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2013-06-22 

Dieses Wochenende stand für mich ganz unter dem Motto "Naturparke 24", das lange Wochenende der Rheinischen Naturparke: 24 Veranstaltungen an 24 Orten. Dieses Angebot habe ich bereits im letzten Jahr genutzt und eine sehr interessante Exkursion unter Leitung von Fachleuten an meinem Lieblingsfluß, dem Eifgenbach, unternommen. Da wollte ich auch in diesem Jahr wieder dabei sein.

Diesmal hatte ich mich für diesen Samstag zu einer geführten Wanderung unter dem Motto: "Auf den Spuren der Römer" (Etappe 3: von Mechernich nach Euskirchen-Kreuzweingarten) angemeldet. Das hörte sich für mich sehr interessant an und versprach ganz neue Einblicke.

Mein lieber Mann wollte zwar nicht mitwandern, aber mich immerhin die 70 km von Leverkusen nach Mechernich bringen und sich mit unserem Jordy einen schönen Tag vor Ort machen. Und los ging es.

Treffpunkt war um 11 Uhr vor dem Mechernicher Bahnhof, schließlich hatten ja nicht alle Teilnehmer ihren Privatchauffeur dabei.IMG 1836

20 Wanderer folgten dann unserem kundigen Führer erst einmal 2 km durch die Stadt, um zum Einstieg in den Wanderweg zu kommen. Bei der Gelegenheit erfuhren wir eine Menge über die Stadt. Bis zum Jahr 1957 wurde in der Grube Günnersdorf Bleierz abgebaut. Heute erinnert noch das Bergbaumuseum samt Besucherbergwerk an diese Zeit und wie ich später erfahren habe, hat Hans einen Großteil des Tages dort verbracht.

Dann aber war es endlich soweit. Wir erreichten die Feyer-Mühle. Früher wurde sie als Kornmühle betrieben, später landwirtschaftlich genutzt und ist heuIMG 1840te im Besitz eines Grafen,

dem auch die umliegenden Wälder gehören. Offensichtlich ist der Herr Graf aber gar nicht so begeistert von den Wanderern, die in seinem Wald unterwegs sind. Deshalb sind gleich drei große Infotafeln vor dem Waldeingang angebracht, obwohl sie auf Gegebenheiten im Wald hinweisen!

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Obendrüber steht: "In dem nun folgenden Privatwald ist das Aufstellen von Infotafeln leider nicht möglich. Informieren Sie sich daher bereits hier über die folgenden drei Stationen auf dem Römerkanalwanderweg".

Gut, dass wir unseren Führer dabei haben, denn dass ist doch sehr unbefriedigend. Wenn ich da an die neuen heimatkundlichen Infotafeln im Bergischen Land denke.

Aber dann ging es in den Hombusch, wie der Mechernicher Wald genannt wird. Der war durch seine Artenvielfaltauch sehr schön.

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Die Veränderungen, die der Römerkanal in der Landschaft hinterlassen haben soll, waren für mich nicht leicht zu erkennen.

Es gab jetzt auch nur noch Ziffern und Hinweise auf fehlende Infotafeln zu besichtigen. Eigentlich hatten wir uns den Römerkanalwanderweg  anders vorgestellt. Schließlich sind wir ja nicht nur wegen des Waldes hergekommen, sondern wollten auch Bauwerke, oder doch zumindest Reste davon sehen. Unser Führer versprach, dass die noch kommen würden. Immerhin erfuhren wir, dass die Gegend ungewöhnlich reich an Burgen, Klöstern und Kirchen ist, die wahrscheinlich mit den Steinen vom Kanal gebaut worden sind. Die Gräben, die durch das Herausbrechen der Steine entstanden sind, konnten wir jedenfalls sehen oder zumindest erahnen.

Nach dem lichtdurchfluteten Wald ging es über Feldwege nach Lessenich, wo wir eine kurze Kaffeepause einlegten. Später hatten wir schöne Fernblicke.

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Der Wind ließ die Getreidefelder wogen und das war wirklich ein toller Anblick.

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Bald kamen wir zu einer ganz anderen Sehenswürdigkeit, den Gemäuern des Klosters Maria Rast.

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Während der größte Teil der Gruppe hier eine zweite Kaffeepause einlegte, besichtigte ich lieber den Park und klostereigenen Wald.

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Jetzt war es nicht mehr weit bis zu unserem Ziel, dem Bahnhof in Kreuzweingarten. Wir hatten schon die Hoffnung auf römische Bauwerke aufgegeben, als sie dann ganz zum Schluß doch noch kamen. Auf schmalen Waldpfaden gelangten wir an den Ortsrand von Kreuzweingarten und folgten dann der Straße "Am Römerkanal". Durch ein dicht mit Efeu überwuchertes Waldstück trafen wir endlich auf Mauerreste des Kanals. Unser Wanderführer hat doch noch Wort gehalten.


IMG 1900Das Bauwerk war so gut erhalten, dass man sogar noch die 20 cm hohen Kalkablagerungen rechts und links an den Wänden erkennen konnte. Nach ausgiebiger Betrachtung ging es dann steil den Berg hinunter, wo wir bald am Bahnhof eintrafen. Hier stiegen die anderen Teilnehmer in den Zug, während ich von meinem Privatchauffeur erwartet wurde.

Trotz des schönen Wandertages war ich doch ein wenig enttäuscht, dass die Naturparke-Organisatoren für diese Veranstaltung von den sieben Römerkanal-Abschnitten ausgerechnet die dritte Etappe angeboten haben, die, wie ich aber erst später erfahren habe, die wenigsten römischen Mauerreste aufweist. Die Gegend war reizvoll, aber das ist das Bergische Land schließlich auch. Jetzt war ich auf den Sonntag gespannt. Für diesen Tag hatte ich mich für eine Natur-Exkursion an der Dhünn in Odenthal angemeldet unter dem Motto: "die Natur holt sich eine Landschaft zurück".