung, dass ich froh war, hierhergekommen zu sein.
Der Weg um den See herum führt dicht am Ufer entlang und bietet immer wieder schöne Aus- und Einblicke.
Wenn man sich Zeit nimmt und auch auf scheinbar Unbedeutendes achtet, dann kann man sogar ganz normale Enten in einem ganz besonderen Licht betrachten.
Der See wurde von der Kölner Berufsfeuerwehr als Angelsee gepachtet. Nur die Stimmen der Angler und das Krächzen der Wasservögel waren zu hören. Für mich ein kleines Paradies, auch, aber vielleicht gerade im November.
Der kleine See war fast umrundet. Ich hatte mir noch einen Abstecher zum in der Nähe gelegenen Wildpark im Dünnwald vorgenommen.
Eigentlich wollte ich den Wildpark durchqueren, um auf der anderen Seite den Rückweg anzutreten. Da dieser Weg aber auch für angeleinte Hunde verboten ist, hieß es außen herumgehen. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn das Wild kann man von dort genauso sehen.
Es lohnt sich sogar, eine ganze Runde zu drehen, besonders für Familien mit Kindern.
Auch hier mussten wir irgendwann Abschied nehmen und traten den Weg zurück zur Diepeschrather Mühle an.
Zwischen den efeubewachsenen Bäumen sahen wir die ersten Kinder heute. Ein Lob den Erziehern dieser Kindergartengruppe, die auch den November nicht fürchten.
Jetzt ließ sich doch sogar die Sonne kurz blicken.
Wir näherten uns der Diepeschrather Mühle jetzt von hinten. Wir kamen an einem Angelteich vorbei und ich bekam Appetit auf eine geräucherte Forelle. Die bekam ich auch Vakuum verpackt und somit gut zu transportieren im gemütlichen Vereinshaus, in dem sich die Angler am Kamin aufwärmten.
Aber auch die alte Mühle, die zur Reitanlage Landgut Diepeschrath gehört, war mir noch einen Fotostopp wert.
9,5 km hatten wir zurückgelegt, als wir am Auto zurück waren. Auch Jordy war der Meinung, besser kann man einen Novembertag gar nicht nutzen.
Wer Lust auf diese Tour hat, findet hier den Track. Sie lohnt sich bestimmt auch in jedem anderen Monat.