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Koelnpfad
Von Thielenbruch nach Bensberg  - 18 km



2013-06-12

Von Thielenbruch nach Bensberg sollte es bei dieser Etappe rund um Köln gehen. Bensberg gehört zwar nicht zu Köln sondern zu Bergisch Gladbach, aber wegen des ganz besonderen Blicks auf den Dom vom Schloß auf dem Bensberg wurde dieser Teilabschnitt so gelegt. Von hier sollte es den besten Domblick des ganzen Kölnpfades geben. Außerdem sollte es laut der Wanderfibel wegen des Waldreichtums auch die Königsetappe der 11 Wanderungen sein. Nun, ich wollte mir natürlich selbst ein Bild davon machen. Eine 18 km lange Strecke lag vor uns.

Mit der Straßenbahn fuhren wir nach Thielenbruch, wo wir unsere 1. Etappe am 23. April beendet hatten.

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Am denkmalgeschützten ehemaligen Straßenbahndepot der KVB verliessen wir durch das Heckteil eines ausrangierten Straßenbahnwagens den Bahnhof. Das war der einzige Aus- bzw. Eingang des Bahnhofs, in dem sich auch das Straßenbahnmuseum befindet www.hsk-koeln.de. Auf dem Vorplatz machte Jordy als erstes die Bekanntschaft eines freundlichen Boxers und und die beiden Rüden markierten begeistert abwechselnd den Brunnen.

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Dann ging es aber endlich los. Der Weg begann, wie die 7. Etappe geendet hat, nämlich durch Wald und am Wasser entlang. Anfangs war der Weg noch recht breit, er führte dicht an den Häusern von Dellbrück vorbei.

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An der rechten Seite begleitete uns der Umbach, eine alte Verbindung zwischen dem Kemperbach und der Strunde, die wir an der Gierather Mühle überquerten. Die Mühle ist aufwendig renoviert worden und befindet sich in Privatbesitz. Weiter ging es durch den Gierather Wald. Wir befanden uns jetzt
längst auf Bergisch Gladbacher Stadtgebiet
.
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Durch einen Gartenzaun konnte ich einen Blick auf ein ganz verwunschenes Plätzchen werfen und mußte natürlich auch die Kamera zücken.

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Bald kamen wir zum Naherholungsgebiet "Saaler Mühle" mit dem Bensberger See mittendrin. Die Grillhütte kann man bei der Stadt Bergisch Gladbach anmieten.

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Vorbei an der Eishalle und einem Golfplatz ging es auf sehr schmalen Pfaden durch den Wald.

Und dann erlebten wir etwas ganz kurioses. Der Wanderweg führte aus dem Wald heraus über eine stark befahrene Straße durch einen Friedhof hindurch auf der anderen Seite durch eine Metalltür wieder in den Wald. Ich suchte erst nach einer anderen Möglichkeit, da Hunde ja normalerweise keinen Zutritt auf dem Friedhof haben, aber es gab keine. Der Friedhof ist erweitert worden, ohne auf das alte Wegerecht des Kölner Eifelvereins Rücksicht zu nehmen. Daher führte der Wanderweg von Köln Brück nach Bergisch Gladbach über den Friedhof, und der Kölnpfad ebenso, ob mit Hund oder ohne. Durch die Metalltür kamen wir in den Lerbacher Wald. Hier haben wir leider den kurzen Abstecher zum Naturschutzgebiet "Grube Cox" verpaßt. Ich hätte vielleicht doch öfter ins Buch schauen sollen. Schade, aber vielleicht ein anderes Mal. Wir genossen auf jeden Fall den Anblick der in der Sonne liegenden Fischteiche.

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Bald stießen wir auf eine uns bekannte Wegbezeichnung: den Streifzug 13 "Bensberger Schloßweg", den wir im tiefsten Winter gelaufen sind, sogar stellenweise mit untergeschnallten Spikes (ich zumindest). Wir kamen am Schlosshotel Lerbach vorbei, von dem wir allerdings von der Straße aus nichts sehen konnten.

Viel interessanter war dafür aber der Bauernhof Gut Lerbach, zu dem wir kurz darauf kamen. Nicht nur, dass es dort eine Milchtankstelle gibt, diesmal hat es mir das Hühnermobil angetan. Eine ganze Wiese voller glücklich scharrender freilaufender Hühner, die bei Bedarf ihr solarbetriebenes Hühnermobil aufsuchen können.

 

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IMG 1627Frischer hätte ich die Eier nicht haben können - aber im Rucksack... zumal mir ja jetzt ein ordentlicher Aufstieg bevorstand. Direkt an der Milchtankstelle vorbei ging es jetzt einen Kilometer weit stetig bergauf durch den Wald,

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bis wir zwischen Wiesen und Feldern den ersten tollen Blick auf den Kölner Dom in der Ferne werfen konnten. Dies sollte übrigens der einzige größere Anstieg des gesamten Kölnpfades sein.

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Nach einer kurzen Mittagsrast auf einer sonnigen Bank ging es das letzte Stück bis zur Rochuskapelle nach Breite hinauf. Die kleine Fachwerkkirche wurde dem Schutzpatron der Pestkranken geweiht.

Jetzt ging es leider einen Kilometer an einer stark befahrenen Straße entlang, bevor wir bei Herkenrath wieder in den Wald gelangten, um durch die ehemalige Grube Blücher zum Naturfreundehaus Hardt zu wandern.
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Dort wo Jordy jetzt liegt befand sich einmal die Zinkerzgrube Blücher. Fast im gesamte Waldgebiet der Hardt gab es große Grubenfelder. Auch heute noch befindet sich Eisenerz im Boden.

Das sieht man besonders deutlich an dem "rostigen Bachlauf", der uns entgegenkam. Tritt das Wasser aus dem Berg, verbindet es sich an der Erdoberfläche mit Sauerstoff, oxidiert, verrostet sozusagen. Das Wasser färbt sich rötlich.

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Jordy hat der metallische Geschmack offensichtlich nicht gestört.

 

Das früher zur Grube gehörende alte Steigerhaus ist jetzt als Naturfreundehaus Hardt bekannt und bei Ausflüglern sehr beliebt.


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Vom Haus Hardt aus ging es jetzt durchs Milchborntal, vorbei am Franzosenfriedhof, besonders urigem Wurzelwerk und dem Freibad, das trotz des schönen Wetters kaum Besucher hatte.

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Jetzt konnten wir Schloß Bensberg über den Häusern thronen sehen.  

Doch bevor wir uns an den Aufstieg machten, nahmen wir noch einmal richtig Abschied vom Milchborntal. 

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Als wir endlich am Schloß ankamen, hatten wir leider nicht den tollen Blick auf den Dom, den wir erhofft hatten. Der Himmel hatte sich zugezogen. Schade, aber schließlich war der Weg ja das Ziel.

Vom Schloß aus nahmen wir jetzt den kürzesten Weg zum Busbahnhof, allerdings nicht, ohne an der Eisdiele halt zu machen.Aber dann stiegen wir in den Bus Richtung Leverkusen. Jordy versuchte sich so klein wie möglich zu machen und verkroch sich unter dem Sitz.

Wir sind gespannt auf die nächste Etappe. Dann geht es nach Wahn.






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Nachtrag vom 21.10.2014
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Es ist geschafft, alle 11 Etappen habe ich seit April 2013 zurückgelegt. Bis auf einer wurde ich von meinem Hund Jordy begleitet. Mit der siebten Etappe habe ich in meinem Wohnort Leverkusen-Schlebusch begonnen, mit der sechsten dort aufgehört. Jetzt ist die Gelegenheit, ein kurzes Resümee zu ziehen:

Meine Berichte dienen in erster Linie dazu, meine Erinnerungen an das Erlebte wachzuhalten, vor allem auch durch die Fotos. Die geschilderten Eindrücke sind natürlich sehr subjektiv. Vieles hängt auch vom Wetter ab. Von keiner Etappe kann ich sagen, dass sie mir nicht gefallen hat. Es gab immer Highlights, bei dem einen Weg weniger, beim anderen dafür mehr. Das Gesamtpaket war für mich eine große Bereicherung, kannte ich Köln doch bisher nur vom Durchfahren mit Bahn oder PKW oder vom Einkaufen. Was mich am meisten beeindruckt hat, waren die vielen Kilometer am Rhein mit seinen Auen und Sandstränden, die Grüngürtel und Naturschutzgebiete, und das mitten in der Millionenstadt Köln! Vielleicht regen meine Berichte ja auch andere an, es einmal mit dem Kölnpfad zu versuchen. Ich würde mich freuen. Unbedingt empfehlen möchte ich dann allerdings das Begleitbuch zum Kölnpfad einschließlich Wanderkarte. Hier findet man sehr viele Hintergrundinformationen und Tipps. Die Ausführungen sind auch wesentlich neutraler gehalten als bei mir. 
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Hier noch zwei nützliche Links:

Eifelverein
Kölnpfadetappen einschl. Tracks