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2013-11-14

Nein, heute ist nicht der 6. Dezember. Bei diesem Nikolaus handelt es sich um das Wahrzeichen von Neuboddenberg. Neuboddenberg ist ein Ortsteil von Leverkusen. Die Kirche von Neuboddenberg namens St. Nikolaus ist der Mittelpunkt dieser 15,4 km langen Rundwanderung und immer mal wieder von weitem zu sehen.

Mein Wohnort Leverkusen ist zwar schon seit 50 Jahren Großstadt, aber ich bin immer wieder begeistert von den vielen kleinen ländlichen Gemeinden, die dazugehören. Besonders toll finde ich es, wenn ich dann immer noch neue Wandermöglichkeiten mit meinem vierbeinigen Wanderkumpel Jordy entdecke. Eine solche möchte ich heute vorstellen. Es geht in den östlichen, ländlichen Teil von Leverkusen.

Wir parkten im Stadtteil Steinbüchel am Ophovener Weiher (Oulu-See). Wir hatten Glück, dass gerade mal kurz die Sonne durch die Wolkendecke brach. Mit Sonne sind doch alle Fotos irgendwie schöner.

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IMG 5231Dieser Reiher saß keine 3 m von uns entfernt am Seeufer. Solche Bilder sind auch mit einem stets freilaufenden Hund machbar, wenn man mit offenen Augen durch die Natur geht und seinen Hund unter Kontrolle hat.

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Der zum Weiher gehörende kleine Park ist ein beliebtes Naherholungsgebiet und zeigte sich in den tollsten Herbstfarben. Am Driescher Bach entlang ging es weiter.

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Jordy`s Körperhaltung und Miene ist folgendermaßen zu übersetzen: "immer diese gestellten Fotos! Dabei habe ich doch noch gar keinen Durst und hole mir hier nur kalte Füße!!!"

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Wir trafen auf das Wanderzeichen des neuen Steinbücheler Mühlenweges, dem wir noch ein kurzes Stück bis zum ehemaligen Rittergut Steinbüchel folgten. Oh ja, so etwas hat Leverkusen auch zu bieten.

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Hier verabschiedeten wir uns vom Steinbücheler Mühlenweg, der ab hier über eine lange lange Asphaltstrecke führt. Das ist so gar nichts für uns. Wir gingen in die entgegengesetzte Richtung zwar auch ein Stück Straße entlang, aber nur ein ganz kurzes. Das war übrigens auch das einzige etwas unangenehme Stück der gesamten Strecke.

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Zwischen den Plattenbauten des sogenannten "Wohnparks Steinbüchel" und den Neubauten der Feuerwache und "KiTa am Steinberg" ging es auf unseren ersten Feldweg und ab jetzt wurde es richtig ländlich. Von hier aus hatten wir auch den ersten Blick auf St. Nikolaus.

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An diesem Schild bogen wir Richtung Wiebertshof ab. Hier trafen wir übrigens auch wieder für ein kurzes Stück mit dem Mühlenweg zusammen.

Man sollte auf einer Wanderung immer mal wieder einen Blick zurückwerfen. Es kann sich lohnen.


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IMG 5186Dieses Foto links hatte ich zwei Tage zuvor an gleicher Stelle aufgenommen, als ich meinen ersten Versuch, diesen Weg zu kreieren wegen "unüberwindlicher Hindernisse" und einbrechender Dunkelheit abbrechen musste.




Wir wurden von weitem scharf beobachtet. Bilde ich es mir nur ein, oder war es wirklich ein sehnsuchtsvoller Blick? Ob er wohl gerne mit uns durch Feld und Wald gezogen wäre?


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Als wir näher kamen, besann er sich aber doch auf seinen Job und meldete dem ganzen Dorf unsere Anwesenheit. Auch hier war jemand bei der Arbeit und gar nicht erfreut, uns zu sehen.

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                                                                                           "Macht, dass ihr weiterkommt, mir knurrt der Magen!" 
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Da hatte es ihre Artgenossin aus gutem Hause schon besser. Gleich drei Näpfe standen vor der Haustür und ihrer Datscha bereit.







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Die Hirzenberger Mühle war der nächste Haltepunkt. Auch hier waren Fotos fällig. Schnell kamen wir auf diese Weise natürlich nicht voran.

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Hier trafen wir jetzt auch auf das Wanderzeichen "Rund um Leverkusen", das uns in den Ropenstaller Wald hinaufführte.


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Der Weg wird auch als Reitweg genutzt und entsprechend ist jetzt im November die Beschaffenheit des Weges. Dieses Waldstück ist aber so toll, dass man es nicht auslassen sollte. Auch Jordy war total begeistert.

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So sieht es übrigens aus, wenn Jordy "arbeiten" möchte. Er läuft dann minutenlang freiwillig bei Fuß und fixiert mich so lange, bis ich seinen Ball endlich aus der Tasche hole. Dann möchte er "Beute machen".
 
Ich soll dann seinen Ball oder notfalls auch einen Tannenzapfen weit in den Wald hinein werfen, damit er ihn "jagen" kann, oder ich verstecke ihn außerhalb seiner Sichtweite und er darf ihn "aufstöbern".

Dieser Blick kann ganz schön nerven, aber schließlich ist es mir lieber, er "jagt" Bälle als Jogger oder Wild. Also raus mit dem Ball.



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Frauchen, ich warte hier. Versteck Du die Beute.                     So sieht Jagdfieber aus. Jordy wartet auf sein Startsignal.

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Die Jagdsaison hat begonnen                                                  Was schnüffelt er denn da am Baumstumpf herum?

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                                                                              Beute gefunden!

Weiter ging es durch den herrlichen Ropenstaller Wald. Ich konnte mich nicht sattsehen an den tollen Herbstfarben.

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Wir verließen den Wald und näherten uns über Feldwegen der B 51. Die schnatternden Gänse auf der Rückseite vom Gasthof Kaup erinnerten mich daran, dass ich mit Freunden für diesen Abend ein Martinsgansessen eingeplant hatte. Ob diese Gänse die Woche wohl überleben?

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Wir überquerten die Bundesstraße und folgten jetzt wieder dem Steinbücheler Mühlenweg auf schmalen Pfaden in Richtung Gronenborner Mühle.

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Hinter der Mühle führte der Weg quer über eine Weide. Zwischen den beiden Gummis war unser Einstieg. Hier wurde es jetzt richtig matschig. Auf der anderen Seite der Weide hieß es wieder aussteigen. An genau dieser Stelle bin ich beim letzten Mal gescheitert, als ich diesen Weg zum ersten Mal gegangen bin. Mir war nicht klar, dass diese Gummis als Einladung zum Durchklettern gedacht sind. Das habe ich erst später im Weiler Boddenberg erfahren, als ich meine Tour abbrach und auf dem kürzesten Weg zum Auto zurückwanderte. Es war schon später Nachmittag und wurde langsam dunkel. St. Nikolaus wies mir den Weg zurück.

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Diesmal waren wir erheblich früher dran und ich war froh, dass wir einen zweiten Versuch gemacht hatten. Das nun folgende Waldstück ist nämlich etwas ganz besonderes.

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Es gefiel mir hier so gut, dass ich beschloss, nicht dem Mühlenweg zu folgen. Der verließ nämlich in Boddenberg den Wald, um über ein sehr langes Stück Straße wieder in den Wald zu führen. Wald wollte ich, aber keine Straße. Also versuchte ich hier am Leimbach entlang einen Weg zu finden.

IMG 5319IMG 5321Ich finde, das ist mir ausgezeichnet gelungen.

An einem Pferdehof kamen wir wieder aus dem Wald heraus und trafen auf ein neues Wanderzeichen.

IMG 5323Dem Winkel 10 des Kölner Eifelwegs folgten wir weiter über den Pferdehof in den Wald. Von hier oben aus konnten wir auch wieder St. Nikolaus erspähen.

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IMG 5331Der Weg führte steil bergab. Im Tal trafen wir sie wieder, Mühlenweg und Rund um Leverkusen. Beide hatten jetzt viel Asphalt hinter sich.

IMG 5332Während der Lv weiter über Straßen führt, biegt der Mühlenweg hier rechts ab am Leimbach entlang in den Wald. Offensichtlich hat der Mühlenweg ein schlechtes Gewissen wegen seines hohen Asphaltanteils und eine ca. 4 km lange Schleife eingebaut, die zwar nicht näher zum Ziel, aber über feste Waldwege um den Horkenbach herumführt. Da wir jetzt schon ca. 12 km unterwegs waren, wollte ich diesmal drauf verzichten. Wer noch Lust auf diesen Schlenker hat, macht nichts verkehrt, denn schließlich ist ja der Weg das Ziel. Wir verließen also den Mühlenweg und folgten weiter dem Winkel. Wieder einmal ging es sehr steil bergab und wir konnten den ehemaligen Mühlteich der Höfer Mühle durch die Bäume schimmern sehen. Keine 100 m Luftlinie entfernt vor der Mühle trafen wir wieder auf den Mühlenweg.

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Wir gingen weiter am Leimbach entlang und näherten uns einem Waldstück, das zu meinen Lieblingsplätzen gehört.

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Hier machte sich auch unser "Antijagdtraining" bezahlt. Dieser Mümmelmann hatte keine Angst vor uns. Und warum sollte Jordy jagen, wusste er doch seine Lieblingsbeute gut verstaut in meiner Jackentasche.

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Wir überquerten den Leimbach und näherten uns durch den Ortsteil Höfen wieder der B 51.

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Nachdem wir sie überquert hatten, gelangten wir auf der anderen Seite durch eine Kleingartenanlage hindurch wieder zum Ophoven Weiher und zu unserem Ausgangspunkt. Auch nach 15 km war Jordy noch bereit für eine kleine Toberunde.

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Fünf Stunden waren wir unterwegs wegen der vielen Fotos und Jagdeinlagen. Wir sahen aus wie die Erdferkel, bis zu den Knien mit Schlamm beschmiert, aber wir hatten einen tollen Tag. Kaum einen Menschen getroffen, nur Feld und Wald um uns herum. Und das alles quasi vor unserer Haustür.

Wer Lust auf diesen Weg bekommen hat, findet hier den Track. Aber vielleicht wartest Du besser auf trockneres Wetter.